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Und nie sollst du vergessen sein

Und nie sollst du vergessen sein

Titel: Und nie sollst du vergessen sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joerg Boehm
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in einem Gewächshaus aus Glas.“ Bannholzer nickte zufrieden. „Gut gemacht, Kollege!“
    â€žAber eins verstehe ich jetzt nicht“, warf Karl Strittmatter ein.
    â€žWarum ist diese Emma dann auf dem Weg zu diesem Gewächshaus? Weil sie darin Charlottes Rose vermutet?“
    â€žUnd vielleicht Charlotte.“
    Alle schauten Stefan Alt entsetzt an.
    Franz-Josef Bannholzer war der Erste, der sich nach den klaren, aber auch bedrohlichen Worten gefangen hatte. „Dann müssen wir eben jedes Grundstück in diesem Ort absuchen. Stefan, bestell schon mal Verstärkung.“
    Sie liefen bereits die Treppe zum Hof hinunter, als Roswitha Villinger das Küchenfenster öffnete.
    â€žIch weiß, wer hier in Nöggenschwiel ein Gewächshaus hat.
    Das hat mir der Franz erzählt, kurz bevor er starb.“

achtundsechzig
    Als Emma erwachte, spürte sie zuerst die starke Migräne, die sich von den Schläfen aus langsam in ihrem Kopf breitmachte. Vor ihren Augen drehte sich die Welt. Waren es Tannen oder Häuser, Straßenlaternen oder Rosen, die sie da sah? Wenn sich das Karussell in ihrem Kopf doch nur mal etwas langsamer drehen würde, flehte eine Stimme in ihrem Innern.
    Doch niemand schien sie zu erhören.
    Ihr war kalt. Ihr Körper war nass, aber sie konnte weder genau lokalisieren, wo sie nass war, noch konnte sie genau sagen, ob sie sich in die Hose gemacht hatte oder in einem Bottich voller Wasser saß. Aber auch sonst war einiges anders als sonst. Sie konnte ihre Hände und auch ihre Beine nicht bewegen. Ihre gesamte Körperhaltung hatte etwas Unnatürliches. Verdreht. Zerknickt. Zerdrückt. Wie ein leerer Milchkarton, dessen Laschen man auseinanderzieht, ihn platt drückt, um anschließend die Packung zusammengefaltet zu entsorgen. Das war es: Sie fühlte sich entleert und weggeworfen. Und doch fehlte ihr allein der Gedanke, warum das so war. Warum sie so fühlte, warum sie so dalag und vor allem, wie sie in diese Situation gekommen war.
    Sie schloss die Augen, aber selbst dann hörte das Drehen und Hämmern hinter ihrer Stirn nicht auf. Es war ein Drehen, das sie nur von den unzähligen Fahrgeschäften vom Rummel her kannte. Poseidon, Breakdance, Octopussy und wie sie alle hießen. Es fehlten zwar die grell-leuchtenden Neonlichter. Dafür drehte sich ihre Gondel immer schneller und schneller.
    Sie sah, wie jemand den Turboknopf drückte, die Bremsen lahmlegte und mit einem Lächeln das Führerhäuschen verließ. Doch es war nicht die Bedienzentrale irgendeines Fahrgeschäfts. Es war das Gewächshaus, das sie aus ihrem Traum kannte. Sie kniff angestrengt die Augen zusammen in der Hoffnung, der Schmerz in ihrem Kopf würde für einen Moment innehalten und sie könnte sehen, was sie da meinte zu erahnen.
    Sie sah einen Mann. Mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht kam er aus dem Treibhaus. In seiner Hand hielt er etwas. Sie konnte nicht genau erkennen, was es war, nur, dass der Gegenstand sperrig sein musste und nach unten etwas größer wurde. Als er näher kam, erkannte sie, dass etwas Metallisches diesen Gegenstand nach unten hin abschloss. Sie wollte gerade etwas sagen, während sie versuchte, sich aufzurappeln, als ihr Gehirn in den Stand-by-Modus herunterfuhr und eine schwere Ohnmacht sie überkam. Ihre Augenlider waren schon fast geschlossen, als das Schaufelblatt eines Spatens den Himmel über ihr verdunkelte.
    Sie wusste nicht genau, wie lange sie in der federleichten Welt der Bewusstlosigkeit gewesen war. Sie wusste auch nicht, wo sie genau war und wer sie hierhin gebracht hatte.
    Aber sie ahnte, dass, wenn sie die Augen öffnete, der Tod auf sie lauern würde – wenn er sie nicht schon längst geholt hatte.
    Es war die Angst, die sie erzittern ließ. Sie hasste diese Angst, aber sie wusste, sie konnte ihr nicht entkommen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Alles schien friedlich zu sein.
    Ein dichter Nebel hatte sich an die Stelle geschoben, an der sie zuvor noch das Gewächshaus gesehen hatte. Die Nebelschleier hüllten sie ein und sie fühlte sich sicher, geborgen und frei. Wie gerne hätte sie den Nebel berührt, ihn ergriffen und dicht an sich herangezogen. Doch das ging nicht. Ganz gleich, wie stark die Impulse, die Befehle waren, die sie an ihr Gehirn sandte, sie konnte sich noch immer nicht bewegen.
    Sie hörte irgendwo entfernt Schritte. Sie wollte sich

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