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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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inzwischen verliebt, und dieser Umstand versüßte ihnen die Erfüllung ihrer Aufgaben. Es hatte den Anschein, als meisterten sie die von ihrem Vater gestellten Bedingungen recht gut. Ein Grund mehr, dass ich meinen Teil dazu beitragen muss, das Erbe zu erhalten, überlegte Nadia mürrisch.
    Gerade als sie sich entschlossen hatte, ein Work-out zu machen, und aus dem Bücherregal die passende DVD suchte, hörte sie vom Treppenhaus einen Laut und hielt inne. Seltsam. Für Ella, das Hausmädchen, das im Apartment nebenan zweimal die Woche sauber machte, war es viel zu spät. Und der Wachmann Grumpy alias Gary machte seine Runde für gewöhnlich viel später.
    Nadia schlich an ihre Eingangstür und blickte durch den Spion.
    Vor der gegenüberliegenden Wohnung stand ein groß gewachsener, blonder Mann. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt und war gerade dabei, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Was Nadia von ihrem Beobachtungsposten aus sehen konnte, war eine beeindruckend athletische Figur mit breiten Schultern und schmaler Hüfte. Er trug einen taubengrauen, maßgeschneiderten Anzug. Der Mann hielt einen Aktenkoffer in der Hand. Rechts neben ihm lag ein großer Kleidersack auf dem Boden.
    Nadia jubelte innerlich. Endlich hatte sie einen Nachbarn. Die Verlassenheit in diesem Obergeschoss hatte ein Ende. Es war jemand da, mit dem sie wenigstens ab und zu einmal reden konnte, ohne Ella oder den Wachleuten auf die Nerven gehen zu müssen. Schwungvoll zog Nadia die Tür auf.
    Der Mann fuhr herum, und ihr wich das Blut aus dem Gesicht.
    Nein, das konnte nicht sein . Instinktiv wich Nadia einen Schritt zurück. Ihr waren die Knie weich geworden. Das musste eine Erscheinung sein. Dort, ein paar Meter entfernt, stand – das Ebenbild von Lucas. Aber Lucas ist tot .
    „Nadia?“ Der Mann oder das Gespenst, oder was immer es war, hatte sogar die gleiche Stimme wie ihr Ehemann, der bei dem Unfall an ihrem Hochzeitstag ums Leben gekommen war.
    In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn. Nadia griff nach dem Türrahmen, um das Gleichgewicht zu halten.
    „Nadia, was ist los? Ist dir nicht gut?“
    Sie brachte noch immer kein Wort hervor. Sie schloss die Augen. Die Knie gaben unter ihr nach, und sie wäre zu Boden gesunken, hätte der Ankömmling nicht geistesgegenwärtig reagiert, seinen Aktenkoffer fallen gelassen, wäre zu ihr gesprungen und hätte sie aufgefangen.
    Jetzt ist es passiert, schoss es ihr durch den Sinn. Du bist verrückt geworden und wirst wie deine Mutter enden. Nadia kniff die Augen zu. Sie hatte panische Angst, dass ein wildfremder Mann sich über sie beugte, wenn sie wieder hinsah, und sie damit die Bestätigung erhielt, dass sie den Verstand verloren hatte.
    „Halt den Kopf hoch“, hörte sie die ihr vertraute Stimme sagen.
    Seine Hand stützte ihr den Nacken, und diese Hand fühlte sich warm, kräftig und sehr real an. Allmählich hörte das Treppenhaus auf, sich wie ein Karussell zu drehen. Nadia stand wieder sicherer auf den Beinen und wagte, zögernd die Augen zu öffnen.
    Aber alles Blinzeln half nichts. Der Mann vor ihr war das exakte Ebenbild von Lucas Stone. Sein blondes Haar war kürzer. Sein Gesicht wirkte schmaler, seine Züge schienen ein wenig härter geworden zu sein. Doch seine Augen hatten die unverwechselbare blaue, ins Silbergrau spielende Iris von Lucas. Genauso unverwechselbar waren die kaum erkennbar schiefe Nase und das energische, kantige Kinn.
    „Das … das kann doch nicht sein“, stammelte sie. „Ich denke, du bist … tot.“
    Er zog die Augenbrauen hoch, und seine Mundwinkel zuckten. Sein schöner Mund … Wie süß waren seine Küsse, dachte Nadia. „Wenn ich nicht sehr irre, lebe ich noch“, meinte er lakonisch.
    „Aber Daddy hat mir doch gesagt, dass du bei dem Unfall ums Leben gekommen bist. Ich konnte nicht zu deiner Beerdigung kommen …“
    „Everett Kincaid hat behauptet, ich wäre tot ?“ Der Blick des Lucas-Doppelgängers verfinsterte sich.
    Nadia nickte stumm.
    „Dieser verfluchte Gauner.“ Er vergewisserte sich, dass sie sicher auf den Beinen stand, und ließ sie los.
    Unwillkürlich fiel Nadias Blick auf seine Hand, an der er, als sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte, einen funkelnagelneuen goldenen Ehering getragen hatte. Noch einmal sah Nadia sich unsicher um. Vielleicht kämen doch gleich Männer in weißen Kitteln, die die Zwangsjacke für sie bereithielten. Aber nichts dergleichen geschah. Sie waren allein auf

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