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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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dem Hausflur. Die Türen des Aufzugs standen noch offen.
    „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du es bist. Bestimmt wache ich gleich auf und …“ Nadia sprach den Satz nicht zu Ende. Unentschlossen ging sie in ihr Apartment zurück, und der blonde Mann folgte ihr.
    „Und ich kann nicht glauben, dass dein Vater das Märchen in die Welt gesetzt hat, ich wäre tot“, erklärte er fest. „Was hat er dir noch erzählt?“
    „Nichts – nichts weiter“, erwiderte Nadia verwirrt.
    Sie blieben einen Schritt entfernt voneinander stehen. Nadia konnte sein Aftershave riechen. So perfekt war doch kein Trugbild, dass man auch noch riechen konnte, was man sich einbildete?
    Kein Zweifel, es war Lucas.
    Während ihr das endlich klar wurde, stieg eine unermessliche Freude in ihr auf. Er lebt! Nadia war drauf und dran, ihm um den Hals zu fallen und ihm die Beine um den Leib zu schlingen, wie sie es früher vor überschwänglicher Freude ge tan hatte.
    Allerdings hielt irgendetwas sie davor zurück. Sie knuffte ihn mit der Faust am Oberarm. Der stahlharte Bizeps war ein weiterer Beleg dafür, dass Lucas tatsächlich vor ihr stand. „Wenn du überlebt hast, bedeutet das, dass du mich schnöde verlassen hast, du Schuft.“
    „Du wolltest doch, dass ich dich verlasse“, erwiderte Lucas ernst.
    „Bist du verrückt geworden?“ Nadia sah ihn fassungslos an. „Was ist das denn für ein Schwachsinn! Mit unserer Heirat habe ich riskiert, enterbt zu werden. Warum sollte ich da wollen, dass du mich verlässt?“
    „Dein Vater hat es mir so erzählt. Du hättest deine Trotzphase ausgelebt und erkannt, dass ein kleinbürgerliches Dasein an meiner Seite doch nichts für dich ist. Und du wolltest die Scheidung.“
    Nadia war entsetzt. Wenn das stimmte, hatte ihr Vater sie und Lucas bewusst und mit einem raffinierten Plan auseinandergebracht. Er hatte sie beide ungeniert angelogen. „Ich habe kein Wort in der Richtung gesagt“, erklärte sie mit Nachdruck.
    „Dein Vater hat behauptet, du wollest mich nie mehr wiedersehen, weil ich …“ Sekundenlang versagte ihm die Stimme. „… weil ich dein Kind … unser Kind umgebracht hätte.“
    Prompt schlug sie den Blick nieder. Im Nu hatte die schreckliche Erinnerung sie eingeholt. Nadia brauchte Zeit, um sich zu sammeln. Dann sah sie Lucas an, nahm ihren Mut zusammen und sprach aus, was sie nie zuvor zu sagen gewagt hatte: „Lucas, du hast das Leben unseres Kindes nicht auf dem Gewissen, sondern ich.“
    Er wurde blass. „Was sagst du da, Nadia?“, fragte er entsetzt.
    Nadia wurde erst jetzt bewusst, was er vermutete, und sie erschrak. „Nein, es ist nicht, was du denkst. Ich habe die Schwangerschaft nicht abgebrochen. Auf so eine Idee wäre ich niemals gekommen. Was ich sagen wollte – der Unfall war meine Schuld.“
    Er sah sie ratlos an. „Wieso? Ich bin doch gefahren.“
    Als Nadia erkannte, dass er die Verantwortung für das Unglück sich allein anlastete, wurde ihr noch elender zumute. Sie wusste nur zu gut, was es bedeutete, mit dieser Schuld zu leben. Genau das tat sie seit Jahren, denn sie war überzeugt, dass sie die verhängnisvolle Kettenreaktion ausgelöst hatte. Hätte Nadia nur zehn Minuten gewartet, nur zehn Minuten länger, und Lucas erst zwischen die Beine gegriffen, als sie in ihrem Flitterwochen-Hotel angekommen waren … Wie oft hatte sie sich für diese Gedankenlosigkeit verflucht. Alles wäre anders gekommen – alles . Zwischen dem Augenblick ihres vollkommenen Glücks und dem, in dem sie endgültig und unwiederbringlich alles verloren hatte, waren nur Sekunden verstrichen.
    „Weißt du nicht mehr? Ich habe dich angefasst …“
    Die Züge um seinen Mund wirkten hart. „Das Stopp-Schild habe ich übersehen.“
    „Ja, weil ich dich abgelenkt habe.“ Sie umfasste seinen Arm fester und spürte, wie der Muskel unter ihrem Griff zuckte. „Lucas, ich habe eine Woche im Koma gelegen, sonst hätte ich verlangt, dich zu sehen – lebendig oder tot.“
    Er sah sie prüfend an. „So ein verlogenes A…“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Wen meinst du?“
    „Deinen Vater.“ Lucas presste die Lippen aufeinander. Hass flammte in seinen Augen auf.
    Nadia überlegte. Hatte Everett Kincaid sie und Lucas tatsächlich bewusst belogen, um ihre Beziehung zu zerstören? Auch wenn es wehtat, es zuzugeben, Nadia traute es ihm zu. Er hatte auch keinen Zweifel daran gelassen, dass er seine Tochter enterben würde, sollte sie an den

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