Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
Vom Netzwerk:
um. Er wollte einfach wissen, wer da hinter ihm aufgetaucht war. Kaum hatte er die beiden beeindruckend großen Männer ausgemacht, die sich in der Finsternis auf ihn
zubewegten, hörte er noch mehr Schritte, diesmal aus der Richtung, in die er unterwegs war. Imrie wollte etwas sagen, er wollte bluffen, er wollte um sein Leben labern, doch er brachte kein Wort über die Lippen. Dann zerquetschte die Stiefelspitze des ersten Typen seine vergoldeten Eier, und er sank wimmernd auf die Knie. Sie ließen ihm keine Zeit zum Verschnaufen. Sofort schlug irgendetwas in seine Schläfe ein, eine Faust, ein Absatz, ein Baseballschläger. Imrie kippte auf den Asphalt und schmeckte Blut. In seinem Kopf dröhnte es, er hatte sich schmerzhaft auf die Zunge gebissen, sein Hirn rasselte unter der Schädeldecke.
    Er nahm dumpfe Stimmen wahr, als würde ihn jemand aus der Sauna oder von Unterwasser anrufen. Stiefel zertrampelten seine Knie und Knöchel, Stimmen forderten, dass er aufstand oder zumindest zuhörte. Als er keinem dieser Wünsche Folge leistete, rissen sie ihn hoch. Bald hatte sich seine Sicht so weit aufgeklart, dass er das Gesicht erkennen konnte, das nur Zentimeter vor seinem eigenen schwebte: Alec Kirkwood. Scheiße.
    Hände durchwühlten seine Tasche, vielleicht Kirkwoods Hände, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall fanden sie Umschlag und Goldkette und beförderten beides an die Oberfläche. Spuds Goldkette, hörte er jemanden sagen. Diese Erkenntnis wurde von einem Schlag in die Magengrube begleitet, der ihm das bisschen Atem raubte, das ihm noch geblieben war. Die anderen mussten ihn auf den Füßen halten wie eine Marionette.
    Wir müssen reden, Kleiner Kleiner Kleiner Kleiner. Auf diesen Moment hab ich lang gewartet wartet wartet
wartet. Kirkwoods Worte hallten in seinem verbeulten Schädel wider.
    Imrie wusste, dass er hier nicht mehr den Ton angab. Sondern Alec Kirkwood. Wie auch immer, warum auch immer, seine Glanzstunde war ihm durch die Lappen gegangen. Die Exklusivstory. Die Auszeichnung zum Reporter des Jahres. Fleet Street. Alles war ihm durch die Lappen gegangen.
    Kirkwood hielt irgendetwas hoch. Der Wettschein. Imrie hatte den Papierschnipsel kaum erkannt, als man ihm eine Faust ins Gesicht trieb, fast exakt unter das rechte Auge. Der Wangenknochen war höchstwahrscheinlich gebrochen, der Schmerz war so oder so unerträglich. Imrie schrie.
    Als er es wieder wagte, den Blick zu heben, schwebte die Visitenkarte des Anwalts vor seinen Augen. Dann verschwand sie von seinem Radar, um unverzüglich von Kirkwoods Faust ersetzt zu werden, die diesmal seine linke Backe traf. An dieser Hand trug Kirky einen Ring, das spürte Imrie, als sich das spitze Metall bis zum Knochen in seine Haut bohrte. Er wollte in Ohnmacht fallen, er wollte einfach umkippen und sterben, doch die Hände unter seinen Achselhöhlen zwangen ihn dazu, auf den Beinen zu bleiben.
    Hast du ihn getötet tötet tötet? Spud Tierney Tierney Tierney? Hast du Spud umgebracht, du kleiner Bastard Bastard? Hast du sie alle umgebracht?
    Ja, hörte er sich sagen. Ja. Ja. Bitte, lasst mich.
    Hast du Spud getötet? Ja, sabberte er. Ja. Ja.
    Hast du sie alle getötet? Ja, brüllte er. Ja!

    Jetzt hielt Kirkwood ihm die Goldkette vor die blutunterlaufenen Augen, als wäre damit irgendetwas ein für alle Mal geklärt. Die Faust krachte auf Imries Fresse, zertrümmerte Zähne und zerfetzte Lippen. Eine Hand schloss sich um seine Kehle und drückte zu, sein Mund klappte instinktiv auf.
    Sie schoben ihm irgendetwas in den zerschmetterten Mund, vorbei an Zahnsplittern und zerrissenem Zahnfleisch. Als es seine Geschmacksknospen passierte, wusste Imrie, was es war: die klobige Goldkette. Alec Kirkwood rammte ihm Tierneys Männerschmuck in den Rachen.
    Imrie würgte, er wehrte sich mit dem erbärmlichen Rest seiner Kraft. Gleichzeitig spürte er ein geheimnisvolles Stechen an Knien und Händen, kleine, wohltuend heiße Piekser, die zugleich für eine angenehme Abkühlung sorgten. Die winzigen Nadelstiche ließen nicht nach, sondern schärften ihm immer weiter ein, dass er mehr als einen Schmerz auf einmal spüren konnte. Er fühlte, wie Blut über seine Haut rann, ein Resultat dieser erfrischenden, belebenden Schnitte, die ihm ein unsichtbares Messer zufügte, vielleicht auch mehrere. Er fühlte, wie die massige Form der Kette seine Kehle hinabwanderte, er schmeckte ihr saures Aroma. Er fühlte, wie ihr die Galle aus der Gegenrichtung entgegenkam, während das

Weitere Kostenlose Bücher