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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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Informationen, die nahelegen, dass Ms Raedale von derselben Person ermordet wurde wie einige andere Mordopfer, deren Tod momentan im Fokus der Ermittlungsarbeit steht. Zwar wollen wir zunächst die vollständigen Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Untersuchung abwarten, doch bis dahin stufen wir Ms Raedales Tod als höchst verdächtig ein. Wir werden ihn sowohl für sich genommen als auch im Kontext der Nachforschungen zu fünf anderen Mordfällen im Stadtgebiet untersuchen.«
    Daraufhin wandte sich DI Lewington an die Öffentlichkeit: »Sollte jemand über Informationen zu Ms Raedales Tod verfügen, bitten wir darum, die Einsatzzentrale in der Stewart Street, das nächste Polizeirevier oder Crimestoppers zu kontaktieren. Uns ist bewusst, dass die Angst in der Öffentlichkeit aufgrund dieser Mordserie immer weiter um sich greift, doch wir können versichern: Wir lassen nichts unversucht, was dazu beitragen könnte, die verantwortliche Person beziehungsweise die Personen zu fassen. Und wir fordern nochmals dazu auf, Hinweise zum Mord an Ms Raedale oder zu anderen Morden umgehend an die Einsatzzentrale weiterzugeben, nicht aber an die Medien, da dies die Bemühungen der Polizei, die Bürger von Glasgow
vor der drohenden Gefahr zu beschützen, auf fatale Weise untergraben könnte. Hier geht es um laufende Ermittlungen, weshalb es von elementarer Bedeutung ist, dass bestimmte Aspekte der Fahndung diskret behandelt werden und nicht an die Öffentlichkeit gelangen, ehe meine Mitarbeiter die Gelegenheit hatten, sie einer gründlichen Evaluation zu unterziehen.
    Meine Tür steht immer offen, mein Telefon ist immer besetzt«, schloss DI Lewington. »Sollte irgendjemand sachdienliche Hinweise zu diesen schrecklichen Morden haben – bitte, melden Sie sich bei uns.«

45
    Ich saß zu Hause vor dem Fernseher. Aber ich schaute nicht hin, ich verstand kein Wort. Sie saß links neben mir und schwieg. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
    In Gedanken war ich bei einer Garage in Springburn. Keith Imrie sollte in diesen Minuten dort ankommen. Bestimmt stand er unter Hochspannung, vielleicht hatte er auch ein bisschen Angst. Seine Hammerstory war in greifbarer Nähe, die Auszeichnung zum Reporter des Jahres hatte er praktisch schon in der Tasche. Er würde die Hand in den unauffälligen Karton in der Ecke stecken und nach dem braunen Umschlag tasten. Und er würde ihn finden, ganz wie ich es ihm versprochen hatte.
    Später war ich mir nicht mehr sicher, was ich mir eigentlich vorgestellt, was ich in der Zeitung gelesen und was ich von Leuten gehört hatte, die Beziehungen zu gewissen Kreisen unterhielten. Denn natürlich brodelte es nachher im Untergrund.
    Im Rückblick kommt es mir vor, als hätte sich die ganze Geschichte vor meinen Augen in voller Zweiunddreißig-Zoll-Plasma-Pracht entfaltet. Eine High-Definition-Groteske. Ich starrte auf den Bildschirm und sah zu, wie mein Theaterstück aufgeführt wurde. Ich sah es, ich erinnerte mich daran, ich stellte es mir vor, ich spürte es.
    Imrie kam auf den Punkt genau um Viertel nach acht
an. Es war ein bewölkter Maiabend, der Himmel verdunkelte sich gerade. Er hatte eine Straße weiter geparkt und war zu Fuß zur Garage gelaufen. Auf dem Weg hatte er sich immer wieder verstohlen umgeschaut, um sicherzustellen, dass er nicht verfolgt wurde. Oh ja, er kannte die Regeln. Er konnte seine wertvollen Quellen schützen.
    An der Garage angelangt, schob er das Tor hoch, warf einen letzten Blick zurück in die zunehmende Dämmerung und schlich sich hinein. Jeder Schritt ins Innere war ein Schritt in Richtung London, in Richtung des Journalistenmekkas Fleet Street und eines Jobs bei einer landesweiten Tageszeitung.
    Für diesen Triumph hatte Imrie hart gearbeitet. Die Belohnung stand ihm zu. Angefangen mit Protokollen von Stadtratssitzungen und Gerichtsverhandlungen über anonyme Hinweise und Plagiate aus Lokalzeitungen bis hin zum Neuesten aus der Unterwelt und Aufmachern auf Seite eins. Saufabende in der Bar mit Schlawinern und Schurken, die er immer schön bei Laune halten musste, Diskretion garantiert. Er hatte sich an die beschissenen Spielregeln gehalten, und jetzt holte er sich seinen Lohn. In diesem jämmerlichen Kaff gab es keinen Besseren als ihn. Und mit dieser Story würde er der ersten Liga zeigen, was er draufhatte.
    Die Regeln waren immer dieselben, egal wo man spielte. Man musste wissen, wann man den Leuten in den Arsch treten und wann man ihnen in selbigen kriechen

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