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Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Und Rache sollst du nehmen - Thriller

Titel: Und Rache sollst du nehmen - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Robertson
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der Daily Record großen Wert darauf legt, dass die Herausgabe des Fingers nicht von dieser Einwilligung abhängig gemacht wurde. Wir haben das Beweisstück gerne ausgehändigt, im Sinne unserer guten Bürgerpflicht und im Bestreben, der Polizei bei der Jagd nach dem Wahnsinnigen, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt, behilflich zu sein.
    »Ich kann nicht bestätigen, dass diese vier Männer von ein und demselben Täter ermordet wurden, aber ich kann Ihnen sagen, dass die Strathclyde Police alle vier Fälle in einer Ermittlung zusammengefasst hat. Wir schließen nichts aus, versteifen uns aber auch nicht auf eine Version. Es ist wahr, dass eine Person mit uns in Kontakt getreten ist, bei der es sich um den Mörder von einem oder mehreren der Opfer handeln könnte. Doch wir würden es vorziehen, nicht näher auf die Art und Weise dieses Kontakts einzugehen, um die Gefahr von Trittbrettfahrern zu reduzieren. Zum jetzigen Zeitpunkt Genaueres über die Natur eines etwaigen Kontakts zwischen dem potenziellen Mörder und
der Strathclyde Police öffentlich zu machen, könnte die Ermittlungsarbeit erheblich behindern oder gar beschädigen.«
    Dem Daily Record – und damit dem Herausgeber, dem Management und den Inhabern der Zeitung – liegt die Sicherheit der Bürger am Herzen. Deshalb haben wir nach reiflicher Überlegung beschlossen, mit sämtlichen Details, von denen wir im Zusammenhang mit dieser schrecklichen Mordserie Kenntnis haben, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir nehmen die Gefahr, in eine Mordermittlung einzugreifen, nicht auf die leichte Schulter. Wir glauben jedoch, dass das Wohlergehen der Bevölkerung oberste Priorität haben muss. Die Bewohner Glasgows müssen auf alle verfügbaren Informationen über den blutrünstigen Irren zurückgreifen können, der bereits vier ihrer Mitbürger auf dem Gewissen hat.
    Der Daily Record kann ebenfalls enthüllen, dass die Strathclyde Police eigens für diesen Fall einen führenden Profiler à la Schweigen der Lämmer angeheuert hat: den renommierten Kriminalpsychologen Dr. Paul Crabtree. Der Experte, der seit dem dritten Mord an den Ermittlungen beteiligt ist, hat ein Profil des Rippers erstellt, an dessen Parametern sich die Sonderkommission bei der Jagd nach dem Killer orientiert.
    In den letzten Jahren hatte sich die Strathclyde Police im Hinblick auf die Anwendung derartiger Profile sehr zurückhaltend gezeigt. Die Hinzuziehung Dr. Crabtrees könnte man also durchaus als Akt der Verzweiflung deuten. Dr. Crabtree selbst hatte das Misstrauen der Behörde gegenüber der Kriminalpsychologie früher offen kritisiert.
    Der Daily Record wird die Strathclyde Police auch in Zukunft auf jede erdenkliche Weise unterstützen. In der Zwischenzeit bitten wir alle Bewohner Glasgows und alle Bürger Schottlands, wachsam zu sein – und umgehend den Record zu kontaktieren, falls Sie über Hinweise verfügen, die zur Festnahme von Jock the Ripper führen könnten.

21
    Durchgedreht.
Psychopath.
Barbarisch.
Brutal.
Krank.
Gestört.
Wahnsinniger.
Blutrünstig.
Irrer.
    Perfekt. Sollten sie doch schreiben, was sie wollten. Hauptsache, sie dachten, was ich wollte.

22
    Ich hatte Tagschicht gehabt, also würde sie daheim auf mich warten. Ich war mir sicher, dass sie mittlerweile davon erfahren hatte. Abgesehen davon hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukam.
    Nachdem ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte, hielt ich ein, zwei Sekunden inne, bevor ich mich auf die Suche nach ihr machte. Ich öffnete die Wohnzimmertür, sah aber sofort, dass sie nicht dort war. Als Nächstes versuchte ich es in der Küche.
    Sie saß am Tisch, mit dem Rücken zu mir. Ihr Haar war offen, aber ziemlich durcheinander, als hätte sie der Haargummi runtergezogen und die Haare einfach so gelassen, wie sie gefallen waren. Sie trug eine dunkle Strickjacke, die sie eng um sich gewickelt hatte.
    Das Herz schlug mir bis zum Hals. Vielleicht erfuhr ich jetzt zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit, was es bedeutete, Angst zu haben.
    Sie hatte zweifellos gehört, wie ich ins Haus gekommen war, wie ich die Küchentür geöffnet und wieder geschlossen hatte. Sie wusste, dass ich hinter ihr stand, aber sie bewegte sich nicht, sie sagte nichts. Ich trat näher, auf die andere Seite des Tisches, und entdeckte die aufgeschlagene Zeitung vor ihr. Noch bevor ich genauer hinschaute, hatte ich erraten, welche Seite es war. Es konnte nur eine sein: die Seite mit den Fotos von Carr,
Hutchison, Tierney und

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