Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und raus bist du: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
Vom Netzwerk:
fest.
    »Ja, und dafür sollten wir dankbar sein.«
    »Und wo steckt der gute Herr Eriksson heute?«, wollte Rosén wissen und ließ seinen Blick mit der Andeutung eines Lächelns durch die Runde schweifen.
    »Anscheinend hat er heute frei«, sagte Sjöberg. »Hat ihn niemand gesehen?«
    »Glaubst du tatsächlich, dass Einar Urlaub hat?«, grinste Sandén. »Vielleicht eine Woche Skifahren in Italien?«
    Hamad konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Die Vorstellung, dass der unnahbare Einar Eriksson, der nur widerwillig seinen Platz hinter dem Schreibtisch verließ, auf einem Paar Ski unterwegs sein könnte, war wirklich lächerlich. Westberg lächelte Sandén zu, während Sjöberg die Bemerkung ungerührt zur Kenntnis nahm.
    »Tja, jedenfalls ist es bedauerlich«, sagte er. »Wir könnten ihn jetzt gut gebrauchen.«
    Er stand auf und trat an das Whiteboard, nahm einen Stift aus der Halterung, schrieb »Catherine Larsson« ganz oben an den Rand und unterstrich den Namen.
    »Catherine Larsson, geborene Calipayan, 34 Jahre alt, also 1973 geboren. Die Kinder, bei denen es sich wie angenommen um ihre eigenen handelt, heißen Tom und Linn Larsson, vier beziehungsweise zwei Jahre alt.«
    Er las von einer handschriftlichen Notiz ab, und während er sprach, schrieb er die Informationen an die Tafel.
    »Die Wohnung, in der wir sie gefunden haben, ist ihre eigene. Sie ist philippinischer Herkunft, schwedische Staatsbürgerin seit 2005 und hat seit 2001 in Schweden gelebt. Verheiratet mit einem Christer Larsson, Jahrgang 1949, der auch als Vater der beiden Kinder eingetragen ist. Er ist unter einer anderen Adresse gemeldet, sie scheinen also nicht zusammenzuleben. Sie selbst war bis Juni 2006, als sie in den Trålgränd zog, ebenfalls unter seiner Adresse gemeldet.«
    »Wovon lebte sie?«, fragte Rosén.
    »Sie ist arbeitssuchend gemeldet, und zwar seit August 2006, nachdem beide Kinder in die Kindertagesstätte aufgenommen worden sind. Bevor sie die Kinder bekam, hatte sie eine kurzzeitige Beschäftigung bei einer Gebäudereinigungsfirma, die ihr nach vier Monaten aufgrund von ›Arbeitsmangel‹ gekündigt hat. Ihr erstes Kind, Tom, ist wenige Monate später zur Welt gekommen. Man kann also davon ausgehen, dass auch das eine Rolle dabei gespielt hat.«
    »Es ist eine Eigentumswohnung?«
    Sjöberg nickte.
    »Für eine arbeitslose Filipina scheint mir das eine reichlich kostspielige Unterkunft«, bemerkte Rosén.
    »Ja, das werden wir untersuchen müssen, aber sie ist ... sie war ja immer noch verheiratet.«
    »Ich schätze, dass sie schwarzgeputzt hat«, warf Sandén ein. »Damit kann man eine ganze Menge Geld verdienen. Außerdem könnte sie schon Geld gehabt haben, bevor sie hierhergekommen ist, denn womit sie da drüben ihr Geld verdient hat, ist wohl nicht allzu schwer zu erraten.«
    Sjöberg massierte sich ein Auge mit dem Fingerknöchel und seufzte leise.
    »Vielleicht sollten wir ein bisschen wissenschaftlicher zu Werke gehen ...«, versuchte er anzumahnen, aber das amüsierte Glitzern in seinem anderen Auge war Sandén nicht entgangen.
    »Irgendjemand muss doch sagen, was alle denken«, antwortete er mit gespielter Empörung. »Aber gut. Lasst uns also dazu übergehen, im Schweiße unseres Angesichts diese längst bekannten Informationen auszugraben.«
    Im selben Augenblick bemerkte Sjöberg, wie ein Schatten über Sandéns Gesicht zog und plötzlich alle Farbe daraus wich. Sjöberg hielt inne und versuchte sich hastig ein Urteil über den Gesundheitszustand seines Kollegen zu bilden – ein Reflex, der sich entwickelt hatte, nachdem Sandén ein halbes Jahr zuvor fast von einem Schlaganfall dahingerafft worden war. Ob Sandén bemerkte, dass er sich solche Sorgen machte, war ihm nicht anzusehen, aber wenige Augenblicke später war sein zufriedenes Grinsen wieder zurückgekehrt.
    »Du und ich, wir nehmen uns Christer Larsson vor«, sagte Sjöberg, als ob nichts gewesen wäre, und deutete mit ausgestrecktem Arm auf seinen alten Wegbegleiter. »Petra und Jamal gehen Klinken putzen«, fuhr er fort. »Jens kommt später dazu. Ich werde mir den Inhalt dieser Tüte genauer ansehen, und anschließend werde ich wohl den Einar spielen müssen, bis er wieder zurück ist. Irgendwelche Anmerkungen?«
    Er ließ seinen Blick über die Runde der Kollegen wandern.
    »Ich habe das Gefühl, dass sie mit den Kindern allein dort gelebt hat, ohne irgendeinen Mann«, sagte West m an.
    »Ich habe das Gefühl, dass sie einen Kerl hatte«,

Weitere Kostenlose Bücher