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Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall

Titel: Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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menschliche Wesen einfach zerbrachen. Sie warf die beiden länglichen Umschläge auf den Tisch und richtete ihre Aufmerksamkeit erneut auf den quadratischen weißen in ihren Fingern. Wenigstens war Jeremy nicht zu Hause. Er war mit dem Wagen nach Bamford gefahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Er wusste nichts von den Briefen, und er durfte es auch niemals erfahren. Er würde etwas dagegen unternehmen wollen, und was auch immer es war, es würde die Sache verschlimmern. Alison riss den Umschlag auf und nahm das einzelne gefaltete Blatt hervor, das er enthielt. Die hasserfüllten Worte waren ihr inzwischen seltsam vertraut. Sie variierten selten, meist in nicht mehr als einem oder zwei Sätzen. Obwohl es nur wenige waren, erzeugten sie in Alison unermesslichen Schmerz und namenlose Angst.
    DU HAST SIE UMGEBRACHT. DU HAST FREDA KEMP UMGEBRACHT. DU HAST WOHL GEGLAUBT DU WÄRST DAVONGEKOMMEN, ABER ICH WEISS ES, UND BALD WIRD ES JEDER WISSEN. DU WIRST BEKOMMEN, WAS DU VERDIENST. DU WIRST DAFÜR BÜSSEN.
»Warum tust du mir das an?«, flüsterte Alison jetzt. »Hasst du mich so sehr? Wenn ja, warum? Was habe ich dir getan? Wer bist du? Kenne ich dich? Bist du jemand, den ich für einen Freund halte, den ich regelmäßig sehe, mit dem ich mich unterhalte und scherze, mit dem ich zusammen esse? Oder bist du ein Fremder?«
    Viel, viel besser, wenn ein Fremder dieses Gift verspritzte. Der Verrat durch einen Freund, der Gedanke, dass jemand, dem sie vertraute, ihr so etwas antun könnte, war so schmerzhaft, dass Alison zu begreifen meinte, was den Verrat des Judas so besonders schlimm gemacht hatte. Er war der Freund, der mit dem Verratenen zusammen am Tisch gesessen hatte. Alison konnte sich vorstellen, wie groß der Schmerz angesichts dieses Verrats gewesen sein musste. War der Schreiber dieser Briefe genauso ein lächelnder falscher Freund?
    Eine weitere Frage brannte in ihren Gedanken. »Woher weißt du von alledem?«, fragte sie den unbekannten Schreiber. »Niemand in dieser Gegend hier weiß davon. Es liegt alles mehr als fünfundzwanzig Jahre zurück und hat sich viele Meilen von hier zugetragen. Hat dir jemand davon erzählt? Wer war es, und woher weiß er davon? Oder hast du einen Artikel in einer vergilbten Zeitung gelesen, mit der jemand eine Schublade ausgeschlagen hat? Ich war damals dreiundzwanzig Jahre alt! Ich bin, ich war damals unschuldig! Und jetzt kommst du daher und willst, dass ich für etwas bezahle, das ich nicht getan habe!«
    Sie würde den Brief vernichten, wie sie die vorhergehenden vernichtet hatte. Doch ein weiterer würde kommen, und beim nächsten Mal war Jeremy vielleicht vor ihr da. Er würde den Brief nicht öffnen, nicht, wenn er an sie persönlich adressiert war. Doch er würde wahrscheinlich fragen, von wem er wäre, und dann würde sie ihn anlügen müssen. Sie wollte ihn nicht belügen. Bis jetzt war es ihr gelungen, dies zu umgehen, und sie hatte einfallsreiche Wege gefunden, um vor ihm beim Briefkastenschlitz zu sein. Weil die Post dieser Tage von Mal zu Mal später zu kommen schien, verbrachte sie die halben Vormittage damit, nach dem Knirschen der Reifen des Postautos zu lauschen, nach dem fröhlichen Pfeifen des Fahrers und dem Klappern des Briefkastenschlitzes. Manchmal, wenn das Wetter schön war, benutzte sie Betsy als Vorwand, um nach draußen zu gehen und den Postboten abzufangen. Sie zerrte den unwilligen alten Hund die Straße hinauf und hinunter, bis der kleine rote Postwagen erschien und sie ihn aufhalten konnte. Doch das war nicht jeden Tag möglich, ohne dass der Postbote misstrauisch geworden wäre. Er war jung, und sie wusste, dass er ihr Verhalten bereits eigenartig fand. Sie konnte es an seinem nachdenklichen Gesichtsausdruck erkennen. Wahrscheinlich hatte er bereits all seinen Kollegen im Depot erzählt, dass die Frau vom Overvale House nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Doch es war immer noch besser, wenn sich derartige Gerüchte verbreiteten, als wenn er irgendwann merkte, dass sie das Eintreffen der Post wegen irgendeiner darin enthaltenen Sendung fürchtete. Er war jung genug, um sich von seiner Neugier leiten zu lassen. Was möglicherweise dazu führte, dass die Existenz dieser Briefe bekannt wurde. Doch wie lange würde das noch weitergehen? Würde der Schreiber irgendwann des Katz-undMaus-Spiels überdrüssig werden? Was würde er dann tun? Einfach mit den Briefen aufhören – oder seine Informationen publik machen, wie er es angedroht hatte?
    Die

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