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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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mich zum Pfarrhaus. Da hatte sie auch nicht nachgedacht, oder?
    »Clare.« Elizabeth setzte sich ihr gegenüber. »Ich bin nicht hier, um recht zu haben. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.« Sie tätschelte Clares Hand. »Machen Sie nicht so ein Gesicht. Ich weiß, dass Sie versuchen, Ihre Versprechen an den Bischof zu halten. Er wird Ihnen keine Schuld an diesem unerfreulichen Vorfall geben.« Sie stand auf und betrachtete, die Hände in die Hüften gestemmt, die Küche. »Tja, dann wollen wir mal …«
    Die Tür flog auf. »Clare?« Anne Vining-Ellis stürzte herein. »Oh, Gott sei Dank, du bist wohlauf. Mrs. Marshall hat mich gerade angerufen und erzählt, was passiert ist.« Clare stand auf, um sie zu begrüßen, und wurde beinah in einer bärenhaften Umarmung zu Boden gerissen. »Elizabeth, haben Sie sie nach Hause gefahren?«
    Die Diakonin schien überrascht. »Tja … nein. Ich bin hier, um beim Aufräumen des Pfarrhauses zu helfen.«
    »Was, heute Nacht? Zur Hölle mit der Putzerei! Clare, hol deinen Schlafanzug und Sachen zum Wechseln. Du kommst mit zu mir.« Dr. Anne war jeder Zoll die Notärztin, Befehle bellend und sekundenschnell Entscheidungen treffend.
    Clare hatte noch gar nicht daran gedacht, anderswo zu übernachten, hatte an gar nichts gedacht außer daran, ihr Leben wieder zusammenzusetzen, aber der Gedanke, eine Weile einfach verschwinden zu können, faszinierte sie. »Ehrlich?« Dann fiel es ihr wieder ein. »Ich kann nicht. Nach der Messe morgen früh muss ich sofort nach Fort Dix zum Training der Nationalgarde. Ich komme nicht vor Dienstagabend zurück, und die Vorstellung, dieses Chaos vorzufinden, kann ich nicht ertragen.«
    »Musst du auch nicht. Karen Burns organisiert bereits eine Mannschaft, die sich um alles kümmern wird. Heute Nacht kommst du mit zu mir, wo meine riesigen, brutalen Söhne darauf aufpassen, dass dir nichts passiert, legst deine Füße hoch und trinkst einen Schnaps. Ich bin überzeugt, dass Elizabeth die Morgenmesse für dich übernehmen wird.«
    »Nun.« Elizabeth wirkte skeptisch. »Es müsste dann allerdings ein Morgengebet sein, keine Messe.«
    »Perfekt. Dann ist es also abgemacht. Elizabeth« – Dr. Anne legte der Diakonin den Arm um die Schultern – »wie sind wir früher nur ohne Sie zurechtgekommen?«
    Clare brauchte nur fünf Minuten, um ihre Sachen in eine Reisetasche zu werfen und wieder nach unten zu kommen. Diese Zeitspanne hatte Dr. Anne gereicht, Elizabeth de Groot in ihre Windjacke zu stecken und aus der Tür zu schieben, wobei sie die Diakonin pausenlos mit Lob und Trost und Bewunderung überschüttet hatte. »Gute Nacht, Elizabeth«, rief Dr. Anne ihr durch die Küchentür hinterher. »Bis morgen!« Sie schloss die Tür. Drehte sich zu Clare um.
    »Danke!«, sagte Clare. »Danke, danke, danke.«
    »Lacey Marshall sagte mir, dass sie zu dir unterwegs ist. Ich dachte, ich komme lieber so schnell wie möglich, um einen Mord mit anschließendem Selbstmord zu verhindern.«
    Clare lachte brüchig.
    »Komm schon. Das mit dem Schnaps war mein Ernst.« Sie öffnete wieder die Tür. »Ich habe gehört, Russ Van Alstyne hätte heute Abend praktisch mit dir herumgeknutscht, und ich will alle schmutzigen Einzelheiten hören.«
    IV
    Kevin fing gerade an, sich Sorgen zu machen, als er die Hunde hörte.
    Er fand alles aufregend, den Anruf des Deputy Chiefs, dass alle sofort zurück zum Dienst mussten, die kugelsichere Weste aus dem Kofferraum des Streifenwagens zu holen. Es tat ihm leid, dass Reverend Fergusson so erschüttert und ihr Haus verwüstet worden war, selbstverständlich tat ihm das leid, aber – kugelsichere Westen! Der Chief hatte seinen Streifenwagen und die zweite Weste rekrutiert, und jetzt waren sie, Kevin auf dem Beifahrersitz, MacAuley und Noble im Wagen hinter ihnen, unterwegs zur Farm der Christies in Cossayuharie.
    Bei Tageslicht konnte man die Gebäude von der Seven Mile Road aus sehen, aber um sie zu erreichen, mussten sie eine schmale Nebenstraße nehmen und dann einen Feldweg. Ein Tor versperrte den Weg, ein Metallgatter, das an einem massiven Zaun befestigt war, der sich in beiden Richtungen in die Dunkelheit erstreckte.
    »Wofür ist das?«, fragte der Chief.
    »Sie züchten Schafe«, erinnerte ihn Kevin.
    »Und die wandern bis hierher? Mach das Ding für uns auf, Kevin.«
    Er sprang aus dem Wagen. Und ab diesem Moment brach die Hölle los. Er hatte erst einen Schritt in Richtung Tor gemacht, als zwei auf den Pfählen befestigte

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