Und verfluche ihre Sünden
Finanzierung der Teilnahme am diesjährigen Ferienlager zu verwenden. Ich habe der Aufnahmeleiterin bereits die Namen von zwei Kindern genannt; wenn einer von euch eine Familie kennt, die davon profitieren könnte, sagt Bescheid, dass sie Gail Jones in ihrem Büro im Rathaus anrufen sollen.« Er sammelte Unterlagen und Kaffeebecher ein und schob sich vom Tisch. »Das ist alles, Leute.«
Hadley blieb reglos sitzen, während Stühle scharrten, Absätze klackten und Gürtel klirrten. Jemand stieß sie an, und sie blickte zu Eric McCrea hoch. »Alles in Ordnung?« Er musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Du siehst ein bisschen fiebrig aus.«
Sie nickte. »Ja«, antwortete sie. »Ich meine, nein.« Sie stand auf und zwang Eric so, Platz zu machen. »Du entschuldigst mich.«
Sie holte den Chief ein, kurz bevor er sein Büro betrat. »Chief«, sagte sie. »Wegen dieser Geschichte mit dem Ferienlager …«
»O ja. Richtig.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Der Treffpunkt ist an der Mittelschule. Wenn Sie sich beeilen, können Sie Ihre Kinder dorthin bringen und in einer Dreiviertelstunde wieder hier sein. Sie können die Mittagspause durcharbeiten, um die Zeit aufzuholen.«
»Sir.« Ihre Stimme klang erstickt. »Das kann ich nicht akzeptieren …«
Er sah zu ihr hinunter. »Officer Knox, dieses Department investiert sehr viel Geld in Ihre Ausbildung. Ich betrachte ein paar hundert Dollar, um diese Investition abzusichern, als gutes Geschäft.«
»Ich komme sehr gut zurecht. Ich brauche keine Almosen.« Jetzt klang sie zickig. Es war seine Schuld. Sie hatte nicht darum gebeten, in diese Situation gebracht zu werden.
Er betrat sein Büro. Winkte sie herein. Schob die Tür halb zu. Senkte die Stimme. »Hören Sie, Knox – Hadley. Als Nobles Mutter anfing, zu seltsamen Zeiten in der Gegend herumzuwandern, hat er Alarmsysteme an ihren Türen angebracht und viermal am Tag nach ihr gesehen. Als Harlenes Ehemann Harold krank wurde und zweimal in der Woche nach Albany zur Behandlung musste, haben wir ihn gefahren. Wir sind keine Versicherung und kein Restaurant. Wir müssen einander unser Leben anvertrauen. Und das bedeutet, dass wir uns gegenseitig um uns kümmern.«
Es klopfte, und der Deputy Chief steckte den Kopf durch die Tür. »He«, sagte er. »Hast du mal einen Moment Zeit?«
Der Chief mustere MacAuley mit einem Gesichtsausdruck, den Hadley nicht deuten konnte. Dann nickte er. »Klar.« Er wandte sich wieder an Hadley. »Dann mal los. Wenn Sie zurück sind, fahren Sie mit mir Streife.«
Hölle. Sie würde wie eine unsoziale Einzelgängerin wirken, wenn sie weiter protestierte. Sie versuchte, sich zu bedanken, aber sie brachte die Worte nicht heraus. Deshalb nickte sie nur ruckartig, ehe sie aus dem Büro flüchtete. Draußen im Flur hörte sie MacAuley fragen: »Was war das denn?«
»Ach, nur ein bisschen Geplauder«, antwortete der Chief. »Was möchtest du von mir?«
Sie zog ab, ehe sie anfangen konnte, Dankbarkeit zu empfinden.
VI
Auf der Fahrt zurück zum Revier dachte Russ, dass er noch nie in seiner Laufbahn so emsig so wenig getan hatte. Er hatte so viele Geschäfte, Galerien, Straßenstände und Tante-Emma-Läden aufgesucht, dass er einen Einkaufsführer hätte schreiben können. Er hatte verängstigte Besitzer besucht, ihren Sorgen gelauscht und ihnen versichert, dass sie und ihre Kunden in Sicherheit und gut geschützt waren. Zwischendurch kümmerten er und Knox sich um wenigstens ein Dutzend Meldungen potenzieller Eindringlinge und verdächtiger Personen, und jede einzelne stellte sich entweder als inhaltslos heraus oder prangerte einen verwirrten Unschuldigen an.
Der letzte Funkspruch des Tages – was für eine Überraschung – betraf Mrs. Bain. Er stöhnte, als Harlene ihm Bericht erstattete. »Sie sagt, sie hätte ein Krachen und Scheppern hinter ihrer Scheune gehört, und sie sagt, dass eine Wagenladung absolut verdächtig wirkender Latinos langsam an ihrem Haus vorbeigefahren ist, um es auszuspionieren.«
Er schaltete auf Senden. »Latinos. Das ist neu. Was ist mit dem Landstreicher?«
»O ja, der Landstreicher ist zurück.«
»Okay, kopieren Sie die letzte Meldung, ändern Sie das Datum und setzen Sie die Latinos ein. Oh, und rufen Sie einen der Bains an und stellen Sie fest, ob jemand rüberkommen kann, ja?«
»Wird erledigt. Zentrale Ende.«
Knox sah ihn mit zweifelndem Blick an. »Shirley Bain«, erklärte er, während er den Wagen in Richtung Cossayuharie wendete. »Ihr
Weitere Kostenlose Bücher