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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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als etwas Großes und Schweres die Treppen herunterpolterte. Neil Christie, der sich ein T-Shirt über den Kopf zog. Bei ihrem Anblick blieb er stehen. »Was, zur Hölle?«
    »Neil, wir möchten, dass Sie uns begleiten«, sagte Russ. »Wir wollen Ihnen einige Fragen über Amado Esfuentes stellen.«
    Der Mund des großen Mannes klappte auf, dann klappte er ihn wieder zu. Seine Augen wurden zu Schlitzen. »Bin ich verhaftet?«
    »Noch nicht«, antwortete Lyle.
    Neil drehte den Kopf von links nach rechts wie ein Stier, der sich zum Angriff bereitmacht. Russ hoffte, dass er es nicht mit ihnen aufnehmen wollte. Dann fiel sein Blick auf Isabel, die sich an die Esszimmerwand drückte. »Du«, herrschte ihr Bruder sie an. »Du hast sie reingelassen. Du – der Bock ist gar nicht draußen, oder? Du verlogene Nutte!« Er riss eine fleischige Faust hoch. Isabel krümmte sich.
    »Fass sie an, und wir kriegen dich wegen Körperverletzung dran«, sagte Lyle.
    »Kommen Sie schon, Neil.« Russ senkte die Stimme. Vertrauenerweckend. Überredend. »Sie wollen doch keinen Ärger, und wir auch nicht. Sie begleiten uns und beantworten einige Fragen. Bis zum Mittagessen sind Sie wieder hier.«
    Er konnte sehen, wie die Rädchen in Christies Verstand langsam zu surren begannen. Aber er war überrascht, als Neil sich wieder zu Isabel umdrehte. »Ist Don wirklich bei Desiree? Oder war das auch eine Lüge? Haben sie ihn schon?«
    »Nein! Das war die Wahrheit!«
    »Wir holen Ihren Bruder bei seiner Freundin ab«, sagte Russ.
    Im selben Moment fragte Neil: »Dann bin ich allein? Gottverdammt!«, und holte aus.
    Lyle, der näher stand, stürzte vor, schlang seine Arme um Christies Mitte und zerrte ihn zurück. Isabel duckte sich. Russ löste die Handschellen vom Gürtel, brüllte »Sein Arm!«, als eine kreischende Harpie von der Treppe herabsprang, auf Lyle landete und brüllte: »Lass ihn los, du verdammter Mistkerl!« Lyle taumelte und ließ Neil los, während er sich abmühte, die kratzende und auf ihn einschlagende Frau abzuschütteln.
    Isabel rannte. Neil hinter ihr her. Russ warf sich gegen seine Schulter, aber sein Winkel war falsch, und Christie ging nicht zu Boden. Stattdessen knallte er seitlich gegen den Tisch, der über den Holzboden schrammte.
    Die Verlobte kreischte ununterbrochen, und über den Lärm konnte Russ das Geräusch vieler Schritte über ihren Köpfen ausmachen. O nein, nicht auch noch die Kinder. In diesem Haus konnten sie genauso gut ebenfalls kämpfen wie ein Trauma erleiden.
    »Lyle, kannst du …«, begann Russ. Neil wirbelte herum und schleuderte ihn mit einem Schlag seiner schinkengroßen Faust gegen das Büfett. Jedes einzelne Luftmolekül entwich seinem Körper, während das Scheppern von Tellern zum allgemeinen Lärm beitrug. Russ schaffte es, sich zur Seite zu rollen, als Christie sich wie ein Wrestler im Fernsehen auf ihn stürzte. Der große Mann landete mit einem markerschütternden Krachen auf dem Boden. Russ rappelte sich auf die Knie und warf sich auf Christies Rücken. Um Atem ringend, verlagerte er sein gesamtes Gewicht auf den Arm des Mannes.
    Lyle heulte. »Hölle, Jesus. Sie hat mich gebissen!« Russ hörte Knochen krachen, und das schrille Kreischen brach ab. Die Verlobte prallte neben Neil auf den Boden.
    Russ legte Neil eine Handschelle an und riss den Arm des Mannes nach hinten, ohne sich um eventuelle Schäden zu kümmern. Als Neil wimmerte und um sich schlug, ließ Russ die zweite Handschelle zuschnappen. Er setzte sich auf, noch immer auf Christies Rücken, und versuchte, zu Atem zu kommen.
    Lyle legte der bewusstlosen Kathy Handschellen an. »Verdammt«, fluchte er. »Ich hasse es, Frauen zu schlagen.«
    »Warum, zur Hölle, ist sie über dich hergefallen?«
    Isabel spähte um den Türrahmen, bereit, sofort wieder wegzurennen, sollte es Neil gelingen, Russ’ einhundert Kilo abzuschütteln und die Handschellen abzustreifen. »Sie schläft auch mit Neil. Donald weiß nichts davon.«
    Neil versuchte, Russ abzuwerfen. »Du gottverdammte Schlampe, du machst nichts als Ärger!« Sein Gebrüll wurde vom Teppich gedämpft. »Ich sollte dich dem Mexikaner überlassen! Du bist es nicht wert, was wir für dich getan haben. Du bist es nicht wert!«
    XI
    »Wie fühlt es sich an?« Lyle wies mit dem Kaffeebecher auf Russ’ Brust. Hinter ihnen in der Zentrale erzählte Kevin Harlene gerade alles über die aufregende Festnahme. Da Bruce Christie nur genickt und seinen Anwalt angerufen hatte, ehe er, ohne

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