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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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Kevin und Eric den geringsten Widerstand entgegenzusetzen, in den Streifenwagen gestiegen war, würde die Geschichte ziemlich kurz ausfallen.
    Russ fasste an sein Brustbein. Es war empfindlich, der Schmerz ging ihm durch und durch. Wie fühlte es sich an? Wie loslassen. »Wund«, sagte er.
    »Du solltest zum Arzt. Nachsehen lassen, ob etwas gebrochen ist.«
    Russ zeigte auf den Verband an Lyles Hand. »Langohr, gestatten: Esel.«
    »Hölle, ich hol mir eine Tetanusspritze, sobald wir hier fertig sind. Ich will, dass P. J. die Frau zehn Tage unter Quarantäne stellt, damit wir sicher sein können, dass sie keine Tollwut hat.«
    »Und wir haben uns Gedanken wegen der Hunde gemacht.«
    Hadley Knox kam aus dem Mannschaftsraum. Sie sah sie an wie eine Mutter, deren Kinder Misstrauen erweckend leise sind. »Das Jugendamt schickt eine Sozialarbeiterin zu den Christies.«
    »Gut«, sagte Russ.
    »Ms. Adams hat angerufen. Die Schäferhunde sind erst einmal im Tierheim untergebracht.« Um Kevins willen, der näher getreten war, sprach sie etwas lauter. »Sie sagt, es seien wirklich süße Hunde.«
    Lyle kicherte. »Vielleicht liegt es an dir, Kevin.«
    Russ trank seinen Kaffee und wünschte, er könnte ein paar Espressos hineinkippen, um den Koffeingehalt zu verdoppeln. Er hatte vier Stunden auf einer der alten Zellenpritschen im Keller geschlafen, während er auf den Durchsuchungsbeschluss wartete. Lyle hatte er von Muster Field nach Hause geschickt, aber auch der konnte höchstens fünf Stunden geschlafen haben. Im Vergleich zu ihnen glühten Kevin und Knox vor Eifer und Vitalität. In dem Alter war er auch mal gewesen. Vor sehr langer Zeit.
    »Noble soll die Waffen zur Ballistik bringen.« Sie hatten vier Waffen gefunden, die mit dem Kaliber übereinstimmten, mit dem Amado ermordet worden war.
    Lyle nickte. »Hast du die Zweiundzwanziger gesehen?« Die Christies horteten ein wahres Arsenal. »Ich wünschte, wir könnten die in die Ballistik schaffen.«
    »Sprich mit Richter Rhyswick.« Dem Richter graute es vor Generalvollmachten. Als er großes Kaliber schrieb, hatte er genau das gemeint, und die Tatsache, dass sie drei mit einer Zweiundzwanziger begangene Morde aufklären mussten, beeindruckte ihn nicht.
    Eric kam herein und musterte die Versammlung. »Was? Gibt es endlich guten Kaffee?«
    »Keine Chance«, meinte Lyle.
    »Eric«, sagte Russ. »Du hast dich die ganze Zeit mit den Christies beschäftigt. Ich will, dass du Bruce und Donald vernimmst.«
    Eric nickte. »Was ist mit Neil und seiner Freundin?«
    »Die lassen wir auf Sparflamme, während ihre Personalien aufgenommen werden und sie auf die Haftanhörung warten. Ich fahre zum Duschen und Umziehen zu meiner Mutter.« Er packte Eric am Ärmel, ehe der verschwand. »Such einen Ansatz. Vielleicht die untreue Verlobte, oder tu so, als würde einer von ihnen sich auf einen Deal einlassen und die anderen hinhängen. Die Christies halten zusammen; wenn du Unfrieden zwischen ihnen stiften kannst, hast du sie.«
    Eric nickte und machte sich auf den Weg zum Verhörraum. Russ trank noch einen Schluck Kaffee. »Lyle, du fährst zum Krankenhaus und lässt diese Bisswunde untersuchen. Dann ab nach Hause, schlafen.« Lyle öffnete den Mund, um zu protestieren. »Geh schon«, sagte Russ. »Ich leg mich auch hin.«
    Lyle zuckte die Achseln. Schlurfte zur Tür. »Da hab ich was anderes gehört.«
    Russ ignorierte die Bemerkung. »Knox, Sie fahren rüber zu den Christies. Sprechen Sie mit der Sozialarbeiterin und stellen Sie fest, ob Sie von der Schwester oder den Kindern etwas Nützliches erfahren können. Kevin …« Sein jüngster Officer richtete sich mit strahlender, eifriger Miene auf. Gütiger Himmel, kein Wunder, dass die Hunde der Christies sich auf ihn gestürzt hatten. Der Junge war ein menschlicher Irish Setter. »Du fährst Streife.«
    Kevins Miene verdüsterte sich. Knox runzelte die Stirn.
    Russ seufzte. »Was?«
    »Seien Sie nicht beleidigt, Chief, aber schicken Sie mich zu den Kindern, weil ich eine Frau bin?«
    »Ich schicke Sie hin, weil ich glaube, dass Sie der beste Officer für den Job sind. Genau wie ich Kevin auf Streife schicke, weil Lyle und ich erschöpft sind und zu wenig Schlaf hatten und im Moment nichts auf die Reihe kriegen. Hört mal.« Er sprach beide an, zwang sie zum Zuhören. »Dieser Fall war ein endloses Grauen. Wir haben lange frustrierende Stunden hinter uns, und Spuren, die ins Nichts führten. Und ihr beide habt euch bewundernswert gehalten.

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