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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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den Typ ablenken kann, schnapp dir die Weste und bring sie ihr.«
    »Und was ist mit dir?«
    Er winkte ab. Der Schütze war zurück am Fenster. »He!«, rief Russ. Er musste ihn dazu bringen, ja zu sagen. Ein ja führt zum Nächsten. »Verdammt heiß heute, was?« Die Gestalt starrte ihn an. »Schwer, cool zu bleiben, wenn die Temperatur über dreißig Grad geht.«
    »Du findest das heiß? Das ist gar nichts.«
    »Für Sie vielleicht. Ich geh hier draußen ein.« Aus dem Augenwinkel sah er, wie Kevin sich am Heck des Wagens positionierte. »Ich könnte ein kühles Bier vertragen. Was ist mit Ihnen? Hätten Sie gern ein Bier? Ich könnte mit einem Sechserpack auf die Veranda kommen, und wir unterhalten uns.«
    Der Mann lachte. »Hältst du mich für blöd?«
    Russ spreizte die Hände. »Okay. Sie wissen, was wir wollen. Wir wollen, dass alle unverletzt hier rauskommen. Wir wollen eine Win-win-Lösung. Sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    Der Schütze zog sich einen Moment vom Fenster zurück. Russ sah zu Lyle hinüber. Lyle hielt zwei Finger hoch. Zwei Männer. Mindestens.
    »Wissen Sie, was ich will? Ich will unser Eigentum zurück. Diese Hinterwäldler haben uns was gestohlen, und ich will es zurück.«
    Russ hatte das Gefühl, als würde in seinem Kopf eine Silvesterrakete nach der anderen hochgehen. »Das Register mit den Händlernamen«, sagte er ins Blaue hinein.
    Der Mann – Fußsoldat der Punta Diablos – zischte überrascht. Ein Treffer, ein echter Treffer. »Was sagst du da?«, fragte der Schütze nach einem Moment. Er musste ein lausiger Pokerspieler sein.
    »Wir haben die Christies heute früh verhaftet. Sie wissen ja, wie das so geht. Jede wertvolle Information landet auf dem Verhandlungstisch.«
    »Gottverdammter Hurensohn einer affenärschigen Nutte …« Russ ließ den Mann fluchen. Er würde gut zu Donalds momentaner Verlobter passen. Er hätte beinah gelächelt, bis die letzte Rakete hochging und ihm klarwurde, dass es die Punta Diablos und nicht die Christie-Brutalos gewesen waren, die Amado Esfuentes diese Dinge angetan hatten. Diese Männer sind wie tollwütige Hunde, hatte er zu Clare gesagt. Und nun hatten sie eine unbekannte Anzahl von Frauen und Kindern in ihrer Gewalt.
    Der Schütze schimpfte weiter darüber, dass man niemandem vertrauen konnte. Russ war nicht sicher, ob die Tirade ihm oder dem unbekannten Komplizen im Haus galt, aber allmählich wurde er unruhig. Die Männer saßen in der Falle. Das war der Moment, in dem gefährliche Tiere angriffen. Wo, zum Teufel, steckte Knox? War ihr etwas zugestoßen?
    Dann kehrte sie von der Rückseite des Hauses zurück. Er sah weiter geradeaus, fixierte seinen Blick auf den Schützen der Punta Diablos, der allmählich ausflippte. Er zog langsam die Hand von der Motorhaube und gab Kevin ein Zeichen. Nichts. Er wiederholte es.
    Dann hörte er Kevins Stimme hinter sich, direkt an seinem Ohr. »Hinten liegt eine Tote«, sagte er leise. »In die Brust geschossen.«
    Russ dachte an die glücklose, herumgestoßene Isabel Christie mit dem erdbeerblonden Haar und den traurigen Augen. Was für eine gottverdammte Verschwendung. Plötzlich fühlte er sich zwanzig Jahre älter.
    »Chief?« Kevin sprach weiterhin mit gesenkter Stimme.
    »Harlene soll dich mit dem SEK verbinden. Schildere ihnen die Situation. Dann mach dich bereit, diese Weste zu holen.«
    »Verstanden.« Kevin sprintete in gebückter Haltung zum Wagen, riss die Tür auf, warf sich auf den Sitz und griff nach dem Mikro.
    »Was ist da los?«, fragte der Punta Diablo. »Was will er mit dem Funkgerät?«
    »Ich habe ihn gerade angewiesen, die Staatspolizei aufzuhalten«, erwiderte Russ. »Ich will, dass wir beide genug Zeit haben, uns eine Lösung auszudenken.« Er sah starr geradeaus und redete weiter, Vertrauen, bla, bla, bla, während er zuhörte, wie Kevin dem Sergeant des Sondereinsatzkommandos, mit dem er verbunden war, die Situation schilderte. Seine Beschreibung war informativ, detailliert und kurz. Der Junge hatte endlich gelernt, zur Sache zu kommen.
    »Sag den Mistkerlen, sie sollen wegbleiben«, rief der Schütze. »Wenn sich einer mit uns anlegen will, muss er erst an den Kindern vorbei.«
    Kevin hakte das Mikro ein. »Fünfzehn bis zwanzig Minuten.«

Scheiße. Dann konnten sie gleich morgen kommen, das brachte genauso viel.
    Der Mann verschwand vom Fenster. Im Haus schrie eine Frau.
    »Knox!« Er schnappte sich die Waffe von der Motorhaube. »Was macht er da drin?«
    »Er hat eines der

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