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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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den Männern sagen, dass sie sich verstecken sollen.«
    Clare sah sie fragend an. »Sie sind in der Baracke?«
    Janet betrachtete angelegentlich ihre Turnschuhe. »So lautet die Anweisung, falls jemand den Hof betritt. Die Scheune durch den Hinterausgang so schnell wie möglich verlassen und zur Baracke laufen.«
    Clare schüttelte den Kopf. »Sie müssen eine Möglichkeit finden, diesen Männern Papiere zu verschaffen. Sie können auf keinen Fall den ganzen Sommer so weitermachen.« Sie rieb sich den Nacken, wo sich Schweiß unter ihrem Kragen sammelte. »Ich vermute, Amado versteckt sich auch dort?«
    Der Vorarbeiter schaute sie an.
    »Ja«, antwortete Janet.
    »Nun, sagen Sie ihm, er könnte rauskommen. Wir müssen vor der Andacht noch die Kirche putzen und sie danach für das Konzert heute Abend aufräumen.«
    Janet umklammerte Clares Arm. »Sie dürfen nicht gehen!«
    »Janet, Sie brauchen mich nicht. Lassen Sie sich von Octavio zeigen, wo die Leiche liegt, und rufen Sie das MKPD, sobald er sich verzogen hat.«
    »Sie müssen für mich anrufen!«
    »Ich? Warum?«
    »Weil ich eine furchtbare Lügnerin bin. Sie können das viel überzeugender.«
    Junge, Junge, wenn das nicht den ersten Preis für zweideutige Komplimente verdiente. Sie erinnerte sich an einen anderen Sommer. Russ, der sie vom Fahrersitz seines Pick-ups aus angrinste. Sie sind ganz schön neugierig für eine Priesterin.
    »Bitte, Clare. Bitte, bitte, bitte.«
    »Ach, Herrgott noch mal.« Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zu dem klaren blauen Himmel auf. »Also gut. Ich gebe Ihnen zehn Minuten für den Hinweg, dann rufe ich an. Aber ich finde, dass es die Dinge unnötig kompliziert.«
    »Ich danke Ihnen.« Janet umarmte sie heftig. »Handys funktionieren hier draußen nicht immer. Gehen Sie rein und benutzen Sie das Telefon in der Sattelkammer.« Sie wirbelte herum, bedeutete ihrem Vorarbeiter mit einer Geste, ihr zu folgen, und verschwand um die Scheune. Einen Moment später hörte Clare einen Motor anspringen.
    Ihr ging auf, dass sie am Rand einer polizeilichen Ermittlung stand. Schon wieder. Der Bischof würde nicht besonders erfreut sein. Ihr Diakon würde nicht besonders erfreut sein. Russ würde absolut nicht erfreut sein.
    Zumindest dieser letzte Gedanke munterte sie auf. Sie lief in die Scheune, um das Telefon zu suchen.
    V
    »Fünfzehn siebenundfünfzig, Zentrale hier.«
    Russ bremste hinter einem Achtzehntonner ab, der blinkte, um zum Wal-Mart abzubiegen. Er nickte dem Officer auf dem Beifahrersitz zu. »Nur zu. Nehmen Sie an.«
    Hadley Knox löste das Mikro und schaltete es ein. »Fünfzehn siebenundfünfzig, wir hören, Zentrale.«
    »Wie lautet Ihre Vierzig?«
    »Äh … Morningside Drive, in Richtung Fort Henry.«
    Draußen vor dem Gartenmarkt des Wal-Mart waren Planschbecken und Aufsitzmäher ausgestellt. Er schüttelte den Kopf. Bis zum Memorial Day fehlten nur noch ein paar Tage. Es waren erst wenig mehr als vier Monate vergangen, und sie hatten schon zwei Jahreszeiten durchlebt. Würde es den Rest seines Lebens so weitergehen? Er, erstarrt auf einer im Schneetreiben versinkenden Kreuzung im Januar, während der Rest der Welt sich um ihn drehte?
    Harlenes Stimme schlug das Buch seiner Klagen zu. »Es sind menschliche Überreste gemeldet worden. Gefunden auf dem Besitz dreihundert Lick Springs Road.«
    Knox starrte das Mikro an. »Menschliche Überreste? Meinst du eine Leiche?«
    Russ hätte ihre Antwort korrigieren müssen, aber er war zu beschäftigt damit, sich die Farmen an der Lick Springs Road ins Gedächtnis zu rufen. Er hatte das unangenehme Gefühl, dass ihm die Sache nicht gefallen würde. Er winkte nach dem Mikro. »Harlene«, meldete er sich. »Ist das nicht die neue Farm von meinem Schwager?«
    »Gut erkannt, Chief.«
    Jesus auf einem Fahrrad. Die Farm zog mehr Ärger an als das Dew Drop Inn am Samstagabend. »Was wissen wir?«
    »Möglicherweise Schussopfer. Latino. Nicht frisch. Bis jetzt nicht identifiziert.«
    »Latino?« Der Säurespiegel in seinem Magen stieg an. Himmel. Bis heute war keiner der Männer, die im April aus dem Lieferwagenwrack geflüchtet waren, aufgefunden worden. Was, wenn einer von ihnen verletzt gewesen war? Nicht frisch. Tja, über einen Monat im Freien bedeutete definitiv nicht frisch.
    »Rufst du den Rechtsmediziner?«
    »Doc Scheeler vom Glens Falls Hospital übernimmt für Dr. Dvorak. Er müsste schon unterwegs sein, zusammen mit der Spusi.«
    »Lyle soll die Vermisstenmeldungen

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