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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer-Fleming Julia
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prüfen und mir Bericht erstatten, wenn ich zurück bin.«
    »Er ist schon dabei.«
    »Und setz dich mit der Frau von der Einwanderungsbehörde in Verbindung, die nach den verschwundenen Arbeitern suchen soll.« Vielleicht hatte derjenige, der die Leiche gefunden hatte, sich geirrt. Niemand sah gern länger als nötig eine reife Leiche an – insbesondere nicht sein Schwager, ein Typ, der sich schon aufregte, wenn die Hofkatze eine Maus fing. »Wer hat sie gemeldet, Mike McGeoch?«
    Kurzes Schweigen. »Ich glaube, Mrs. McGeoch hat die Leiche gefunden.«
    Er seufzte. »Wir sind unterwegs. Fünfzehn siebenundfünfzig, Ende.« Er schaltete den Lichtbalken ein und gab Gas.
    »Sie sagte Schussopfer. Bedeutet das Mord?« Er warf einen flüchtigen Blick auf seinen neuesten Officer. Im Gegensatz zu Kevin Flynn, der bei dem Gedanken an ein Gewaltverbrechen geradezu Funken sprühen würde, wirkte Knox eher, als sei ihr übel.
    »Es könnte ein Schussopfer sein. Meine Schwester – Mrs. McGeoch – ist keine Expertin. Ich würde lieber unvoreingenommen herangehen und abwarten, was uns der Fundort und der Rechtsmediziner verraten können. Es könnte ein Unfall gewesen sein, Selbstmord – es gibt viele Möglichkeiten.«
    »Oh.«
    Er sah sie wieder an. »Haben Sie schon mal eine Leiche gesehen?«
    »Meine Großmutter. Im Bestattungsinstitut. Ich schätze, diese wird wohl kaum auf Satin drapiert sein, mit jeder Menge hässlicher Nelkenarrangements drumherum.«
    Okay. Wenn sie ihren Sinn für Humor noch hatte, würde sie es schaffen.
    »Warum erzählen Sie mir nicht, was wir tun müssen und wonach wir suchen werden, sobald wir eingetroffen sind?«
    Sie zählte die Punkte mit minimaler Unterstützung seinerseits auf, und als sie auf der Bergstraße in den hellen Sonnenschein fuhren, der sich über das Tal ergoss, war er zuversichtlich, dass sie es ohne großartige Überwachung schaffen würde.
    »Ist das das Haus Ihrer Schwester?«, fragte Knox, während sie auf den Bungalow vor ihnen deutete.
    »Nein, sie lebt mit ihrem Mann ein paar Meilen weiter die Straße runter. Die Farm ist eine Erweiterung ihrer …« Er verstummte. Janets Auto parkte auf einem kahlen Fleck zwischen der massiven Hauptscheune und den Silos, und direkt daneben stand ein leuchtend roter Subaru WRX. Als er abbog, sah er die alten Aufkleber an der Stoßstange. Zu DIE EPISKOPALKIRCHE HEISST SIE WILLKOMMEN und MEIN ZWEITWAGEN IST EIN OH-58 hatte sich ein JESUS KOMMT. SCHAUEN SIE BESCHÄFTIGT! gesellt. Seine Kehle wurde vor Vorfreude und Furcht trocken.
    »Ist das nicht Reverend Clares Wagen?«, meinte Knox. Ihre Augen wurden groß. »Oh«, stotterte sie. »Verzeihung.«
    Er stellte den Motor ab. Wandte sich um, fasste seinen jüngsten Officer ins Auge, deren Miene ein Schuldbewusstsein spiegelte, als hätte sie den Schlüssel zur Asservatenkammer verloren. »Verzeihung? Wofür?«
    Sie trug einen dieser Ringe mit Geburtsstein. Sie drehte ihn, wich seinem Blick aus. »Äh«, sagte sie. »Deputy Chief MacAuley hat mich angewiesen, in Ihrer Gegenwart niemals den Reverend zu erwähnen.«
    Süßer, stepptanzender Jesus. »So, hat er das?«
    Sie nickte. »Oder St. Alban’s.«
    Er öffnete die Tür und stieg aus. Öffnete die Transportkiste und entnahm den Rucksack mit der Grundausrüstung zur Spurensicherung und eine Faust voll leuchtend violetter Plastikhandschuhe ohne Latexanteil. Sie stieg auf ihrer Seite aus, und er warf ihr ein paar Handschuhe zu. »Sie wissen nicht zufällig, ob diese Empfehlung nur für Sie gilt, oder auch für die komplette Mannschaft?«
    Sie zuckte die Achseln und wünschte eindeutig, sie hätte das Thema niemals angeschnitten.
    Nur der Himmel wusste, was MacAuley dem Rest der Truppe erzählt hatte. Entweder, dass er schluchzend zusammenbrechen oder auf jeden losgehen würde, der ihn an seine … seine frühere Beziehung erinnerte.
    Liebe, korrigierte seine innere Stimme.
    Er riss sich zusammen. »Officer Knox, zögern Sie in Zukunft bitte nicht, über den Reverend oder St. Alban’s oder alle anderen Bürger und Institutionen der Stadt zu sprechen. Für mich ist niemand tabu.«
    Clare schon.
    Die schmale Seitentür der Scheune sprang auf, und sie trat heraus. Nachdem er sie sich den ganzen letzten Monat in Kampfmontur vorgestellt hatte, verblüffte ihn ihre nüchterne geistliche Kleidung: schwarzer Rock, schwarze Bluse, weißer Kragen, Silberkreuz. Ihm wurde bewusst, dass Knox ihn nervös von der Seite anblickte, und im selben Moment merkte er,

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