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...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

Titel: ...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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schwitzend und ächzend nach Hause.) Der alte Gauner hat sie ohne ein Wort des Widerspruchs umgetauscht.
    ELSA: Klar.
    DR. FEINHOLZ: (Gibt die Melone in den Kühlschrank, wartet eine halbe Stunde, zieht sie hervor, schneidet sie auf.) Eine prachtvolle rote Melone, wirklich.
    ELSA: Hast du sie gekostet?
    DR. FEINHOLZ: Gekostet habe ich sie nicht. Aber man sieht ja, daß sie gut sein muß.
    DIE MELONE: (schmeckt schal, alt, abgestanden, faul, bitter)
    ELSA: Du wirst die Melone brav zurücktragen, ja?
    DR. FEINHOLZ: (Abschleppdienst, Schweiß, Keuchen, Flüche, Melone vor Zuriels Füße.) Da haben Sie den Dreck.
    ZURIEL: (antwortet nicht)
    DR. FEINHOLZ: Habe ich diese Melone mit Garantie gekauft oder nicht?
    ZURIEL: Ja.
    DR. FEINHOLZ: Kosten Sie sie.
    ZURIEL: Danke. Ich esse Melonen nicht gern. Ich muß dann immer schwitzen.
    DR. FEINHOLZ: Das nennen Sie süß? Das soll eine süße Melone sein?
    ZURIEL: Ich habe Ihnen keine süße Melone garantiert. Ich habe Ihnen eine rote Melone garantiert.
    DR. FEINHOLZ: Ich pfeife auf die Farbe. Von mir aus kann sie marineblau sein.
    ZURIEL: Warum haben Sie mir nicht gesagt, daß es Ihnen auf den Geschmack ankommt? Die Garantie für süße Melonen ist 12 Pfund pro Kilo.
    DR. FEINHOLZ: (nach einer kurzen Erholungspause) Also gut. Geben Sie mir eine garantiert süße Melone.
    ZURIEL: (Prozedur von Wurf bis Nummer vier wie zuvor) 9 Kilo 30.
    DR. FEINHOLZ: Einen Augenblick! Ich möchte sie kosten.
    ZURIEL: Bitte sehr. (Schneidet ein pyramidenförmig zugespitztes Stück aus der Melone heraus, und zwar dergestalt, daß die Spitze der Pyramide dem geometrischen Mittelpunkt des Meloneninhalts entspringt.)
    DR. FEINHOLZ: (beißt die Spitze ab) Sehen Sie, guter Mann, das ist eine süße Melone.
    ZURIEL: (steckt die Pyramide rasch an ihren Platz zurück) 11 Pfund 16 Piaster.
    DR. FEINHOLZ: (zahlt, schwitzt, taumelt heimwärts) Ich habe ihn gezwungen, sie umzutauschen. Und jetzt koste einmal.
    ELSA: (kostet, spuckt aus)
    DIE MELONE: (vollkommen schal, schmeckt bestenfalls nach Abwaschwasser, besteht fast ausschließlich aus Samenkernen, verwandelt sich in unmittelbarer Nähe des geometrischen Mittelpunktes in feuchte Watte)
    ELSA: Zurücktragen!
    DR. FEINHOLZ: (Qualprozedur wie zweimal zuvor bis zum Ende) Und das? Was ist das?
    ZURIEL: (antwortet nicht)
    DR. FEINHOLZ: Was ist das?!?
    ZURIEL: Sie haben ja gekostet.
    DR. FEINHOLZ: Was ich gekostet habe, war süß.
    ZURIEL: Hier ist es süß und zu Hause ist es sauer? Was machen Sie zu Hause mit den Melonen? Marinieren?
    DR. FEINHOLZ: (bekommt einen Erstickungsanfall und flucht auf slowakisch)
    ZURIEL: (klopft ihm auf den Rücken) Wollen Sie eine andere?
    DR. FEINHOLZ: (keuchend) Ja .
    ZURIEL: (beginnt mit dem Prüfungsritual)
    DR. FEINHOLZ: Werfen Sie Ihre Großmutter in die Luft! Ich suche mir meine Melone selbst aus.
    ZURIEL: Wie Sie wünschen.
    DR. FEINHOLZ: (Fühlt sich nach kurzem Umsehen mit magischer Gewalt von einer flaschengrünen Frucht angezogen, betastet sie und weiß mit jener unfehlbaren Sicherheit, die sonst nur den schöpferischen Augenblicken des Genies innewohnt, daß diese Melone einfach süß sein muß.)
    ZURIEL: 16 Kilo 80. Wollen Sie die Garantie schriftlich?
    DR. FEINHOLZ:    Krepier!    (Stöhnen, Schwitzen,
    Ankunft zu Hause) Der Lump hat mir eine andere geben müssen.
    ELSA: Das sehe ich.
    DR. FEINHOLZ: (Schließt sich mitsamt der Melone im Eiskasten ein, kommt aber, da es dort sehr kalt ist, schon nach wenigen Minuten wieder heraus und schneidet die Melone auf.)
    DIE MELONE: (süß, reif, rot, zart, saftig, kernlos, delikat, Exportqualität)
    DR. FEINHOLZ: (Strahlt, verjüngt sich, das Leben ist wieder schön, die Sonne geht in großer Farbenpracht unter, Vöglein zwitschern.) Das nenne ich Melone, was? Liebling, so eine Melone hast du noch nie gegessen. Weil ich sie selbst ausgesucht habe. Dieser Verbrecher. Dreimal hintereinander hat er nichts Brauchbares gefunden. Und ich, gleich beim ersten Mal, von einem geheimnisvollen Instinkt geleitet .
    ELSA: Red keinen Unsinn.
    DR. FEINHOLZ: Unsinn? Du wirst ja sehen. Von jetzt an mache ich’s immer so. (Sucht am nächsten Tag seine Melone wieder selbst aus, fühlt sich wieder mit unerklärlicher Magie zu einer bestimmten Frucht hingezogen, zahlt, schwitzt, taumelt, Kühlschrank, halbe Stunde, Schnitt.)
    DIE MELONE: (schmeckt nach verfaultem Laub, ist vollkommen ungenießbar und spottet der menschlichen Eitelkeit)
    DR. FEINHOLZ: (versucht sich eine Kugel in den Kopf zu

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