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...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land

Titel: ...und was machen wir am Nachmittag? Satirisches über ein kleines Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Seit ich dieses Mädchen gesehen habe, esse und trinke ich nicht. Ich gehe auf Wolken. Was für eine Nase! Das Photo liegt bei. Bitte finden Sie meine Braut. Ich nehme an, daß sie in der Armee dient, wahrscheinlich im Offiziersrang. Vielen Dank im voraus.
    Ihr aufrichtiger Harry S. Trebitsch

    Streng vertraulich!
    Israelische Botschaft 
    Psychopathisches Departement 
    Washington
    WER IST DIESER MESCHUGGENE?

    Kanzlei des Ministerpräsidenten 
    Direktor des Informationsdienstes

    DRINGEND - TOP SECRET INFORMATION JERUSALEM - SEIN VATER HAT VIERTELMILLION DOLLAR GESPENDET STOP TAKTVOLL BEHANDELN SCHALOM
    BOTSCHAFT WASHINGTON

    Herrn Harry S. Trebitsch jr.
    New York

    Sehr geehrter Herr Trebitsch, Ihr Brief an unseren Ministerpräsidenten ist ein neuer Beweis dafür, daß das ewige Licht, welches dem Judentum durch die Jahrtausende geleuchtet hat, niemals verlöschen kann. Wir werden uns bemühen, Ihre Auserwählte zu finden, und haben bereits mit den Nachforschungen begonnen, an denen sich auch die Polizei mit eigens für diesen Zweck trainierten Bluthunden beteiligt. Sobald ein Ergebnis vorliegt, verständigen wir Sie. Bis dahin unsere besten Wünsche und SEHR HERZLICHE GRÜSSE AN IHREN LIEBEN PAPA!

    Israelisches Außenministerium
    Photo-Identifizierungs-Sektion

    JUNGER AMERIKANER SUCHT GLÜCK

    »DIE ODER KEINE!« SAGT REICHER TREBITSCH-ERBE / JUNGE ISRAELIN MIT WUNDERSCHÖNER NASE / JUNGES PAAR WILL FLITTERWOCHEN ZUSAMMEN VERBRINGEN / ERGREIFENDSTE ROMANZE DES JAHRHUNDERTS.

    (Bericht unseres Sonderkorrespondenten aus Tel Aviv) Mit höchster Spannung verfolgt das ganze Land die Liebesgeschichte zwischen einem jungen amerikanischen Millionär und einer bezaubernd schönen israelischen Schafhirtin.
    Das Photo, das die Liebe des jungen Harry S. Trebitsch entflammt hat, erschien in einer hiesigen Illustrierten und wird derzeit von der Anthropologischen Abteilung des Technikums in Haifa geprüft. Radio Israel sendet in halbstündigen Intervallen einen Aufruf an das junge Mädchen, sich zu melden. Für zweckdienliche Nachrichten sind hohe Belohnungen ausgesetzt.
    Besondere Kennzeichen: eine kleine, aristokratische, in etwa zwölfgrädigem Winkel aufwärts gerichtete Nase. Seit einigen Tagen beteiligt sich auch die israelische Luftwaffe an der Suche. Man hofft, daß die beiden Liebenden bald vereint sein werden.
    LETZTE MELDUNG. Die zu Kontrollzwecken abgehaltenen Paraden in den weiblichen Übungslagern der israelischen Armee verliefen ergebnislos.
    Die Flotte steht in Bereitschaft.

    An das
    Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten 
    Photo-Identifizierungs-Sektion Jerusalem

    Liebe Freunde, in Beantwortung Ihres Schreibens müssen wir Ihnen leider mitteilen, daß wir keine Ahnung haben, wer die Mädchen auf dem betreffenden Photo sind. Wir konnten lediglich feststellen, daß das Bild in unserer Ausgabe vom 3. August 1967 erschienen ist.
    Mit Arbeitergruß:

    »Dawar Hapoelet«
    Der Chefredakteur

    DRINGEND - AUSSENMINISTERIUM
    JERUSALEM - JUNGE WIRD TOBSUECHTIG SENDET SOFORT NASENMÄDCHEN ODER KEIN CENT MEHR FUER ISRAEL.
    FRANKLIN D. TREBITSCH

    Herrn Franklin D. Trebitsch 
    New York

    Sir, wir haben die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß es den israelischen Grenzpatrouillen gelungen ist, die reizende Eigentümerin der gesuchten Nase festzustellen. Sie heißt Fatma Bin Mustafa El Hadschi, hat auf unser nachdrückliches Betreiben in die Scheidung von ihrem Gatten eingewilligt und hat ihren bisherigen Wohnort Abu Chirbat El-Azun (Galiläa) bereits verlassen. Sie befindet sich mit ihren Kindern auf dem Wege nach New York.
    Dem jungen Paar gelten unsere herzlichen Wünsche. Möge der Herr ihnen Glück und Freude in diesem erbärmlichen Leben gewähren.

    Mit besten Empfehlungen 
    Israelische Botschaft 
    Washington

    DRINGEND - ISRBOTSCHAFT WASHINGTON -HARRY S. TREBITSCH SPURLOS VERSCHWUNDEN STOP ANGEBLICH IN ALASKA GESICHTET

      INTERPOL

Keine Zukunft für Linkshänder
    Eine der vielen Quellen unseres Vergnügens ist die neuhebräische Sprache, die sich seit 3000 Jahren nicht verändert hat. Man schreibt sie bekanntlich von rechts nach links. Die Ursachen sind, wie so vieles, bei unseren Vorvätern zu suchen, die ihre ersten schriftlichen Mitteilungen, lange vor Erfindung der Kugelschreiber, mit Hammer und Meißel in Stein hauten. Und wenn man einen Hammer in die rechte Hand nimmt und einen Meißel in die linke, laufen die Worte unvermeidlich von rechts nach links.
    Wenn unsere Vorväter zufällig Linkshänder

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