Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut
hier ist einfach . . . igitt. Aber was noch?«
»Wir haben viel zu bereden«, kündigte Sinclair an.
»Da hast du recht«, sagte Tina und sah dabei beunruhigend hitzig aus. »Was bedeutet das alles? Für uns alle und für unsere Königin?«
»In jedem Fall eine faszinierende neue Geschichte in meinen Aufzeichnungen«, gab Vater Markus zu. Er sah aus, als könnte er es nicht erwarten, sich an den Schreibtisch zu setzen und zu schreiben. Lang-wei-lig.
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»Majestät, Ihr seid wieder unter uns! Das ist beispiellos!
Und . . . «
»Hört mal, ihr beiden . . . ich weiß, ihr könnt nichts da-für, dass ihr totale Spaßbremsen seid. Aber heute Abend werden keine großen Diskussionsrunden mehr abgehalten.
Es ist Freitag, und ich bin gerade den kalten Armen des Todes entkommen . . . «
»Wieder«, sagte Ani.
». . . und ich habe Lust zu tanzen!«
»Ich könnte einen Drink gebrauchen«, gab Jessica zu,
»oder auch fünf.«
»Ich auch!«, ergriff Marc das Wort. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er und Jessica sahen immer noch sehr erschüttert aus. »Es ist ganz schön anstrengend, dir dabei zuzusehen, wie du von den Toten wiederkehrst.«
»Tut mir leid«, sagte ich schuldbewusst, »es war für uns alle eine harte Woche, denke ich.«
»Jetzt ist Schluss mit dem Scheiß«, befahl Jessica, »ab jetzt lässt sich niemand mehr umbringen.«
»Mir macht das auch nicht gerade Spaß! Ich mache das ja nicht, um im Mittelpunkt zu stehen.« Es folgte eine be-deutungsvolle Stille, die mich ärgerte. »Das tue ich nicht!«
»Wo geht ihr tanzen?«, fragte Ani.
»Nirgendwo, wo du reinkommst«, sagte Jessica kurz angebunden. »Hier sind nur Mitbewohner von Betsy zuge-lassen.«
»Ich bin einer von Betsys Mitbewohnern«, sagte Sinclair milde.
»Wir könnten zu Gator’s gehen«, sagte ich. Dann erst kamen seine schrecklichen Worte bei mir an. »Was?«
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»Ach, hatte ich das nicht erwähnt?« Er sah so unschuldig drein, dass nicht einmal Butter auf seinen Reißzähnen ge-schmolzen wäre. »Wir ziehen aus dem Marquette aus. Es entspricht nicht mehr unseren Ansprüchen. Und nachdem wir das Problem heute Abend diskutiert hatten, stimmte Jessica zu, unser neuer Vermieter zu sein.«
»Du ziehst ein?« Mir schwanden die Sinne. Ich hatte Lust, etwas zu zerstören. Ich würde neue Bettlaken kaufen.
»Du . . . Ich . . . Du . . . «
Jessica streckte die Hände aus und zuckte mit den Achseln. Was hatte sie gesagt? »Sie liebt ihn und weiß es nicht«?
Und die ganze Zeit hatte sie das hier geplant!
Ich hätte nicht noch einmal mit ihm schlafen sollen. Hätte sie uns nicht zusammen im Bett gesehen, hätte Jessica nicht diese idiotischen Schlüsse gezogen. Ich wusste es!
Ich wusste, dass ich diesen Moment der Schwäche bereuen würde, aber selbst ich hatte das nicht vorhersehen können.
Sex mit Eric Sinclair konnte zu nichts Gutem führen!
Ich rieb mir die Stirn. »Ich brauche jetzt wirklich einen Drink.«
»Wir sind bereits in einer Bar«, stellte Jon fest.
»Vergesst es, ihr kleinen Freaks«, sagte ich ruppig und meinte damit auch Ani. »Erstens werde ich nicht in Moniques billigem Club feiern, und zweitens seid ihr nicht alt genug, um Alkohol zu trinken. Also kommt ihr nicht mit.«
»Oh, fast hätte ich es vergessen.« Jessica wühlte in ihrer Hosentasche. Dann hielt sie Tina und Eric etwas metallisch Glänzendes entgegen. »Die Hausschlüssel.«
Ich riss ihr die Schlüssel aus der Hand und schluckte sie hinunter. Ich würgte, aber schließlich waren sie unten.
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»Oh, sehr erwachsen«, sagte Sinclair verschnupft. Aber ich konnte ein Grinsen aufblitzen sehen.
»Sprich nicht mit mir.« Ich hielt inne, um zu sehen, ob der Schlüssel sich einen Weg nach oben bahnen würde.
Aber er war sicher, für den Moment.
»Und du . . . « Ich schnappte mir Jessicas Ohr, und sie keuchte auf. »Komm mit. Ich fahre meinen neuen Porsche irgendwohin, und da kannst du dich rechtfertigen.« Wenn ich den Schlüssel wieder erbrochen hätte.
»Es bringt Steuervorteile. Wenn du dir die Zahlen an-schaust, wirst du sicher . . . aua, lass mich los!«
»Er kann bei mir schlafen«, bot Marc an.
»Ich nehme an, ich sollte etwas Negatives über Vampire sagen, die in Sünde leben«, sagte Vater Markus, »aber das scheint das Geringste unserer Probleme zu sein.«
»Eigentlich habe ich mir bereits das Zimmer direkt neben Elizabeth ausgesucht . . . und versuch erst gar nicht, nach meinem Ohr zu greifen«, fügte er schnell hinzu, als
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