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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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tagsüber schlafen.«
    »Das macht doch nichts«, log sie. Es war bereits drei Uhr morgens und sie aß jetzt erst zu Abend. Oder frühstückte sie sehr früh?
    »Das ist doch Blödsinn.« Ich goss mir eine Tasse aus der antiken Teekanne ein, die zum Haus gehörte. Wie ungefähr alles hier, war sie eine Billion Jahre alt und genauso viele Dollar wert. Allmählich gewöhnte ich mich daran, von Anti-quitäten umgeben zu sein und sie auch jeden Tag zu benutzen.
    Zumindest stockte mir nicht mehr der Atem, wenn ich etwas fallen ließ.
    »Du hast mir gefehlt«, sagte Sinclair, als würde er wieder eine Unterhaltung mit mir aufnehmen. »Tatsächlich konnte ich es gar nicht erwarten, wieder an deiner Seite zu sein.«
    »Fang nicht damit an«, warnte ich ihn.
    »Nein, fang ruhig an«, sagte Jessica und schnitt ihr Roast-beef in kleine Stücke. Der Geruch machte mich wahnsinnig.
    Ach, Rindfleisch, viel zu früh gingst du von mir! »Es war fast unheimlich still hier in der letzten Zeit.«
    »Und ich denke, es ist höchste Zeit, dass wir uns mit unserem aktuellen . . . Problem befassen.«
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    »Ist es das?«
    Er meinte die Tatsache, dass wir beide König und Königin waren, technisch gesehen Mann und Frau, obwohl wir in den letzten sechs Monaten nur zweimal miteinander geschlafen hatten.
    »Du kannst die Uhr nicht zurückdrehen, Elizabeth. Selbst jemand wie du muss die Regeln der Logik akzeptieren.«
    »Sei kein Blödmann«, sagte ich, »reich mir die Sahne.«
    »Ich möchte ja nur klarstellen«, sagte er, ohne meiner Bitte nachzukommen – meinen beiden Bitten, wenn man es genau nehmen wollte –, »dass du nicht ein bisschen schwanger sein oder wieder zur Jungfrau werden kannst. Da wir schon miteinander intim waren und kraft Vampirgesetz verheiratet sind . . . «
    »Jetzt kommt das schon wieder«, sagte ich.
    ». . . wäre es nur logisch, auch ein Zimmer und ein Bett zu teilen.«
    »Vergiss es, mein Freund.« Ich stand auf und holte mir die verdammte Sahne selbst. »Wenn ich daran erinnern darf . . . ?«
    »Nein«, sagte Sinclair.
    »Doch, du wirst es tun«, fügte Jessica hinzu und sah nicht einmal von ihren grünen Bohnen auf, die sie gerade mit Butter bestrich.
    »Ich habe einmal mit dir geschlafen und schon hatte ich diese Sache mit der Königin am Hals. Dann schlief ich noch einmal mit dir und Jessica lud dich ein, bei uns einzuziehen.«
    »Nach dieser Logik sollte ich auf intime Beziehungen zu Jessica verzichten«, stellte Sinclair fest, »und nicht zu dir.«
    »Das soll logisch sein?«, fragte Jessica und lachte fast. »Trä-
    um weiter, weißer Junge.«
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    »Ihr solltet alle beide den Mund halten. Und tot umfallen.«
    »Was habe ich denn getan?«, rief sie.
    »Das weißt du sehr gut.« Ich strengte mich an, sie böse anzustarren, aber sie kannte mich zu gut und war nicht beein-druckt. Bevor wir wirklich zu streiten begannen, wechselte ich lieber das Thema. Meine Ansichten diesbezüglich waren wohl-bekannt. Gut möglich, dass sie von meinem Herumgezicke die Nase gestrichen voll hatten.
    »Wo ist Tina hingegangen?«
    »Freunde besuchen.«
    »Ich dachte, deswegen wärt ihr beide nach Europa gefahren.«
    »Das war einer der Gründe.« Sinclair nippte an seinem Wein. »Marc arbeitet, nehme ich an?«
    »Du nimmst richtig an. Zur Abwechslung mal«, fügte ich hinzu, bevor er sich etwas darauf einbilden konnte.
    Er antwortete nicht darauf, wie er im Übrigen neunzig Prozent dessen ignorierte, was ich von mir gab. »Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Sofort war ich abgelenkt. Und wütend über mich selbst, weil ich mich ablenken ließ. Und unglaublich neugierig. Ein Geschenk! Aus Europa! Gucci? Prada? Fendi?
    »Ach ja?«, fragte ich leichthin, aber meine Hände begannen so stark zu zittern, dass ich mich fast an dem heißen Tee verbrühte. Armani? Versace? »Was hast du mir mitgebracht?
    Seife?« Ich versuchte, meine überhöhten Erwartungen im Zaum zu halten. »Es ist Seife, oder?«
    Er zog eine kleine schwarze Schachtel aus seiner Tasche – in Seifengröße – und schob sie zu mir herüber. Ich wusste nicht, ob ich enttäuscht oder aufgeregt sein sollte. Kleine Schachtel =
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    keine Schuhe. Aber es könnte Schmuck sein und den liebte ich ebenso wie jedes andere tote Mädchen auch.
    Ich hob den Deckel . . . und hätte fast laut aufgelacht. An einer Silberkette – Moment, Sinclair machte keine halben Sachen, also war es wahrscheinlich Platin – hing ein winzig kleiner Platinschuh, geschmückt mit einem Smaragd, einem

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