Undercover
Stimmung, was nicht gerade gut ankam, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
»Das Spielzeug wurde langweilig.«
»Es wäre mir lieber, wenn Sie solche Kommentare unterließen.«
»Bei der Gelegenheit, von der ich ein wenig mitbekam, lief es nicht gut. Als Sie das Gericht verließen, telefonierten Sie und schienen sich mit Ihrem Gesprächspartner zu streiten. Sie wirkten, als ob Sie die Fassung verloren hätten, deshalb folgte ich Ihnen.«
»Ja, wir hatten Streit. Ich wollte nicht dorthin, zum Haus. Er überzeugte mich dennoch. Hatte Dinge gegen mich in der Hand. Ich konnte mich nicht weigern. Ich will ehrlich sein und Ihnen gestehen, dass ich nicht wusste, wie ich aus der Sache wieder herauskommen sollte. Und dass ich tatsächlich keine Ahnung habe, wie ich überhaupt hineingeraten bin.«
»Und ich will ehrlich sein und Ihnen gestehen, wie das alles kam. Meiner Meinung nach«, sagt Win. »Wenn wir uns machtlos fühlen, legen wir Wert auf Dinge, mit denen wir uns besser fühlen. Unser Aussehen. Unsere Kleidung. Unser Haus. Unser Auto. Wir zahlen bar. Tun alles Mögliche, um uns begehrenswert zu fühlen. Sexy. Dazu gehört vielleicht sogar, nun ja, Exhibitionismus.« Win überlegt. »Darf ich raten? Er hat diese Videos auf YouTube gemacht.
Aber es war nicht seine Idee, es war Ihre. Auch etwas, das er gegen Sie in der Hand hat.«
Lamonts Schweigen ist die Antwort.
»Eines muss ich Ihnen zugestehen, Monique. Ich glaube, Sie sind der raffinierteste Mensch, der mir je untergekommen ist.«
Sie trinkt einen Schluck Wein. »Was ist, wenn er etwas darüber erzählt? Bei der Polizei? Oder schlimmer, vor Gericht?«, fragt Lamont.
»Sie meinen, wenn er sozusagen schmutzige Wäsche wäscht? Die Sie hoffentlich nicht vor Ort liegenlassen haben, nachdem Sie …?«
»Wenn er überhaupt irgendetwas sagt«, unterbricht sie ihn.
»Er ist ein Lügner.« Win zuckt mit den Achseln. »Das stimmt. Das ist er.«
»Es gibt noch etwas, das wir tun, wenn wir uns machtlos fühlen«, fährt Win fort. »Wir suchen uns jemand Sicheres.«
»Offenbar nicht. Das war alles andere als sicher.«
»Man will sich in Sicherheit fühlen, aber trotzdem begehrenswert«, sagt Win. »Sie als die ältere, einflussreiche Frau. Umschwärmt, aber sicher, weil sie alles unter Kontrolle hat. Was könnte sicherer sein als ein kluger, kunstverständiger Junge, der Ihnen wie ein Hund überallhin folgt?«
»Denken Sie, Stump ist sicher?«, fragt Lamont und nickt dem Kellner zu.
»Was wollen Sie damit sagen …?«
»Sie wissen genau, was ich meine.«
Lamont wählt Salat mit Vinaigrette und eine doppelte Portion Thunfisch-Carpaccio mit Wasabi. Win bestellt ein Steak, wie immer. Einen Salat, keine Kartoffeln.
»Wir sind befreundet«, sagt Win. »Verstehen uns gut. Beruflich und privat.«
Es liegt auf der Hand, dass Lamont zweierlei wissen möchte, sich aber nicht überwinden kann, Win geradeheraus zu fragen: Ist er in Stump verliebt, und hat sie ihm erzählt, was damals vor vielen Jahren geschah, als Lamont sich in Watertown betrank?
»Ich frage noch mal«, sagt Lamont. »Ist sie sicher?«
»Und ich sage es Ihnen noch mal. Wir sind befreundet. Ich fühle mich vollkommen sicher. Und Sie?«
»Ich erwarte Sie am Montag zurück in der Einheit«, sagt Lamont. »Ich weiß also nicht, wie oft Sie in Zukunft mit Stump zusammenarbeiten werden. Es sei denn, es gibt einen Mord und sie kommt mit ihrem lächerlichen Truck angefahren. Was mich auf ein anderes Thema bringt. Dieser Verein, den sie gegründet hat.«
»FRONT.«
»Was sollen wir damit machen?«
»Ich glaube, da können wir gar nichts machen«, sagt Win. »Der ist aufgezogen wie eine Schlechtwetterfront, macht seinem Namen alle Ehre. Das können Sie nicht einfach so loswerden.«
»Der habe ich auch nicht gemeint«, sagt Lamont. »Ich habe überlegt, wie wir Stump helfen können. Ob sie sich darüber freuen würde?«
»Ob Stump sich freuen würde?«
»Ja. Damit es ihr gutgeht. Und sie sicher ist.«
»Wenn ich Sie wäre, würde ich das tun«, sagt Win. »Eine gute Idee.«
[Erstellt mit plustec OpticBook 4600 und Atlantis Word Processor]
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