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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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beiden, dann auf meine Augen, dann auf das Loch, um sie zu bitten, es im Visier zu halten und beim geringsten Geräusch zu feuern. Swift nickte bestätigend und schob sich so weit vor, dass sie über die Zementbrocken der Wand hinwegsehen und -feuern konnte.
    Mein Chef fuhr fort. »Trotzdem steht uns jetzt eine unangenehme Situation bevor, Mister Brooks. Sie können dieses Mal verhindern, dass Ihre Freunde für Sie sterben, wenn Sie sich mir freiwillig mit den beiden originalen Datenchips ausliefern, die Sie auf Sharidon und Chorriah von WasteLand gestohlen haben. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ihren Gefährten dann kein Leid zugefügt wird. Tun Sie es nicht, werden Sie alle sterben.«
    »Ich glaube nicht, Mr. Stewart«, erwiderte Richard. »In wenigen Sekunden werde ich beide WasteLand-Chips über die Katastrophe auf Sharidon sowie die Entwicklung des Treptopenzans für Pherostine durch das Universum verbreiten. Und irgendwann wird auch die UI-Sec mitbekommen, was hier geschieht, und uns alle verhaften. Ich denke, dass Sie dann noch unangenehmere Fragen über Ihre Anwesenheit hier beantworten müssen als ich.«
    »Sind Sie so zuversichtlich, weil Sie noch ein Ass im Ärmel zu haben glauben?« Stewarts Stimme klang erheitert.
    »Sie irren sich.«
    Cross sah mich fragend an - der Staub hatte sich inzwischen halbwegs gelegt.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was meinst du damit, Stewart?«
    »Ich meine die Fässer mit Treibstoff, an denen Mikrosprengladungen befestigt waren, mit denen du sie hättest in die Luft jagen können, Elyzea. Gute Taktik zum Decken einer Flucht, aber leider gescheitert. Wir haben die Sprengladungen abgenommen, und du solltest selbst wissen, dass sie zu klein sind, um allein nennenswerten Schaden anzurichten. Ach ja - der Cowboy und die Vogelfrau, die das Ganze aufgebaut haben, befinden sich übrigens in unserer Gewalt.«
    »Verdammt«, fluchte Cross leise.
    Ich nickte. »Ich hoffe, Winslow hat ihre Funkgeräte gesperrt, sonst hört Stewart mit.«
    »Sie sehen also, dass Sie weiteres Blutvergießen verhindern können, indem Sie sich uns stellen, Mr. Brooks. Dann können die beiden gehen, wohin sie wollen. Wir beide wissen, dass Sie nicht mit ansehen können, wenn andere Leute für Sie sterben.«
    »Das kommt nicht infrage«, rief Swift. »Cross, du weißt, dass Grange und ehester das nicht wollen würden -
    veröffentliche den Scheiß schon und lass uns verschwinden!«
    Ich sah Cross an. Sein Gesicht wirkte in dem Staub, der noch in der Luft hing, wie durch einen feinen Schleier verborgen. Haare, Brauen und Wangenknochen waren so verdreckt wie seine Kleidung. Trotzdem sah ich die Marter, die sein Gewissen durchmachte. »Cross?«, fragte ich. Wie auch immer er sich entscheiden würde, unser aller Leben hing davon ab.
    Dann schüttelte er den Kopf - eine sinnlose Geste, denn Stewart konnte ihn ja nicht sehen. Sie drückte mehr Richards innere Entschlossenheit aus. »Sie haben Recht, Stewart. Ich hätte die verhängnisvollen Informationen auf Sharidon damals veröffentlichen sollen. Manche Wahrheiten sind wichtiger als Menschenleben, wenn man damit Tausende von Leuten schützen kann. Ich werde denselben Fehler nicht zweimal begehen.«
    Dann wandte er sich mir zu. »Ich muss prüfen, ob eines der anderen Terminals noch funktioniert«, flüsterte er. In dem Computer, an dem er eben gesessen hatte, steckte eine lange Metallstange.
    »Okay.« Wir schoben ein paar Gesteinsbrocken beiseite und krochen dann zu der Wand, die am weitesten von der Explosion weg lag.
    »Dann zwingen Sie mich, mit äußerster Gewalt vorzugehen«, erwiderte Stewart vom Gang her.
    Am Terminal drückte Cross auf die entsprechenden Knöpfe und schaffte es immerhin, den Monitor und die Tastatur zu aktivieren. Er zog einen zweiten Chip aus der Tasche - vermutlich den Chip, den er damals auf Sharidon gefunden hatte - und schob ihn vorsichtig in den entsprechenden Schlitz an dem weißen Gerät.
    Auf dem Monitor leuchtete sofort eine Hinweismeldung auf: »Originales Datenmedium erkannt. Wasserzeichen: WasteLand Limited.« Dabei handelte es sich also um das gesuchte zweite Original.
    »Ich verbinde zu dem nächsten Satelliten. Jetzt muss ich nur noch die Adressen der journalistischen Netzwerke eingeben - so - und dann die Daten hochladen, dann…«
    »Cross«, sagte ich tonlos. »Nimm die Finger von der Tastatur.«
    Richard wandte mir den Kopf zu und erstarrte, als er die Pacifier in meiner Hand sah, die genau auf seine Brust zielte.

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