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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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beiseite und zog ein Stück Grau zwischen uns und die Riesin. Sie prallte daran ab, nur um
kurz darauf mit einem Schrei hindurchzutauchen. Wütend schlug sie nach mir und traf mich dabei an der Wange. Ich begann zu bluten. Ihre unheimlichen Zähne schnappten nach meinem Gesicht. Angewidert stieß ich sie von mir und griff nach der zerzausten Feder. Mit ihr wollte ich versuchen, die magische Seite von Qamaits zu lösen und sie zu einem normaleren Gegner zu machen.
    Sie stürzte sich erneut auf mich. Ihre Umrisse flackerten, als sie sich wie ein Aal wand, dem ich nicht entkommen konnte. Quinton sprang auf die Beine und versuchte mir zu Hilfe zu eilen, doch wir prallten nur aufeinander und kamen ins Stolpern. Ich stieß ihn von mir. »Halt dich da raus. Sie will dich. Mich will niemand fressen«, fügte ich hinzu und starrte die Riesin finster an. »Du befürchtest wohl, mich nicht verdauen zu können!«
    Qamaits tat so, als ob sie von links auf uns zurasen wollte, wechselte dann aber in letzter Sekunde nach rechts, um nach Quintons Mantel zu greifen. Ich erwischte ihren Arm und verpasste ihr einen Hieb, während ich gleichzeitig mit der anderen Hand die Feder in ihre Schatten rammte. Die dunklen Formen sackten etwas in sich zusammen. Doch die Riesin wirbelte schnell wie ein Derwisch herum und zwang mich dazu, mich zu ducken. Dann sprang ich wieder auf und holte mit dem Bein aus, um ihren erneuten Angriff durch einen Tritt abzuwehren.
    Mir blieb keine Zeit, meine Pistole zu zücken. Wahrscheinlich hätte sie bei Qamaits sowieso ähnlich wenig Schaden angerichtet wie bei Sisiutl. Stattdessen wehrte ich mich weiterhin mit Hilfe meiner Fäuste, Beine und der Feder, mit der ich versuchte, die Schattenabbilder von ihr zu lösen und sie so zu schwächen.
    Qamaits war schnell, und sie war verdammt wütend. Sie
rannte mit gefletschten Zähnen auf mich zu, als ob sie mir den Hals durchtrennen wollte.
    Ich wich ihr gerade noch rechtzeitig aus und zog die Feder über sie. Auf einem Fuß wirbelte sie herum und versetzte mir mit dem anderen einen solchen Tritt, dass ich zu Boden ging. Es gelang mir nicht, ihre Kraft so schnell zu brechen, wie sie das bei mir schaffte.
    Endlich rief ich um Hilfe. Die Indianer, Geister und Tiere näherten sich uns mit dem lauten Rauschen von Flügeln und leisen Gesängen. Eine Schar von Krähen und Hähern stürzte herab und attackierte mit Krallen und Schnäbeln das Gesicht der Riesin. Ich sprang auf und zog die Fasanenfeder an Qamaits Seite entlang, wodurch ein großes Stück ihrer grauen Form von ihr abfiel.
    Sie heulte wutentbrannt auf und schüttelte die Vögel ab, um sich erneut auf mich zu stürzen. Nun rasten Geisterfüchse auf sie zu und brachten sie zu Fall. Wieder gelang es mir, ein Stück ihres Schattens abzutrennen.
    Ich keuchte. Die letzten beiden Tage und der Angriff der Riesin hatten mich völlig erledigt. Rasch drehte ich mich um und fand mich auf einmal in einer großen Menge von singenden Geistern wieder, die sich unaufhörlich zwischen mich und Qamaits schoben.
    Ich trat beiseite. Das Puppenhaus funkelte noch immer. Also atmete ich tief durch und rannte wieder auf die Riesin zu. Ich rammte meine Schulter mit voller Wucht gegen sie, wodurch ich sie Richtung Haus trieb.
    Qamaits wich zurück. Als ich sie erneut angriff, duckte sie sich.
    Wir stürzten beide zu Boden und rollten bis zum Rand des Hauses. Die Grenzlinie zwischen den Welten zerrte an mir, und für einen Moment befürchtete ich, dass mein
Kopf platzen würde. Die Riesin war bereits zur Hälfte im Haus verschwunden, wehrte sich aber mit aller Macht dagegen, ganz davon aufgenommen zu werden. Zornig krallte sie sich an meinen Schultern fest.
    Dutzende von dunklen Flügeln, die riesig vor meinen Augen aufschimmerten, stürzten sich auf uns. Die Vögel drängten die Riesin mit spitzen Schnäbeln weiter ins Haus, indem sie ihr Gesicht attackierten. Raben mit leuchtend gelben Augen sammelten sich im Himmel, um zum Sturzflug anzusetzen. Das Monster wurde abgelenkt und ließ mich los. Ich wand mich aus seinem Griff und schubste …
    Qamaits stolperte und fiel mit einem lauten Kreischen rücklings in das Miniaturhaus. Sie drehte sich mehrmals wie ein Kreisel in der Luft. Dann war sie verschwunden.
    Das Haus kollabierte und zog die Grenze und das Grau mit sich. Übrig blieb ein schmutziges Häufchen aus Plastik und Wellpappe, das nur noch ein schwaches Schimmern von sich gab. Die normale Welt breitete sich nun wieder aus, und mit

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