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Unendlichkeit

Unendlichkeit

Titel: Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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sagte Sajaki, während sich die Anzüge selbsttätig aufrichteten und an eine Wand stellten. »Ich muss mich um meine Kollegin kümmern.«
    Er kniete nieder und betastete Volyovas Panzerung. Sylveste wollte ihm schon raten, sich nicht allzu eifrig um Triumvir Volyova zu bemühen, doch dann entschied er sich dagegen. Womöglich hatte er Sajakis Geduld schon zu sehr strapaziert, als er das Cal-Sim zerdrückte. »Was ist da unten eigentlich passiert?«
    »Ich weiß es nicht.« Das war typisch für Sajaki. Wie alle wirklich klugen Menschen, die Sylveste jemals kennen gelernt hatte, hätte er niemals vorgegeben, etwas zu begreifen, was ihm unbegreiflich war. »Ich weiß es nicht, und im Augenblick – im Augenblick! – spielt es auch keine Rolle.« Er kontrollierte eine Anzeige an Volyovas Anzug. »Ihre Verletzungen sind zwar schwer, aber offenbar nicht tödlich. Wenn man ihr genügend Zeit lässt, wird sie wieder gesund. Außerdem sind Sie jetzt an Bord. Alles andere ist zweitrangig.« Er wandte sich an die andere Frau, die eben aus ihrem Anzug geschlüpft war, und sah sie mit schief gelegtem Kopf an. »Etwas lässt mir trotzdem keine Ruhe, Khouri…«
    »Was?«, fragte sie.
    »Spielt keine Rolle… im Moment.« Sein Blick kehrte zu Sylveste zurück. »Übrigens, die Schau, die Sie mit dem Sim abgezogen haben – glauben Sie ja nicht, das hätte mich beeindruckt.«
    »Das ist schade. Wie wollen Sie mich jetzt dazu bringen, den Captain zu heilen?«
    »Mit Calvins Hilfe natürlich. Wissen Sie nicht mehr, dass ich eine Sicherheitskopie gezogen habe, als Sie damals mit Calvin an Bord waren? Sie mag ein wenig veraltet sein, aber die chirurgischen Fähigkeiten sind unverändert.«
    Ein guter Bluff, dachte Sylveste, aber mehr auch nicht. Allerdings existierte tatsächlich so etwas wie eine Sicherheitskopie… sonst hätte er das Sim niemals zerstört. »Wenn wir schon beim Thema sind… geht es dem Captain wirklich so schlecht, dass er mich nicht persönlich empfangen kann?«
    »Sie bekommen ihn schon noch zu sehen«, sagte Sajaki. »Alles zu seiner Zeit.«
    Zusammen mit der anderen Frau ging er daran, die beschädigten Teile der Außenhülle von Volyovas Anzug zu entfernen. Es sah aus, als schälten sie eine Krabbe. Irgendwann flüsterte Sajaki der Frau etwas zu, und sie stellten die Arbeit ein. Offenbar war ihnen die Behandlung zu riskant geworden, um sie hier fortzusetzen. Gleich darauf glitten drei Servomaten in den Raum. Zwei der Maschinen hoben Volyova auf und trugen sie hinaus. Sajaki und die Frau begleiteten sie. Sylveste hatte die Frau bei seinem letzten Besuch nicht gesehen, aber sie nahm offenbar einen ziemlich hohen Rang in der Schiffshierarchie ein. Der dritte Servomat ließ sich vor Sylveste und Pascale nieder und bewachte sie mit einem trübe funkelnden Kameraauge.
    »Er hat mich nicht einmal aufgefordert, Maske und Schutzbrille abzulegen«, sagte Sylveste. »Dabei müsste er sich doch freuen, mich endlich hier zu haben.«
    Pascale nickte. Sie betastete ihre Kleidung, als suche sie nach klebrigen Rückständen des Luftgels. »Was da unten geschehen ist, muss alle seine Pläne über den Haufen geworfen haben. Vielleicht würde er mehr triumphieren, wenn alles nach Plan gegangen wäre.«
    »Nicht Sajaki; er ist kein Mensch, der triumphiert. Aber ich hätte wenigstens erwartet, dass er sich ein paar Minuten Schadenfreude gönnt.«
    »Vielleicht weil du das Sim zerstört hast…«
    »Ja, das hat ihn erschüttert.« Er wusste genau, dass seine Worte höchstwahrscheinlich aufgezeichnet wurden. »Vielleicht ist die Kopie, die er von Cal angefertigt hat, trotz der Selbstzerstörungsprogramme noch in einigen Teilen funktionsfähig, aber das würde für eine Kanalisierung vermutlich nicht ausreichen, nicht einmal bei einer neuralen Eins-zu-eins-Kongruenz zwischen Sim und Empfänger.« Sylveste fand zwei Kisten, die als Sitzgelegenheiten dienen konnten, und zog sie heran. »Aber sie haben sicher längst versucht, das Sim im Körper irgendeines armen Teufels zu aktivieren.«
    »Und der Versuch ist gescheitert.«
    »Wahrscheinlich auf ziemlich unschöne Weise. Und jetzt hofft Sajaki wohl, dass ich mit der beschädigten Kopie auch ohne Kanalisierung arbeiten kann; nur mit meinen Erinnerungen an Cals Instinkte und Arbeitstechniken.«
    Pascale nickte. Sie war klug genug, die naheliegendste Frage nicht zu stellen: welchen Plan Sajaki wohl hätte, wenn seine Kopie nicht einmal dafür mehr zu gebrauchen wäre. Stattdessen sagte

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