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Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition)

Titel: Unerhört reich, verboten sexy (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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zu dem Mann geformt hatte, der er heute war, und jede seiner Entscheidungen bestimmt hatte, nur damit er sich so weit wie möglich von ihr entfernen konnte. Leuten wie Vanessa Partridge entkommen konnte.
    Sie hatte seine Neugier geweckt und zu viele Warnlichter aufblitzen lassen. Wenn sie eine Gebotstreiberin war, dann musste er sie anzeigen.
    Und wenn sie keine war?
    Die Erinnerung an sie und ihre zwei Kinder blitzte in ihm auf.
    Bis er wusste, wie ihre wirkliche Story aussah und was ihre Verbindung zu dem Manuskript war, musste er einen kühlen Kopf behalten. Wut bedeutete Gefühle, und die konnten zu Fehlern verleiten. Diese Lektion hatte er sehr früh gelernt.
    „Sehr gut, Heather – du hast alles aufgegessen!“ Vanessa putzte sanft den Mund ihrer achtzehn Monate alten Tochter ab, bevor sie sich deren Zwilling zuwandte. „Und wie steht es bei dir, Erin? Immer noch beim Malen?“
    Das kleine Mädchen mit den schokoladenfarbenen Locken blickte von dem mit Kürbis verschmierten Tablett ihres Kinderstuhls auf und strahlte sie an. „Maln!“ Sie steckte einen Finger nach dem anderen in den Mund und schaute sie verschmitzt an.
    Vanessa lachte und entfernte ein paar Essensreste aus dem Haar der Kleinen. „Ein großartiges Kunstwerk hast du da geschaffen. Und auch noch ein essbares. Sehr avantgardistisch.“
    Heather wollte sich an dem Gespräch beteiligen und klatschte in die Hände. Was ihre Schwester ihr sofort gleichtat. Kürbis spritzte auf Vanessas Hemd und hinterließ orangefarbene Streifen auf dem Dunkelblau. Schnell säuberte sie den Stoff und lächelte, auch wenn sie immer noch das bittersüße Bedauern ihres Versagens fühlte.
    Seit zwei Tagen war sie jetzt wieder zu Hause, zurück auf der Arbeit und in ihrem normalen Leben, und doch konnte sie dieses Bedauern nicht loswerden.
    Ich bin sehr enttäuscht von dir, Vanessa. Wenn sie die Augen schloss, klang die imaginäre Stimme sogar so wie die ihres Vaters.
    Sie legte eine Hand auf Heathers warme Wange und verzog grimmig den Mund.
    Ja, sie hatte Freunde, ihre beiden Mädchen und einen Job, den sie liebte. Klar, ein paarmal hatte sie daran gedacht, ihre Eltern anzurufen und sich zu entschuldigen. Doch diesen Gedanken hatte sie jedes Mal schnell wieder unterdrückt. Sie musste sich für gar nichts entschuldigen.
    Dann hatte sie von der Auktion gehört, und der Gedanke daran wollte sie einfach nicht mehr loslassen. Dazu kam das Gefühl, für Gerechtigkeit sorgen zu müssen, das von Tag zu Tag, von Nacht zu Nacht, größer geworden war. Wieder und wieder hatte sie darüber nachgedacht, alles zu Tode analysiert, bevor sie sich erlaubte zu hoffen, zu planen und schließlich zu handeln. Dylan mochte sie – und ihre Kinder – ohne jedes Erinnerungsstück an ihn zurückgelassen haben, aber sie war entschlossen, diesen Fehler zu korrigieren.
    Aber sie hatte versagt.
    Offensichtlich wollte jemand da oben nicht, dass sie dieses Manuskript bekam.
    Sie seufzte und wischte Kürbis von Heathers Kinderstuhl. So viele Erinnerungen gingen ihr durch den Kopf. So viele Fehler.
    Nun, bis auf zwei. Sie sah Heather und Erin zu, die voller Freude mit ihrem Essen spielten, und ihre Brust zog sich fast schon schmerzvoll zusammen. Sie würde jederzeit wieder die Anschuldigungen ihres Vaters über sich ergehen lassen, den grässlichen Streit durchstehen, wenn das der Preis dafür war, diese zwei umwerfenden Kinder in ihrem Leben zu haben. Sie gehörten ihr. Ihr allein.
    „Mum-mum-mum?“ Heather starrte aus großen braunen Augen, die denen von Dylan so sehr glichen, zu ihr auf.
    Vanessa stockte der Atem, und sie beugte sich vor, um einen Kuss auf das weiche Kinderhaar zu drücken. Der Duft von Babyshampoo vermischt mit Kürbis vertrieb ihren Kummer, und sie lächelte.
    „Ich glaube, es ist Zeit für euer Bad.“
    „Baad“, echote Erin.
    Schließlich lagen die Zwillinge im Bett, und auch Heather schlief ein, nachdem Vanessa sich durch die Hälfte ihres nächtlichen Rascal-Flatts-Repertoires gesungen hatte. Mit einem leisen Seufzer nahm Vanessa die Hand vom Rücken des Mädchens und schlich aus dem Zimmer.
    Sie war schon fast in der Küche, als das Telefon klingelte. Schnell sprang sie hin und riss den Hörer von der Gabel. „Hallo?“
    „Guten Abend, Vanessa. Connor Jarvis hier, von Nummer fünfzehn.“
    Sie seufzte innerlich schwer. Ihr älterer Nachbar nahm die selbstgewählte Rolle als Beschützer aller Bewohnerinnen der Straße viel zu ernst. Meistens war sein

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