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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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habe Sie gehört, Miß Kingsley, aber warum machen Sie nicht einfach auf?«
    Samantha blieb stehen. Es war nicht Adrien. Trotzdem kannte sie diese Stimme. Tom ... Tom ... Sie konnte sich nicht an seinen Nachnamen erinnern, aber der Mann war letzte Woche bei ihrer Ankunft an der Haltestelle der Postkutsche gewesen. Er hatte eine spontane Zuneigung zu ihr ge fasst eine ausgesprochen unliebsame Zuneigung. Der Mann war reichlich ungeschlacht. Außerdem war er ein ungehöriger Ignorant, denn er war ihr die ganze Woche über gefolgt, hatte sie bei jeder erdenklichen Gelegenheit angesprochen und reagierte nicht auf ihre Andeutungen, die ihm zeigen sollten, dass sie sich nicht für ihn interessierte.
    Er war ein auf seine ungeschliffene Weise gutaussehender Mann. Ein junger Mann, der nach Denver gekommen war, um wie so viele andere nach Silber zu schürfen. Das Gold war in der Gegend um Pikes Peak rar geworden, aber auf Silber war man erst im Vorjahr gestoßen.
    Doch Tom war für sie nicht von Interesse. Er hatte sie im Gegenteil sogar durch die intime Art geängstigt, in der er zu ihr sprach, wenn niemand anders zuhörte. Auch die Art, wie er seine Blicke über sie streifen ließ, behagte ihr nicht. Als versuche er, sich vorzustellen, was unter ihren Kleidern verborgen war. Sein Vorstellungsvermögen schien in alle Einzelheiten zu gehen. Doch was sie am meisten störte, was sie erboste, war, dass dieser Mann tatsächlich glaubte, dass sie sich von ihm angezogen fühlte, obwohl sie ihm ganz offensichtlich aus dem Weg gegangen war. Als sie ihm das letztemal im Foyer des Hotels begegnet war und es gemieden hatte, auch nur in seine Richtung zu schauen, hatte er sie zur Seite genommen und sie gewarnt, weiterhin mit ihm zu spielen, wenn sie ihn bekommen wollte. Er hatte gesagt, seine Geduld ginge ihrem Ende zu. Sie war so schockiert gewesen, dass sie nicht gewusst hatte, was sie sagen sollte, als Jeannette sie fragte, was los sei.
    Und jetzt stand er vor ihrer Tür. Warum bloß?
    Er besaß die Frechheit, in diesem Augenblick wieder zu klopfen, ein lautes, beharrliches Klopfen. »Jetzt kommen Sie schon, Miß Kingsley, machen Sie mir die Tür auf.«
    »Sie haben nichts vor meiner Tür zu suchen«, rief sie wütend. »Ich werde nicht aufmachen. Gehen Sie jetzt!«
    Einen Moment lang blieb es still. So still, dass man hören konnte, wie sich der Türknauf drehte. Samantha schnappte nach Luft. Eine solche Frechheit! Das Schlimmste war, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Sie öffnete sich langsam, und der große, junge Mann trat ins Zimmer. Er grinste und schloss die Tür eilig hinter sich.
    Samantha war sprachlos - aber nur einen Moment lang. »Sind Sie verrückt?« fragte sie, und ihre Stimme wurde bei jedem Wort lauter. »Verlassen Sie augenblicklich mein Zimmer!«
    Er schüttelte nur belustigt den Kopf. »Ich beabsichtige zu bleiben, Froillein. jetzt unterhalten wir uns erst mal.«
    Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Mein Gott, Sie sind verrückt!« Dann riss sie sich zusammen und versuchte es ganz ruhig mit ihm. »Hören Sie, Mister ... wie immer Sie ... «
    Er fiel ihr mit zornig zusammengekniffenen Augen ins Wort und sagte in scharfem Tonfall: »Machen Sie mir nichts vor. Sie kennen meinen Namen. Tom Peesley.«
    Samantha zuckte die Achseln. Sie hatte den Namen noch nie gehört, aber es schien ihr, als erinnerte sie sich an alles andere, was er je zu ihr gesagt hatte. An ihm und an der Art, wie er ihr nachschlich, lag es, dass sie das Hotel nicht allein verließ. Er hielt sich immer im Foyer auf. Immer. Als warte er dort nur auf sie.
    »Mir ist egal, wie Sie heißen. Verstehen Sie das denn nicht? Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe?«
    »Ich höre, was Sie sagen, Miß Kingsley, aber ich weiß es besser. Wann werden Sie aufhören, sich etwas vorzumachen?«
    »Was soll denn das heißen?«
    »Sie wissen genau, was ich meine«, brummte er. »Sie mögen mich, aber Sie müssen mir vorspielen, es sei nicht so. «
    Samantha hielt ihre Zunge im Zaum. War er wütend? Bisher war er ihr lästig gewesen, ein starrköpfiger, beharrlicher Mann, aber nicht wirklich bedrohlich. Zwar war er groß und breit gebaut und kräftig. Er hatte gewaltige Arme und Schultern mit starken Muskeln, die er von der Arbeit in den Minen anderer Männer bekommen hatte, als er sich noch nicht nach einem eigenen Schürfgrund umgesehen hatte. Sie erinnerte sich, dass er ihr davon erzählt hatte. Davon und auch von den Gründen, aus denen er in Denver

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