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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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angefasst.«
    »Wenn du Angst bekommst, weiß ich nicht, was geschehen wird.«
    »Dann warne mich, bevor du etwas machst. Und tu nicht so, als wolltest du mir den Kopf abbeißen oder so etwas.«
    Das war keine gute Idee. Was, wenn Delaney nicht so gut mit der Verwandlung umgehen konnte, wie sie dachte. Wenn sie Angst bekam, könnte er auch wieder die Kontrolle verlieren. Diesmal könnte er sie sogar umbringen.
    Aber selbst wenn er nicht die Kontrolle verlor, war sie wirklich in der Lage, ein Tier als Partner zu akzeptieren?
    Aber Delaney strahlte eine solche Sicherheit aus. Eine solche Stärke. Sie wollte sehen, wie er sich verwandelte. Sie wollte es. Hatte er sich nicht genau dies von Gretchen gewünscht? Eine Chance, alles zu erklären?
    Er konnte Delaney den Wunsch erfüllen. Ihren Wunsch, der ebenso sein Wunsch war.
    Er musste ihr nur zutrauen, dass sie damit umgehen konnte.
    Aber tief in seinem Herzen tat er das.
    *
    Delaneys Puls raste vor Aufregung, als Tighe aufstand und sie in den Fitnessraum führte.
    »Bleib hier.« Tighe zog sich in die Mitte des Raumes zurück, sodass genügend Platz zwischen ihnen blieb.
    Dann beobachtete sie, wie der Mann, den sie liebte, in einem atemberaubend bunten Lichtschimmer verschwand. Eine Sekunde später stand dort ein riesiger, wunderschöner Tiger. Jener Tiger, den sie für einen ganz kurzen Augenblick schon einmal gesehen hatte.
    Delaneys Herz klopfte. Während sie das schöne wilde Tier anstarrte, schoss ihr Adrenalinspiegel in die Höhe. Ein Instinkt, der sich in den Jahrtausenden menschlicher Evolution entwickelt hatte, sagte ihr, dass sie jetzt lieber wegrennen sollte.
    Aber das tat sie nicht. Denn dieses gefährliche Tier würde ihr nichts antun.
    Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie eine Hand auf ihre Brust legte. »Mein Herz rast, Tighe. Aber nicht vor Angst. Jedenfalls nicht sehr. Es ist nur so unglaublich. Kannst du mich hören?«
    Natürlich . Seine Stimme ertönte in ihrem Kopf. Glaubst du, Tiger könnten nicht hören ?
    Sie bekam runde Augen. »Hast du das gerade wirklich gesagt?«
    Dee …
    »Nicke .«
    Er neigte den Kopf. Ich komme mir wie einer von diesen verdammten Hunden vor, die in den Autos auf der Hutablage sitzen.
    »Du hast mir nicht gesagt, dass du in meinem Kopf sprechen kannst.«
    Die Tiere der Krieger können sich auf telepathischem Weg verständigen, mit wem sie wollen. Das ist ziemlich praktisch, wenn wir auf der Jagd sind.
    »Bestimmt.« Sie ging einen Schritt auf ihn zu, und ihr Herz schlug noch schneller. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich berühre, oder?«
    Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen .
    Aber sie zögerte, denn ihre Urinstinkte kreischten, er werde ihr alle Glieder einzeln ausreißen. Sie machte einen weiteren Schritt, erstickte einen ängstlichen Seufzer mit einem Lachen, ging dann aber doch langsam weiter und näherte sich vorsichtig dem beeindruckenden Wesen. Als sie die Hand nach ihm ausstreckte und ihre Finger in sein Fell gleiten ließ, drang jedoch ein tiefes Knurren aus seiner Kehle.
    Delaneys Hand zuckte zurück. »Du hast gesagt, es würde dir nichts ausmachen.«
    Tut mir leid. Ich glaube … ich dachte, du hättest doch mehr Angst. Das ist ja schon einmal vorgekommen.
    Zu Tighes Überraschung machte sie ein missbilligendes Geräusch und legte, ohne zu zögern, die Arme um den muskulösen Nacken des Tigers. »Gretchen hätte dich wahrscheinlich akzeptiert, glaube ich.« Sie rieb ihre Wange an seinem Fell. »Wenn die Situation anders gewesen wäre. Wenn ihr allein gewesen wärt und die Chance gehabt hättet, deine Veränderung gemeinsam zu entdecken.«
    Ihre Worte taten ihm unsäglich gut, füllten die Leere in ihm und vertrieben die Kälte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass dich die ganze Sache beinahe genauso erschreckt hat wie sie.«
    Ja. Wahrscheinlich. Ich habe erst viel später, erst nachdem ich das Haus der Krieger gefunden hatte, zum ersten Mal die Gestalt gewandelt. Ich hatte auch keinen Spiegel, um mich zu betrachten. Aber ich habe die Krallen gesehen und meine Reißzähne gespürt. Ich wusste überhaupt nicht, wie mir geschah.
    » Die Umstände waren eben … tragisch, Tighe. Aber sie hat dich geliebt. Bis zu dem Tag hast du doch nie daran gezweifelt, oder?«
    Nie. Deshalb hat mich ihr Verrat auch so sehr verletzt .
    »Sie hat dich nicht verraten. Sie hat einfach nur nicht verstanden, was da vor sich ging. Ihr Onkel und die anderen Dorfbewohner haben lediglich versucht, sich und ihre

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