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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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erst mal darüber reden?«
    »Nein.«
    Mit einem verzweifelten Schnaufen kletterte sie von dem Altar herunter, zog das Handtuch fest um ihren Körper und folgte ihm zu der zweiten Fackel.
    »Tighe, du kannst damit nichts gewinnen, aber sehr viel verlieren.«
    Er entzündete die Fackel und ging weiter zu der dritten. »Nimm dein Handtuch ab, Dee.«
    »Hörst du mir überhaupt zu? Wenn sie den Klon schnappen, bist du für immer an mich gebunden, obwohl du weißt, dass ich nicht bleiben kann.«
    Nachdem er die dritte Fackel entzündet hatte, richtete er sich auf, drehte sich zu ihr herum und fasste sie an den Schultern. Er hatte orangegoldene Tigeraugen, doch in der goldenen Tiefe sah sie ein ganzes Meer von Gefühl und einen eisernen Willen.
    Behutsam drückte er ihre Schultern. »Du hast mich gebeten, dir ein letztes Geschenk zu machen, indem ich mich dir öffne, dir meine Augen zeige und dir meine Vergangenheit offenbare. Jetzt bitte ich auch dich um ein letztes Geschenk. Verwehr mir das nicht, Dee. Es ist zu wichtig für mich.«
    »Aber warum? Was macht das für einen Unterschied?«
    Er ließ sie los und entzündete die vierte und fünfte Fackel, bevor er antwortete.
    »Wenn ich mich gleich an dich gebunden hätte, hätte ich deine Schreie in meinem Kopf gehört, als er dich gefangen nahm. Ich hätte dich sofort gefunden. Du hättest nicht so lange …«
    Er wandte sich ab und entzündete die sechste und schließlich auch die letzte Flamme, dann schaltete er die Leuchter aus. Der Schein der brennenden Fackeln tanzte über die Wände, verwandelte den Raum erneut in ein altes Gewölbe und füllte ihn mit einem magischen Flüstern.
    Tighe schob sie zu dem Altar zurück und zerrte an ihrem Handtuch, bis sie es losließ, dann zog er es von ihrem Körper. Als er ihre Taille umfasste, um sie zurück auf den Altar zu heben, stützte sie sich auf seinen Schultern ab.
    Er trat zurück und stimmte denselben seltsamen Gesang an wie Kougar während der Paarungszeremonie. Tighe ging drei Mal im Kreis um sie herum, wobei sein kräftiger nackter Körper und sein Armreif im Feuerschein glänzten.
    Delaney genoss seine raue, männliche Schönheit; zugleich zog sich ihr Herz bei der Vorstellung zusammen, dass er vielleicht in ein paar Stunden nicht mehr da war. Dass er dann tot war. Wie sollte sie ohne ihn leben? In welcher Welt?
    Schließlich kehrte er zu ihr zurück und blieb vor ihr stehen. Er nahm ihre Hände, führte sie nacheinander an seinen Mund und küsste ihre Knöchel.
    »Du willst wissen, weshalb das so wichtig für mich ist?« Seine Augen leuchteten vor lauter Gefühl. »Weil ich dich liebe, Dee.«
    Bittersüße Freude flocht sich in ihr Unglück. »Tighe …«
    Er hob seine Hand und streichelte ihren Kopf. »Ich liebe dich. Es macht mir nichts aus, mich an dich zu binden. Denn an dich gebunden bin ich ohnehin, ob durch das Ritual oder durch meine Gefühle. Ich gehöre doch in jedem Fall dir. Für immer. Was auch immer das heißt.«
    Tränen liefen über ihre Wangen. »Ich liebe dich auch, Tighe.«
    Seine Miene wirkte beinahe gequält. Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie mit einer Zärtlichkeit, aus der seine Verzweiflung sprach.
    Als sie seinen Kuss erwiderte, mischten sich ihre salzigen Tränen mit seinem wilden Geschmack. Sie ließ ihre Finger über seinen Nacken in seine Haare gleiten und hielt ihn fest. Wollte ihn nicht mehr loslassen.
    Tighe löste sich von ihr. »Leg dich hin, Rehauge.« Ihre Blicke trafen sich – und für einen schrecklichen Moment sah sie den Klon in seinen Augen und dachte, ihr Herz würde aussetzen.
    »Was ist los, Dee? Du hast Angst.«
    »Es … war, als wäre er hier. Als würde er mich beobachten.«
    »Er kann dich hier nicht erreichen, Liebes.« Aber er schwang herum und holte ein Messer aus dem Regal, aus dem er zuvor auch das Feuerzeug genommen hatte. Mit einem schnellen Schnitt ritzte er sich die Handfläche auf. Hellrotes Blut lief seine Hand hinunter.
    Delaney streckte ihm die Hand entgegen, dazu bereit, dasselbe zu tun. Oder zumindest die menschliche Variante davon.
    Aber Tighe schüttelte den Kopf, ergriff eines der Handtücher und wischte sich das Blut von der Hand. »Ich würde es in deinen Augen sehen, Dee. Ich weiß, dass du nicht er bist.«
    Delaney runzelte die Stirn. »Ich hätte es wissen müssen. Auch ich hätte nicht zweifeln dürfen.«
    Er strich mit den Händen durch ihre Haare. »Es gibt einen Unterschied, Rehauge. Ich sehe genauso aus wie er. Und er hat dich

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