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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Kontakt.«
    Sie ging mit dem Dietrich ans Werk. Die Spiegel um sie herum brannten lichterloh.

41
    »Etwas ist schiefgegangen«, sagte Alcina. »Ich spüre es.«
    »Unsinn.« Welch warf einen Blick auf seine Taschenuhr. »Ich habe alles genau berechnet. Miss Dean stirbt in diesem Moment. Ihre Energie wird von den Spiegeln aufgesogen. Man kann die Kraft spüren, weil sie so stark ist, doch das ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass meine Große Maschine allmählich zündet. Ich habe geschaffen, was den Altvorderen nicht gelang – einen immens starken chemischen Brennofen, der uns die Geheimnisse des Paranormalen enthüllen wird.«
    Sie standen zusammen in der Bibliothek des Herrenhauses in Erwartung des Endes des Experiments, das im Geschoss über ihnen stattfand. Welch war außer sich vor Erregung. Er hatte so lange auf diesen Moment gewartet, hatte so viele Hürden genommen. Und jetzt war endlich der Erfolg in Reichweite. Wenn der Morgen graute, würde er über unbeschreibliche alchemistische Kraft gebieten. Die arroganten Jones von Arcane würden sich seinem überlegenen Talent beugen müssen. Die Mächtigen würden geblendet sein.
    Doch der wahre Preis war nicht messbar. Er war überzeugt, dass die in den Spiegeln gespeicherte Energie mehr konnte, als ihm Reichtum und Macht zu bescheren. Sie würde bewirken, was Sylvester Jones’ Formel versagt geblieben war: eine Steigerung seiner paranormalen Sinne, die, wenn man den Alten glauben wollte, eine Verlängerung seines Lebens um Jahrzehnte mit sich bringen konnte.
    Eine kleine gedämpfte Explosion war durch die Decke der Bibliothek zu hören. Entsetzt blickte Alcina hinauf.
    »Meine Artefakte«, kreischte sie. »Deine Maschine wird sie vernichten.«
    »Ein paar Relikte werden den Energiesturm in diesem Raum nicht überstehen, aber das lässt sich verschmerzen«, versuchte Welch, sie zu beschwichtigen.
    »Nein, das kann ich nicht zulassen. Sie sind zu kostbar. Sie steigern mein Talent.«
    Alcina raffte ihre Röcke und lief hinaus. Gleich darauf waren ihre Schritte auf der Treppe zu hören.
    »Alcina, warte«, rief er. »Komm zurück.«
    Er wollte ihr nachlaufen, als das Fenster hinter ihm mit einem gewaltigen Knall explodierte. Erschrocken fuhr er herum. Eine dunkle Gestalt fegte aus der Nacht herein. Welch spürte, wie eine große, schreckliche Kraft ihn traf und sein Herz kurz stehen blieb. Entsetzen, wie es ihn noch nie erfasst hatte, lähmte ihn.
    »Wo ist sie?«, herrschte Owen Sweetwater ihn an.
    Welchs Gehirn drohte, ihm nicht mehr zu gehorchen.
    »Zu spät«, ächzte er. »Das Experiment läuft.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie können es nicht aufhalten.«
    Wieder traf Welch eine Woge des Entsetzens. »Oben«, brachte er heraus. »Sie wird noch am Leben sein. Es dauert einige Zeit, bis ihre Energie von den Wänden aufgenommen wird.«
    Owen sagte nichts. Er trat einen Schritt vor und legte eine Hand an Welchs Kehle.
    Ein schockierender Energieblitz durchzuckte Welch. Auf seinen Sinnen lag ein kaltes, erdrückendes Gewicht. Undeutlich war ihm bewusst, dass sein Herz zu schnell pochte.
    Und dann spürte er gar nichts mehr.

42
    »Können Sie die Tür aufschließen?«, fragte Mrs. Crofton.
    »Ich weiß nicht …« Virginia versuchte, sich zu konzentrieren. Ein schwieriges Unterfangen, da sie zu viel Energie darauf verwenden musste, den unsichtbaren Schutzschirm um sich und Mrs. Crofton aufrechtzuerhalten. »Das Schloss ist sehr kompliziert.«
    Das Innere des gläsernen Sarges begann mit einer unheimlichen grünen Strahlung zu glühen.
    Virginia richtete sich seufzend auf. »Mrs. Crofton, wir sitzen hier in der Falle. Mir fehlt es an der nötigen Fertigkeit.«
    »Dann werden wir nicht überleben.«
    »Vielleicht doch. Das ist Spiegellicht. Sehr starkes Licht, aber ich weiß, damit umzugehen.«
    Mrs. Croftons Hand ergreifend, konzentrierte sie sich auf das Feuer in einem verspiegelten Wandpaneel und öffnete ihre Sinne in vollem Ausmaß. Die Flammen im Spiegel loderten hoch auf. Ohne Vorwarnung durchbrachen sie das Glas und schossen durch den Raum. Weitere Artefakte explodierten.
    Mrs. Crofton schnappte nach Luft. »Was geht da vor?«
    »In diesen Spiegeln ist eine unglaubliche Energiemenge gespeichert«, sagte Virginia. »Ich setze etwas davon frei. Wenn es mir gelingt, die Energie in den Griff zu bekommen, könnte ich sie dazu verwenden, die Tür zu sprengen.«
    »Wird sie uns nicht auch vernichten?«
    »Ich glaube, ich kann Sie schützen, solange Sie sich an mir

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