Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
entwickelt. Ich konnte es kaum erwarten, mit den Kuriositäten Experimente durchzuführen.«
    »Sie überredeten Ihren Vater, Sie diese Experimente an seinen Opfern durchführen zu lassen«, flüsterte Virginia.
    »Er war begeistert von dem Plan, zumal als er entdeckte, dass ich sein Sohn bin. Ich muss sagen, dass er den Geist der Experimente richtig erfasste.«
    Virginia hätte nicht gedacht, dass ihr Entsetzen noch eine Steigerung erfahren konnte, und doch glitt wieder ein Schauer über ihren Rücken. Sie starrte Welch sprachlos an.
    »Sie halfen Ihrem Vater bei den Morden an den Straßenmädchen im Keller seines Hauses, und dann ermordeten Sie Mrs. Ratford und Mrs. Hackett«, sagte sie kurz darauf leise.
    Welchs Miene verfinsterte sich. »Das hört sich ja an, als wäre ich ein gewöhnlicher Verbrecher. Ich bin Wissenschaftler. Seit Jahren führe ich schon Experimente mit Spiegellicht durch, aber erst als ich zufällig auf Mrs. Bridewells Erfindungen stieß, konnte ich eine Methode entwickeln, die gewährleistet, dass ich das volle Potenzial meiner Arbeit ausschöpfen kann. Mein Vater und ich arbeiteten zusammen und vervollkommneten den Vorgang der Speicherung der tödlichen Energie in den Spiegeln.«
    »Warum kamen Sie davon ab, Straßenmädchen als Opfer zu wählen?«, fragte sie. »Warum gingen Sie das Risiko ein, die beiden Spiegel-Deuterinnen zu töten?«
    »Ich dachte, wenn das zu liquidierende Subjekt …«
    »Sie meinen das Mordopfer.«
    Welch ging auf den Einwurf nicht ein. »Besaß das Opfer ein Talent, das auf Spiegellicht reagierte, würde die bei seinem Tod frei werdende Energie dank ihrer natürlichen Affinität zu Spiegeln vom Glas viel besser aufgenommen werden.«
    Mrs. Crofton sah Welch böse an. »Und warum wollen Sie paranormale Energie in Spiegeln speichern?«
    »Das können Sie natürlich nicht verstehen«, äußerte Welch ungeduldig. »Sie sind Haushälterin, nicht Forscherin.« Er wandte sich wieder Virginia zu. »Aber Sie mit Ihrem großen Talent können sicher erfassen, welches Ziel ich verfolge, Miss Dean.«
    »Soweit ich es beurteilen kann, ist Ihr einziges Ziel, mittels Spiegellicht zu töten«, sagte sie. »Wo soll der Nutzen liegen? Eine Schusswaffe wäre gewiss wirkungsvoller.«
    »O nein! Sie sind so unwissend wie Ihre Haushälterin. Also, ich brauche Sie sehr dringend. Im Laufe der Zeit hat dieser Raum eine große Energiemenge absorbiert. Nun stehe ich vor dem Problem, die in diesen Spiegeln schlummernde Kraft aktivieren zu müssen.«
    »Und Sie glauben, Sie könnten das bewerkstelligen, indem Sie mich töten und meine Energie den Spiegeln zuführen?«
    »Allerdings. Mehr noch, wenn meine Theorie sich als richtig erweist, werde ich andere Maschinen wie diese hier konstruieren können.«
    »Allmächtiger«, entfuhr es Virginia.
    »Sobald ich lerne, die Spiegelenergie zu beherrschen, kann ich alles erreichen – es gibt keine Grenzen mehr. Ich stehe kurz davor, Wunderwaffen zu schaffen, die Armeen bezwingen können, während sie Gebäude, Straßen und Fabriken unversehrt lassen.«
    »Mit anderen Worten, Sie wollen eine riesige psychische Kanone schaffen«, sagte Virginia.
    »Waffen dieser Art sind nur ein möglicher Aspekt meiner Arbeit«, sagte Welch. »Macht ist Macht. Sie kann für unendlich viele Zwecke genutzt werden. Ein psychischer Wissenschaftler mit technischem Talent könnte einen Weg finden, meine Spiegellicht-Generatoren zum Antrieb von Schiffen oder Zügen zu nutzen. Eines Tages könnte jemand mithilfe meiner Generatoren die Geheimnisse des paranormalen Spektrums entschlüsseln. Wer weiß, was man alles erreicht, wenn die Menschheit erkennt, wie das Paranormale funktioniert.«
    »Und alles wird durch die Kraft des Todes gespeist«, sagte Virginia. »Ich könnte mir denken, dass die Begeisterung der Öffentlichkeit sich in Grenzen halten wird.«
    Welchs Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Kein Mensch braucht zu erfahren, dass meine Große Maschine gelegentlich die Todesenergie eines oder zweier Spiegellicht-Talente zum Aufladen benötigt.«
    »Es werden also da und dort Spiegel-Deuter verschwinden, ohne dass es groß auffällt. Sieht der Plan so aus?«
    »Die Reflektionsfähigkeit der Spiegel wird den Beitrag eines jeden Subjekts vergrößern«, beruhigte Welch sie.
    »Und wie wollen Sie mit Ihren Spiegelglas-Maschinen umgehen? Sie sagten selbst, dass Sie nicht wissen, wie Mrs. Bridewell mittels Mechanik die im Glas gespeicherte Energie freisetzte.«
    »An diesem Aspekt des

Weitere Kostenlose Bücher