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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Problems arbeite ich noch«, musste Welch eingestehen. »Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich es gelöst habe. Bis dahin wird die Zündung der Energie in diesem Raum eine unmittelbare und nützliche Wirkung haben. Sie wird die Kraft der Objekte hier gewaltig steigern.«
    Mrs. Crofton verzog angeekelt das Gesicht. »Sie machen diese Artefakte zu Waffen?«
    »Zu sehr viel stärkeren Waffen, als Mrs. Bridewells Spielzeugfiguren es sind«, versicherte Welch ihr. »Nicht auszudenken, welche Apparate ich in diesem Raum schaffen kann, sobald ich die Spiegel mit einer von einem starken Spiegellicht-Talent abgegebenen Energie zünden kann. Und das ist erst der Anfang. Künftigen Anwendungen sind keine Grenzen gesetzt.«
    »Spiegel zerbrechen leicht«, merkte Virginia an.
    »Falls das ein Scherz sein sollte«, sagte Alcina, »begreifen Sie vielleicht nicht, warum Sie heute hier sind.«
    »Mir ist klar, warum Sie mich hierherbrachten«, sagte Virginia. »Ihr Bruder will mich in diesem Raum ermorden, weil ich die stärkste Spiegel-Deuterin bin, die ihm jemals über den Weg lief. In diesen Mauern ist viel Energie gespeichert. Er glaubt, er könnte mich benutzen, um sie zu zünden.«
    Alcina schien amüsiert. »Miss Dean, angesichts der Situation, in der Sie sich befinden, bewahren Sie bemerkenswerte Ruhe.«
    »Sie auch«, erwiderte Virginia. »Wieso lassen Sie zu, dass Welch diese fantastische Sammlung und diese Spiegel für sein großes Experiment benutzt?«
    »Je kraftvoller die Spiegel in diesem Raum werden, desto stärker wird nicht nur die Kraft dieser Objekte, sondern auch mein Talent.«
    »Sicher ist Ihnen bewusst, dass Ihr Bruder völlig irrsinnig ist«, sagte Virginia.
    Alcina lächelte. »Wie der Vater, so der Sohn.«

40
    Virginia ließ Alcina nicht aus den Augen. »Eine letzte Frage habe ich noch«, sagte sie. »Was ist an jenem Abend im Haus der Hollisters schiefgegangen?«
    »Alles ging daneben«, entgegnete Alcina, deren Gesicht sich bei der Erinnerung an die Enttäuschung verzerrte. »Jasper und ich hatten von Anfang an die Absicht, Hollister zu töten, aber sein Tod war nicht für jene Nacht geplant. Wir wollten, dass er leidet.«
    »Und er sollte natürlich seinen Beitrag zu meiner Großen Maschine leisten«, setzte Welch hinzu. »Vater war ein ziemlich starkes Spiegellicht-Talent. Nicht annähernd so stark wie Sie, Miss Dean, aber stark genug, um die Speicherkapazität in diesem Raum zu erhöhen.«
    »Der Plan sah vor, Sie zu entführen und in Hollisters Keller festzuhalten, bis eine Verlegung hierher möglich sein würde«, sagte Welch. »Wir gingen davon aus, dass die Ermittlungen nach Ihrem Verschwinden an der Tür des Hollister-Hauses enden würden. Dafür hätte Hollister gesorgt.«
    »Und Hollister machte wohl mit, weil Sie ihm eine Beteiligung an dem Experiment versprachen?«
    »Ja.« Welch lächelte. »Er war ganz aufgeregt. Er bot mir sogar an, die kleine Hure zu opfern, die er zu seinem eigenen Vergnügen gefangen hielt. Extra Brennstoff, sagte er. Natürlich war ihm nicht ganz klar, was ich mit dem Wort ›Beteiligung‹ meinte.«
    »Aber Lady Hollister verfiel an jenem Abend völlig dem Wahnsinn«, sagte Virginia.
    »Schuld daran war etwas, was Sie bei der Deutung sagten, Sie dummes Ding«, zischte Alcina. »Sie sagten, Sie hätten den Geist ihrer toten Tochter im Spiegel gesehen, und auch, dass das Mädchen von jemandem aus dem Haus ermordet wurde, von jemandem, den das Kind sehr fürchtete.«
    »Von ihrem eigenen Vater«, sagte Virginia.
    »Sicher hat Lady Hollister längst die Wahrheit geahnt, doch sie hat es sich all die Jahre nicht eingestehen wollen. Es könnte dieses Verdrängen gewesen sein, das sie in den Wahnsinn trieb. Aber an jenem Abend zerstörten Sie ihre Illusionen, indem Sie sie zwangen, sich dem Geist ihrer Tochter zu stellen.«
    »Nun, eigentlich sehe ich keine Geister«, begann Virginia.
    »Sie glaubte es aber«, schoss Alcina in anklagendem Ton zurück. »Sie waren nicht mehr bei Sinnen und konnten nicht mit ansehen, wie sie ihren Verstand endgültig verlor, da an diesem Punkt die Droge in Ihrem Tee schon ihre Wirkung tat. Lady Hollister glaubte, Sie wären in Ohnmacht gefallen. Ich sagte, ich würde Sie in einer Droschke nach Hause bringen lassen. Sie ging in ihr Schlafzimmer und schloss sich ein. Um ihr Laudanum zu nehmen, wie ich dachte. Hollister und ich schafften Sie in den Keller. Wir wollten Sie in eine der Zellen sperren.«
    »Da tauchte Lady Hollister mit dem

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