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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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kleinen Trinkspruch. »Du und ich, wir werden diese Geheimnisse aber wahren.«
    »Absolut.«
    Die Glocke über der Tür bimmelte.
    »Wir sind hier drinnen«, rief Virginia.
    Owen und Nick traten ein.
    »Ausgezeichnet«, sagte Owen. »Es gibt Tee. Wir kommen gerade richtig.«
    Nick rieb sich erwartungsvoll die Hände. »Ich brauche jetzt dringend ein Tässchen. Gibt es noch Kekse zum Tee?«
    »Im Schrank«, sagte Charlotte. »Bedien dich selbst.«
    »Danke. Das werde ich tun.«
    Owen setzte sich neben Virginia. Er ergriff unter dem Tisch ihre Hand und drückte sie ganz fest. Sie spürte, wie die Energie seiner Liebe sie einhüllte, und wusste, dass sie diese Energie für den Rest ihres Lebens spüren würde.
    »Nick und ich haben von unserer Tante Ethel die strikte Anweisung bekommen, euch beide heute zum Dinner mitzubringen«, sagte Owen.
    »Wir sollen die Familie kennenlernen?«, fragte Charlotte erschrocken.
    »Nicht die ganze.« Owen verzog das Gesicht. »Es werden heute nicht alle da sein, aber das sind immer noch mehr als genug, glaubt mir.«
    Nick öffnete einen Küchenschrank und holte eine Packung Teegebäck hervor. »Es wird relativ schmerzlos verlaufen, kann ich dich beruhigen«, sagte er. »Alle sind schon sehr gespannt, euch beide kennenzulernen. Owen hatte man ja fast schon abgeschrieben, und allmählich machte man sich um mich Sorgen. Alle werden hocherfreut sein, eure Bekanntschaft zu machen.«
    »Also, keine Angst«, sagte Owen. »Abgesehen von ihrem Talent sind die Sweetwaters eine ganz gewöhnliche Familie.«
    »Richtig«, bestätigte Nick. »So gewöhnlich, dass es schon langweilig ist.« Er kam mit den Keksen an den Tisch und setzte sich. »Ist noch Tee da?«
    Virginia und Charlotte wechselten einen Blick. Dann sahen sie zu Owen und Nick. Die beiden Männer nahmen sich selbstvergessen einen Keks.
    »Gewöhnlich«, wiederholte Charlotte.
    »Langweilig«, sagte Virginia.
    Owens Augen glühten. »Keine Angst«, sagte er. »Ihr beide passt gut zu uns.«

46
    »Wie war Dad?«, fragte Elizabeth.
    Virginia stellte ihre Tasse vorsichtig auf die feine Untertasse. Sie überlegte kurz. »Während du überhaupt keine Erinnerung an Dad hast, blieben mir als Erinnerung wenigstens die Fragmente einer Fotografie. Ich kann mich an sein Aussehen nur erinnern, weil ich ein Bild besitze, das in dem Jahr vor seinem und dem Tod meiner Mutter aufgenommen wurde.«
    Virginia war kurz zuvor im Haus der Mansfields eingetroffen. Sie hatte eine Nachricht schicken lassen, in der sie Helens Angebot, sie mit der Equipage abzuholen, ablehnte. Stattdessen hatte Owen sie in einem Wagen der Sweetwaters begleitet. Nun wartete er im Park auf der anderen Seite auf sie.
    Als sie in den eleganten Salon geführt worden war, hatten Helen und Elizabeth sie begrüßt. Virginia war nicht weiter erstaunt, als sie entdeckte, dass Helen nicht wirklich an einer Spiegel-Deutung interessiert war.
    »Elizabeth möchte mit Ihnen sprechen«, hatte sie gesagt. »Ich hoffe sehr, Sie sind bereit, ihre Fragen zu beantworten.«
    Virginia hatte erwartet, Elizabeth würde Fragen bezüglich ihres Talents stellen. Stattdessen wollte das Mädchen etwas über seinen Vater erfahren.
    »Ich besitze auch eine Fotografie«, sagte Elizabeth. »Sie wurde am Hochzeitstag meiner Eltern aufgenommen. Dad sieht sehr gut aus.«
    Virginia dachte an ihre eigene kostbare Fotografie. »Ja, er war ein gut aussehender Mann. Vor allem aber ist mir in Erinnerung geblieben, wie viel Energie von ihm ausging. Betrat er einen Raum, war seine Wirkung auf die Anwesenden sofort spürbar. Alle begrüßten ihn voller Wärme, jeder wollte sein Freund sein. Und er war liebenswürdig zu allen, ob höhergestellt oder niedriger.«
    Helen hielt mit ihrer Tasse mitten in der Bewegung inne. Ein wehmütiges Lächeln lag um ihren bebenden Mund. »Das stimmt. Robert behandelte seine Bediensteten immer mit Respekt. Sie wiederum hätten alles für ihn getan.«
    Elizabeth rutschte interessiert vor. »Was ist Ihnen noch in Erinnerung geblieben, Miss Dean?«
    Virginia lächelte. »Bitte, nenn mich Virginia.«
    Elizabeths Miene erhellte sich. »Dann musst du mich Elizabeth nennen. Du bist schließlich meine Schwester.«
    Virginia wartete, ob Helen gegen diese Bezeichnung Einwände vorbringen würde, doch sie sagte nichts, nahm nur einen Schluck Tee und wartete darauf, dass Virginia fortfuhr.
    »Dann also, Elizabeth«, sagte Virginia. Sie dachte nach. »Dein Vater …«
    »Unser Vater«, beharrte

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