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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beruhigte er sie. »Ich würde dich niemals aufgeben. Ich lasse eine andere Braut kommen, wenn es sein muss, doch du bleibst hier und lebst mit mir.«
    Isabella schob ihr Kinn noch etwas weiter vor, rollte sich von ihm weg und setzte sich auf die andere Seite des Bettes, um die blutbefleckten Laken zu betrachten. Der Anblick dieses Beweises ihrer verlorenen Unschuld brachte sie so in Rage, dass sie kaum noch an sich halten konnte. »Wahrscheinlich habe ich nichts anderes verdient, Don DeMarco, und natürlich ist Euer Wille mir Befehl. Aber werdet Ihr wenigstens den Anstand haben, mich jetzt in Ruhe zu lassen?« Er würde sich eine andere Braut kommen lassen. Er erdreistete sich, ihr das zu sagen, während ihr Körper von der Vereinigung mit ihm noch pochte und kribbelte.
    »Isabella, das ist der einzige Weg, den Fluch zu umgehen. Verstehst du das denn nicht?« Er griff nach ihr, doch sie sprang schnell auf und zog ihren Morgenrock über. Ihre dunklen Augen waren aufgewühlter, als Nicolai sie je gesehen hatte.
    »Don DeMarco, ich fordere Euch auf, mein Zimmer zu verlassen. Ich habe zugestimmt, Euch im Austausch gegen Luccas Leben in jedweder Tätigkeit, die Ihr verlangt, zu dienen. Wenn Ihr mich also als Eure Geliebte wollt, dann werde ich es sein. Aber ich muss Euch bitten, mein Zimmer zu verlassen, bevor ich mich vergesse und Euch etwas sehr Schweres an den Kopf werfe.« Sie war stolz darauf, dass es ihr gelang, einen so zuvorkommenden Ton zu bewahren.
    »Du bist wütend auf mich.«
    »Oh, wie schlau von Euch, das zu erraten! Und jetzt raus hier!« Sie artikulierte die Worte sehr sorgfältig, für den Fall, dass er in irgendeiner Form behindert war. Vielleicht war es das, was einem Mann passierte, nachdem er bei einer Frau gelegen hatte. Vielleicht verloren sie den Verstand und wurden zu regelrechten Tölpeln.
    »Ich beschütze dich nur, Isabella«, gab er zu bedenken, als er seine Kleider zu sich heranzog. »Das musst du doch verstehen. Wir haben keine andere Wahl.«
    »Ich habe dich höflich aufgefordert, mein Schlafzimmer zu verlassen«, sagte Isabella in ihrem hochmütigsten Tonfall. »Falls ich überhaupt noch Rechte in unserer ständig wechselnden Beziehung habe, ist es wohl nicht zu viel verlangt, wenn ich mir nun ein wenig Privatsphäre wünsche, denke ich.«
    »Du musst einsehen, dass ich in dieser Sache recht habe«, entgegnete Nicolai verärgert. » Dio , ich hätte dich umbringen können, Isabella! Und würdest du meine Frau werden, würde ich es eines Tages tun.«
    »Ah ja, schon wieder diese Ausrede! Ein kleiner Nadelstich ist ja auch so etwas wie ein Dolchstoß. Aber weißt du was? Ich glaube, den Dolchstoß hast du mir ins Herz versetzt.«
    Er holte tief Luft und schüttelte den Kopf. »Diesmal haben wir noch Glück gehabt. Ich konnte spüren, wie das Tier Besitz von mir ergriff. Und so intensiv, wie meine Emotionen waren, konnte ich es fast nicht mehr unter Kontrolle halten. Ich werde nicht riskieren, dich zu heiraten, damit das Tier dich töten kann, nicht einmal aus Rücksicht auf deine Gefühle. Anstand und Moral sind belanglos neben der Gefahr, dich zu verlieren.«
    »Das sind sie aber vielleicht nicht für meinen Bruder, Signore , und auch nicht für meinen guten Namen. Ich bin eine Vernaducci, und wir zumindest halten unser Wort«, sagte sie von oben herab und ganz und gar die Tochter ihres Vaters. Dann ging sie zur Tür und riss sie auf, ohne in Betracht zu ziehen, dass Nicolai noch unbekleidet war. »Und jetzt geh und lass mir meine Ruhe!«
    »Isabella!« Schockiert schnappte er sich mit einer Hand seine Kleider, mit der anderen die Stiefel und stürmte zu der Geheimtür in der Wand.
    Ohne ihn weiter zu beachten, zog Isabella an dem Klingelzug, um einen Dienstboten herbeizurufen. Nicolai gönnte sie nicht einmal einen letzten Blick, als er in dem Geheimgang verschwand, sondern starrte ihre Schlafzimmertür an und wartete darauf, dass jemand kam.
    Es war Alberita, die atemlos herbeieilte und dreimal vor ihr knickste. » Signorina? «
    »Bitte sag Sarina, dass ich sie unverzüglich brauche! Und noch etwas, Alberita – es besteht kein Anlass mehr, dich vor mir zu verbeugen.«
    »Ja, Signorina «, antwortete die junge Frau und knickste erneut, bevor sie herumfuhr und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit den Gang hinunterrannte.
    Isabella rührte sich nicht; sie blieb wütend und gedemütigt in der Tür stehen und klopfte ungeduldig mit einem ihrer nackten Füße auf den Boden. Als Sarina auf

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