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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr irgendwie helfen. Ich glaube, sie muss sehr gelitten haben.«
    »Ihr seid eine ungewöhnliche Frau, Isabella«, sagte Sarina aufrichtig. »Sollte Don DeMarco tatsächlich so dumm sein zu riskieren, Euch zu verlieren, dann verdient er Euch auch nicht.«
    Ein humorloses kleines Lächeln erschien um Isabellas Lippen. »Ich glaube nicht, dass er die Absicht hat, mich irgendwohin gehen zu lassen. Er will mich nur nicht heiraten. Ich werde als seine Mätresse leben, während er sich eine andere Braut sucht.«
    »Der Fluch liegt auf Nicolai, dem Erben der DeMarcos, aber nicht auf seiner Braut. Ihr seid die Frau, die von den Löwen akzeptiert wurde. Egal, wie viele andere Bräute er sich sucht oder wie oft er behauptet, Euch nicht zu lieben, er kann sein Schicksal nicht betrügen«, erklärte Sarina weise.
    Isabella beugte sich plötzlich vor, schlang der Älteren die Arme um den Hals und drückte ihr Gesicht an die Schulter der Wirtschafterin. Sarina konnte Isabellas stummer Bitte nicht widerstehen und schloss sie in die Arme. »Ich glaube, du hast recht«, murmelte Isabella. »Ja, ich spüre, dass du recht hast. Nicolai kann den Fluch nicht mit einer List bezwingen.« Sie seufzte leise. »Aber mit ihm ist nicht zu reden. Er will mich beschützen, doch in Wirklichkeit wird er es nur noch schwerer für mich machen.« Isabella erlaubte sich ein paar Minuten des Trostes, bevor sie sich entschlossen erhob. »Ich wäre dir dankbar, wenn du mir helfen würdest, Sarina. Mein Haar ist eine Katastrophe. Würde es dir etwas ausmachen, es noch einmal auszukämmen?«
    Sarina machte sich sofort ans Werk. Nachdem sie ein frisches Kleid für Isabella herausgesucht hatte, bürstete sie ihr vor dem Feuer das Haar, um es zu trocknen, bevor sie es wieder aufsteckte. Als sie fertig war, hob Isabella den Kopf und drehte sich zu Sarina um. »Was meinst du?«
    »Ich glaube, Ihr seid mehr als hübsch genug«, erwiderte die ältere Frau sanft.

KAPITEL DREIZEHN
    D en Rest des Morgens verbrachte Isabella lesend in der Bibliothek. Sie wusste, dass sie sich eigentlich im Palazzo umschauen und sich vertrauter damit machen müsste, aber sie brauchte ein bisschen Zeit für sich allein und fernab neugieriger Augen.
    Gegen Mittag steckte Betto den Kopf zur Tür herein und winkte ihr. »Don DeMarco sagt, er wünsche Euch sofort zu sehen.«
    Isabella legte sorgfältig ihr Buch beiseite und erhob sich, um Betto durch die langen Flure und Dielen und die breiten Treppen hinauf zu folgen. Sie bewegte sich ohne Hast und ließ ihn mehrmals sogar warten. Es war auch Betto, der gezwungen war, an die Tür zu den Privatgemächern des Dons zu klopfen, da Isabella dies rundweg ablehnte.
    Nicolai winkte sie herein.
    Isabella blieb jedoch hocherhobenen Hauptes in der Tür stehen. »Ihr habt mich rufen lassen?«, fragte sie in ihrem hochnäsigsten Ton und hielt den Blick auf den Falken gerichtet, der auf seiner Stange in einer der Nischen des Raumes saß. Nicolai wagte sie nicht anzusehen, weil sie nicht schon wieder dieses seltsame Ziehen in ihrem Herzen oder das Flattern in ihrem Magen spüren wollte.
    »Setz dich, Isabella! Wir haben viel zu besprechen.«
    »Ich würde lieber stehen, Don DeMarco, da ich sicher bin, dass wir uns kaum etwas zu sagen haben.«
    Er seufzte schwer, und ein Glitzern trat in seine bernsteinfarbenen Augen. »Musst du so schwierig sein, obwohl ich nicht mehr von dir verlange, als auf einem Stuhl zu sitzen, während ich dir Neuigkeiten von deinem Bruder überbringe?«
    Er schaffte es, dass sie sich nicht nur kindisch und dumm vorkam, sondern sich sogar ein bisschen schämte. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass sie vor Verlangen brannte, wann immer sie ihn ansah, und ihr Körper nun, nachdem Nicolai ihn besessen hatte, nicht mehr ihr selbst, sondern ihm zu gehören schien. Das Verlangen nach ihm war etwas Schreckliches, doch er betrachtete sie nur ruhig mit seinen seltsamen Augen und seiner Maske der Gleichgültigkeit. Er wollte eine Geliebte, keine Ehefrau. Ihr Vater hatte sie gewarnt, sich niemals einem Mann hinzugeben, ohne mit ihm verheiratet zu sein, doch wieder einmal war sie ihren eigenen Weg gegangen, und die Katastrophe hatte nicht lange auf sich warten lassen. Isabella senkte den Kopf, um zu verhindern, dass Nicolai ihre demütigenden Gedanken las, und setzte sich würdevoll auf den am weitesten vom Kamin entfernten Sessel. » Scusi , Signor DeMarco. Bitte lasst mich die Neuigkeiten von meinem Bruder hören, da ich sehr

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