Ungezogen
zwingt sie, hart zu schlucken. Er atmet scharf ein, schließt die Augen und presst seinen Kopf zurück an die Wand. Sie fühlt, wie sich die Stelle zwischen ihren Beinen vor Verlangen zusammenzieht und damit auf seinen Genuss antwortet, während sie ihn hart und wild lutscht. Seine Faust schließt sich auf ihrem Oberkopf. Speichel läuft klebrig über ihr Kinn, als er an ihren Haaren zieht, stumm und verzweifelt. Als er kommt und mit seinem Samen ihren Schlund füllt, stellt sie in der plötzlichen Stille fest, dass sie allein das bewirkt hat. Sie hat es tatsächlich ausgelöst.
Der kratzende Teppich unter ihren Knien, der Geschmack, dass er in ihrem Mund gekommen ist, sind Realität. Es braucht keine weitere Fantasie darüber, was wäre wenn?
»Jesus«, hechelt er.
Er streichelt ihr übers Haar, und sie wischt sich mit dem Handrücken übers Kinn. Es kommt ihr vor wie in Zeitlupe. Wie er seine Hose zuknöpft, wie sie auf die Füße kommt. Es erscheint ihr, als ob die Zeit stehen geblieben ist. Wie sie in den eingefahrenen Spuren angehalten und alles neu überdacht hatte.
Er starrt sie an, umrahmt von dem beigefarbenen Anstrich und den hellblauen Streifen seines Hemdes - undefinierbare Farben. Widerliche, einengende, negierende Farben. Aber seine blauen Augen sind lebendig und leuchtend. Das abgebissene Fleisch seiner Lippen ist eine schamlose Rebellion.
Sie fühlt ihn noch immer in ihrem Mund, lang und langsam, in Gedanken gibt sie ihm einen Abschiedskuss. Aber er packt ihren Arsch. Seine Hände graben sich unter ihren Rock, entfernen ihr Höschen. Seine Finger fahren über ihre nackten Pobacken, während er seinen Mund und seine Zunge heiß gegen ihre presst. Er lässt sie erst los, als sie nach Luft schnappt, als ihre Wangen gerötet und ihre Nippel hart sind.
»Danke«, sagt er. Er streicht mit einem Finger über ihre Wangen und lässt sie gehen. »Ich sehe dich heute Abend.«
Sie nickt, denn ihr Herzschlag hat sich noch nicht verlangsamt. Es war der Ausdruck seiner Augen. Sie streicht ihren Rock glatt, lächelt ihn an und wirft ihr Haar zurück über die Schultern.
Er schnappt eine Strähne und wickelt sie um seine Fingerspitze, bevor er sie wieder freigibt. Dann lächelt er. Wann hat sie dieses Lächeln zuletzt gesehen ...?
Ihr wird klar, dass sie dieses Lächeln noch nie zuvor gesehen hat.
Sie verknallte sich in seine Stimme, lange bevor sie sein Lächeln überhaupt sah. Es war seine Art, sich impulsiv eine Gitarre zu greifen und zu spielen. Dazu brauchte er keine Jam-Session oder irgendein Publikum; er spielte und sang nur aus Passion oder aus einer Stimmung heraus.
Er hatte sie angelächelt, als er sie näherkommen sah und sie sich zu ihm setzte, um zuzuhören. Weit genug entfernt, um ein wenig Abstand zu halten. Nahe genug, um jeden Atemzug zu hören, den er zwischen den Zeilen machte. Sie konnte die Augen schließen und doch sehen, wie er mit den Fingern über die Saiten glitt oder wie er sich hinzusetzen pflegte. Seine flapsige Gestalt entspannt, seine langen Beine vor sich auf dem Boden ausgestreckt.
Er hatte so unbekümmert und frei gewirkt, so schön. Nur das Gras, die Sterne und die Nacht über ihm. Er kannte keine Grenzen, hatte keine Vorstellung davon. Nur diese süße Stimme und seine blauen Augen. Alles, was sie von ihm wollte, alles, was sie immer von ihm gewollt hatte: Tagträume und Schönheit.
Gut, das und seinen Körper.
Sie verlässt sein Zimmer und eilt durch die langen, mit Teppichen ausgelegten Korridore, vorbei an all den geschäftigen, fleißigen, wohlerzogenen Leuten. Immer noch kann sie den Druck seiner Finger auf ihrem Arsch spüren. Sie fährt sich mit der Zunge über ihre Unterlippe, wo sie noch die Spuren ihres letzten Kusses spürt. Und noch immer glüht ihr Gesicht wie Feuer.
Sie griemelt, als sie mit großen, festen Schritten zum Bürgersteig schreitet, und den bedrohlichen, abweisenden, stickigen Koloss von Gebäude hinter sich lässt. Sie denkt an den dünnen, kleinen Riss, den sie in der properen Fassade hinterlassen hat. Ihr eigener, kleiner Sieg über diese gierigen, seelenlosen Wände.
Sie hat sich noch nie so allmächtig gefühlt. Niemals.
Sie hatte Stunden, ganze Nachmittage damit verbracht, sich durch die Kataloge von Onlinestores zu klicken. Versessen darauf, etwas zu kaufen. Aber sie hatte keine Ahnung, wie man auch nur eines dieser Spielzeuge benutzte. Es schien keine Vibratoren oder Dildos zu geben, die verständlich, normal und sicher waren.
Wie,
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