Ungezogen
Brust hob und senkte sich schnell, als er versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
»Heilige Scheiße«, keuchte er.
Karina konnte nicht reden. Sie konnte nicht einmal denken.
Er stützte sich auf die Handflächen und drückte sich ein wenig von ihr ab. »Alles okay?«
Sie war sich nicht sicher. Soeben war ihre innigste, finsterste, unaussprechlichste Fantasie erfüllt worden.
Rasch zog er sich von ihr zurück, sodass sie sich leer vorkam. »Karina?«
Er löste die Handschellen und drehte sie um, sodass sie sich auf den Wagen setzen konnte.
»Sehen Sie mich doch nicht so an. Ich dachte, Sie würden es auch wollen ...«
Sie legte ihm die Hand in den Nacken und küsste ihn. Mit geöffnetem Mund und Zunge. Der Kuss dauerte an, bis er sich von ihr lösen musste, um nach Luft zu schnappen.
»Verdammt.« Er wischte sich mit dem Daumen über die Unterlippe. »Ich will doch Ihr Make-up nicht ruinieren.«
Sie sah in sein raues Gesicht. Das war kein Mann, dem man auf einer dunklen, verlassenen Straße begegnen wollte - doch genau das war ihr passiert. »Woher wussten Sie? Ich meine, wie konnten Sie ...«
»Cops haben auch Wunschträume.«
Hatte er es ihr so deutlich im Gesicht ablesen können? Sie hatte all die Jahre so hart daran gearbeitet, sich einen makellosen Ruf zu bewahren. Einen professionellen. Dr. Pearson und die anderen Partybesucher wären zutiefst schockiert gewesen, wenn sie auch nur geahnt hätten, was sie soeben mit einem völlig Fremden getan hatte. Menschen mit einem derartigen Status benahmen sich einfach nicht so daneben.
Doch sie hatte es getan. Und sie würde es nur zu gern wieder tun.
Endlich verschwand der ernste, offizielle Ausdruck aus Steeles Gesicht. »Außerdem kennen Sie doch das Motto der Polizei, oder? Zu schützen und zu Diensten zu sein?«
Sie errötete. »Ich dachte, es lautet: Zu schützen und zu dienen?«
»Ist doch nah dran.« Er zog sie vom Wagen hoch und rückte ihr Kleid zurecht. »Folgen Sie mir. Ich bringe Sie zu Ihrer Party.«
Sie sah sich unsicher um, während er seine Hose wieder verschloss, seinen Waffengürtel richtete und die Handschellen an ihrer angestammten Stelle verstaute. Als sie ihr Höschen auf dem Asphalt entdeckte, wollte sie sich hinknien, um es aufzuheben, aber er war schneller.
»Oh nein. Das konfisziere ich als Beweisstück.«
Sie erbleichte. »Das können Sie nicht tun.«
Doch er steckte sich den winzigen Stringtanga in die Hosentasche und beugte sich vor. »Ich kenne diese versnobte Gesellschaft, daher werden Sie ohne Höschen auf die Party gehen. Das wird das Einzige sein, was Sie dort wach hält.«
Er hatte völlig recht behalten.
Es war schon spät, als Karina endlich aufbrach. Die Party war mehr als nur langweilig, und ihr Körper konnte die gesetzte Atmosphäre keinen Augenblick länger ertragen. Das Einzige, was sie die ganze Nacht auf Trab und erregt gehalten hatte, war der ständige Versuch, vor allen anderen zu verbergen, dass sie keine Unterwäsche trug.
Und erregt war sie immer noch.
Sie drehte das Wagenfenster hinunter und ließ sich den Wind durch die Haare wehen, als sie die Auffahrt des Pearson-Anwesens herunterrollte. Noch immer konnte sie es nicht fassen, was sie in dieser Nacht getan hatte, wie weit sie mit Officer Steele gegangen war - wie weit sie sich selbst hatte gehen lassen. Sie fühlte sich sexy und unanständig.
Und auf sehr angenehme Weise wie ein böses Mädchen.
Die Straßen waren viel zu ruhig, als sie zur Stadt zurückfuhr - oder zumindest in die Richtung, in der diese ihrer Meinung nach liegen musste. Doch das war ihr egal. Das Leben musste nicht immer durchorganisiert sein und nach Plan verlaufen. Sie folgte dem Weg durch die Hügellandschaft und bemerkte, dass die Dunkelheit jetzt noch durchdringender war, da der Mond nicht mehr am Himmel stand. Ihre Scheinwerfer waren die einzigen Lichtquellen, die die Finsternis durchbrachen.
Bis plötzlich ...
Auf einmal war ein Wagen hinter ihr, der wie aus dem Nichts gekommen zu sein schien. Rasch warf sie einen Blick in den Rückspiegel und frohlockte. Als die roten und blauen Lichter hinter dem Kühlergrill des Wagens zu leuchten begannen, fuhr sie schnell an den Straßenrand.
Er hatte auf sie gewartet.
Die Erregung stieg in ihr hoch, und ihre nackte Muschi zog sich zusammen. Sie fühlte sich frech und aufreizend, öffnete die Tür und stieg aus, wobei sie darauf achtete, dass ihre Beine auch gut zu sehen waren. »Das ist ja schon Belästigung der
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