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Unirdische Visionen

Unirdische Visionen

Titel: Unirdische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Groff Conklin
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raten. Alles was ich mich zu sagen traue, ist, daß es in einer Satellitenumlaufbahn schwebt, vollkommen sphärisch ist und eine künstliche Metallkonstruktion zu sein scheint.«
    »Ein Bild davon haben Sie nicht?«
    »Tut mir leid, mir fehlt die Ausrüstung dazu.«
    »Vielleicht könnte einer unserer Kameramänner aushelfen.«
    »Wenn er das richtige Zeug hat.«
    »Noch eine Frage. Die Welt ist voll von Teleskopen, manche so riesig, daß eine Lokomotive durchfahren könnte. Wie kommt es, daß nur Sie dieses Ding gesehen haben?«
    Mit einem schwachen Lächeln antwortete Lamothe: »Nicht jeder starrt vierundzwanzig Stunden am Tag durch. Außerdem beschäftigen sich die meisten mit einem bestimmten Abschnitt des Himmels. Und irgendwo müssen Neuigkeiten ja zuerst entdeckt werden. Deshalb rief ich die Nachrichten an.«
    »Goldrichtig«, stimmte Pilchard begeistert zu und schürzte die Lippen vor Freude über diese sensationelle Erstmeldung.
    »Abgesehen davon, auch anderen ist esaufgefallen. Gestern nacht habe ich drei astronomische Freunde angerufen. Sie wollten die umliegenden Sternwarten aufmerksam machen. Ich selbst habe heute einen ausführlichen Bericht an ein Observatorium geschickt und einen zweiten an eine wissenschaftliche Zeitschrift.«
    Pilchard begannen die Füße zu jucken. »Ich muß mich beeilen, damit uns niemand die Meldung wegschnappt.«
    Als er aus dem Haus stürzte, sah er einen Polizeiwagen davor halten. Er erkannte den uniformierten Polizisten, der chauffierte, aber nicht die beiden stämmigen Männer, die aus dem Auto stiegen. Er wunderte sich. Als langjähriger Reporter nannte er die ortsansässigen Detektive beim Vornamen.
    Kurz danach brachten die Nachrichten und bald darauf die übrigen Blätter folgende Schlagzeilen:
     
    RAUMSCHIFF AM HIMMEL
    UNSERES ODER IHRES?
     
    *
     
    Am nächsten Morgen wühlte sich Harrison verbissen durch einen Stapel Papiere, während Rider, seine säulenartigen Beine auf dem Tisch, sorgfältig einen Packen getippter Blätter durchlas.
    Dieser Stoß Blätter stellte die Frucht mühevollster Kleinarbeit und der vereinten Anstrengungen von einer ganzen Reihe Leute dar. Ein William Jones, der erwiesenermaßen nicht der richtige William Jones war, hatte sich wie ein gelangweilter Tourist in Northwood herumgetrieben. Er war wiederholt auf der Hauptstraße gesehen worden, wie er sich die Auslagen anschaute. Zu dem Zeitpunkt, als einem der Kunden eine Geldbörse gestohlen wurde, war er im Supermarkt. Er hatte Cafés und Restaurants besucht.
    Ashcroft, Jackson und ein anderer Angestellter der Bank erinnerten sich an einen Jones-ähnlichen Unbekannten, der während der Woche, die dem Bankraub vorausging, ihnen müßige Fragen gestellt hatte.
    Rider schloß die Augen. Zum x-ten Male ging er Punkt für Punkt des Berichtes durch und suchte krampfhaft nach einem Anhaltspunkt. Dazwischen plärrte die Stimme eines aufgebrachten Radiokommentators: »Die ganze Welt weiß, daß es irgend jemandem gelungen ist, einen künstlichen Satelliten am Himmel zu etablieren. Warum wird die Existenz dieses Objektes dann von offizieller Seite ignoriert? Wenn potentielle Feindmächte dafür verantwortlich sind, haben wir ein Recht, davon in Kenntnis gesetzt zu werden. Ist die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ein Haufen unwissender Kinder! Wir fordern die Regierung zur Stellungnahme auf!«
    »Er hat recht«, sagte Harrison und blickte von seiner Arbeit auf. »Warum sagen sie nicht offen heraus, ob es unser Satellit oder …«
    Das Telefon läutete. »Northwood Police.« Die Regungen, die über sein Gesicht liefen, während er zuhörte, waren recht gemischter Natur. »Es wird ja immer toller!«
    »Was ist denn jetzt los?«
    »Das Laboratorium kann die Samen nicht identifizieren. Sie haben sie sogar an eine Spezialfirma in New York geschickt. Die wissen auch nichts damit anzufangen. Sie haben sich die Mühe gemacht, die Öle auszupressen und die Rückstände zu destillieren. Ergebnis: Die Samen sind völlig unbekannt.« Er schneuzte sich. »Hätten gern ein weiteres Dutzend, um sie zum Keimen zu bringen. Und erinnern Sie sich an das Zeug, das wir für rosa Zellophan hielten. Ist kein Zellophan. Das Laboratorium sagt, es sei organisches, geädertes Zellgewebe, vielleicht die untere Hautschicht einer unbekannten Frucht.«
    »… Eine Technik, die in der Theorie schon vollkommen ausgearbeitet ist und von der allgemein angenommen wird, daß sie im geheimen vorangetrieben …« Die Sprechbox quäkte

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