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Unirdische Visionen

Unirdische Visionen

Titel: Unirdische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Groff Conklin
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und unterbrach das Gedröhne des Radios. »Ein Mann namens Bürge Kimmelmann möchte Sie sprechen, Chief.«
     
    *
     
    Kimmelmann spazierte selbstsicher herein, ließ sich auf einem Stuhl nieder und schien seinen Ruf zur Unterstützung von Recht und Gesetz als willkommene Abwechslung vom täglichen Trott zu empfinden.
    »Hat der Anhalter während der Fahrt irgendeine informative Bemerkung gemacht?« fragte ihn Harrison. »Hat er seine Familie, seinen Beruf oder seinen Bestimmungsort erwähnt?«
    »Nicht der Rede wert. Soviel ich weiß, fiel er direkt vom Himmel.«
    »Wie alles andere in diesem Fall. Nicht identifizierbare Samen und unbekannte Fruchtschalen …« Er hielt mitten im Satz inne, der Mund blieb ihm offen stehen und seine Augen traten hervor.
    »… Ein militärischer Stützpunkt, von dem aus jeder x-beliebige Teil der Erde in bequemer Reichweite liegt«, ertönte die Stimme aus dem Radio. »Mit solch einer Basis für raketengesteuerte Geschosse dürfte es ein leichtes sein, seine Ziele in einer Weise durchzusetzen, daß …«
    Rider stand auf, schaltete das Radio ab, sagte: »Würden Sie bitte draußen warten, Mr. Kimmelmann!« und fragte, als der andere den Raum verlassen hatte, Harrison: »Na, entschließen Sie sich jetzt zu einem Schlaganfall oder nicht?«
     
    *
     
    »Wie steht es mit dem künstlichen Satelliten?«
    »Deshalb rufst du an. Ich hatte gerade dasselbe vor.«
    »Warum?«
    »Von den Geldscheinen sind elf aufgetaucht. Die letzten zwei wurden in New York ausgegeben. Ich wette, die nächste Bank ist in der New Yorker Gegend. Was den Rummel wegen des Satelliten betrifft, so hat er hier eingeschlagen wie eine Bombe. Wie in einem aufgestörten Ameisenhaufen geht es hier zu. Den Gerüchten nach haben die Sternwarten das Ding schon eine Woche, bevor es allgemein bekannt wurde, ausgemacht. Wenn es stimmt, hat man es von oben her totzuschweigen versucht.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Frag doch nicht mich!« brüllte O’Keefe. »Was kann ich dafür, wenn die Leute Dinge tun, die weder Hand noch Fuß haben. Warum interessiert es dich eigentlich so, Eddie?«
    »Mich hat ein Gedanke gesprächig gemacht, der auf Harrison die entgegengesetzte Wirkung ausübte. Der bringt keinen Ton mehr heraus.«
    »Was für ein Gedanke?«
    »Hör gut zu. Da hängt so ein Ding am Himmel, und niemand kann sich einen Vers drauf machen. Zur gleichen Zeit macht hier etwas die Gegend unsicher, imitiert Leute, raubt Banken aus, läßt Samen undefinierbaren Ursprungs liegen, und wiederum kann sich keiner einen Vers drauf machen. Zweimal zwei gibt vier.«
    »Eddie, du hast den Verstand verloren!«
    »Biete den ganzen Einfluß des Schatzamtes auf, um die richtige Stelle aufmerksam zu machen! Dieser Fall übersteigt absolut unsere Kompetenz. Rüttele die Leute wach!«
    Harrison hatte die Sprache wiedergefunden. »Es ist zu ausgefallen. Den Tag, an dem ich dem Bürgermeister erzähle, daß es einer vom Mars war, bekommt Northwood einen neuen Chief. Er schafft mich in die Irrenanstalt.«
     
    *
     
    Die Gruppe, die am nächsten Tag in Northwood eintraf, kam aus allen Richtungen und vermied sorgfältig jedes Zusammentreffen mit der Presse. Es waren ein hoher Beamter des Schatzamtes, ein General, ein Admiral, ein hohes Tier vom Geheimdienst, drei regionale Direktoren vom F.B.I. ein Boß vom Abwehrdienst mitsamt ihren Beratern, ihren Sekretärinnen und dem technischen Stab. Dazu kamen noch ein paar Wissenschaftler, zwei Astronomen, ein Radarexperte und ein ziemlich ratloser älterer Herr, der eine Kapazität für Ameisen war.
    Sie saßen zusammengezwängt in Harrisons Büro und diskutierten sich die Köpfe heiß.
    »Selbst ein Außerirdischer«, ergriff schließlich der Geheimdienstmann das Wort, »würde sich nicht die Mühe machen, Geld zu stehlen, wenn es nicht unbedingt nötig wäre. Nirgends im Kosmos kann er etwas damit anfangen. Also können wir mit Sicherheit annehmen, daß er es braucht. Und er wird es bald ausgegeben haben und die nächste Bank aufs Korn nehmen. Wenn jede Bank dieses Landes sich in eine Falle für ihn …«
    »Wie wollen Sie jemanden erwischen, den Sie bis jetzt für Ihren vertrauenswürdigsten und besten Kunden gehalten haben.« Der F.B.I.-Direktor grinste verschmitzt. »Wie wollen Sie wissen, daß der in Frage kommende Bursche nicht ich bin?«
     
    *
     
    »Sieht mir verflucht nach Hypnose aus«, meinte einer der Wissenschaftler.
    »Da mögen Sie recht haben«, gab Rider zu. »Aber noch haben wir keinen

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