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Unsanft entschlafen

Unsanft entschlafen

Titel: Unsanft entschlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gar
nicht«, erwiderte ich fest.
    »Sie berichtete mir auch von
den dreitausend Dollar, die Karsh Ihnen als Sicherheit dafür gab, daß er ein
anständiges Geschäft mit Ihnen vorhatte.« Bixby schüttelte bewundernd seine
Hängebacken. »Leicht verdientes Geld, wie? Junge, Junge! Unser
Witwen-und-Waisen-Fonds könnte auch was davon vertragen.«
    »Einen Tausender?« fragte ich
ohne rechte Hoffnung.
    »Seien Sie nicht knauserig,
Boyd.« Er blickte mich vorwurfsvoll an. »Fünfzehnhundert, ja?«
    »Ich schicke den Scheck morgen
früh ab«, versprach ich. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Selbstverständlich.« Er
strahlte mich an. »Und vielen Dank für den Nervenkitzel.«
    »Nervenkitzel?« wiederholte ich
und starrte ihn verständnislos an.
    »Ich wollte schon immer einmal
wissen, wie man sich als erfolgreicher Erpresser fühlt.«
    Als ich die Tür hinter mir
schloß, hörte ich noch immer sein fettes Kichern.
     
    Draußen war es plötzlich so
kalt geworden, daß ich fröstelte. Mannies Buick stand zwar noch immer am Straßenrand, aber ich hielt
es für besser, ihn dort stehenzulassen. Bei meinem augenblicklichen Glück würde
ich unterwegs bestimmt als Autodieb verhaftet werden. Endlich kam ein Taxi
vorbei, ich winkte und war fünfzehn Minuten später zu Hause.
    Ich öffnete die Wohnungstür so
leise wie möglich, um Marie nicht zu wecken, und genoß beim Eintreten die
angenehme Wärme der Zentralheizung.
    Dann schlich ich mich auf
Zehenspitzen ins Wohnzimmer, wo Marie eine Tischlampe hatte brennen lassen,
deren sanfter Lichtschein ein paar schöne, schlanke, goldbraune Beine
beleuchtete. Ich trat näher und sah, daß Marie, angetan mit einem der
niedlichsten Bikini-Schlafanzüge, die ich je gesehen hatte, friedlich
schlummerte. Aus rein wissenschaftlichem Interesse strich ich mit meinem
Zeigefinger sanft über ihr nacktes Zwerchfell und sprang beinahe bis an die
Decke, als eine kühle weibliche Stimme hinter mir sagte: »He! Lassen Sie das.«
    Ich wirbelte herum und dachte,
ich würde verrückt. Ein zweites Paar schöner, nackter Beine baumelte lässig von
einer Sessellehne. Dazu gehörte ein weiterer Bikini-Schlafanzug samt einem
Rotschopf mit grünen Augen.
    »Fran!« Ich schluckte. »Was
machst du denn hier?«
    »Marie wurde so ganz einsam
etwas nervös, was ich ihr, nach allem, was sie heute abend durchgemacht hat, nicht verdenken kann!« erwiderte Fran Jordan kühl. »Daher
rief sie mich an, und ich kam her, um ihr Gesellschaft zu leisten. Wir dachten,
daß es das Beste wäre, dir das Schlafzimmer zu überlassen.«
    »Das ist besonders nett von
euch«, sagte ich warm. »Marie scheint sich dort auf der Couch auch richtig wohl
zu fühlen.« Ich musterte Fran, seufzte dann leise und schüttelte den Kopf.
    »Was ist denn?« fragte sie
besorgt. »Habe ich einen Arm oder ein Bein zuviel oder sonst etwas, das mir
bisher entgangen ist?«
    »Ich weiß nicht, wie du das
machst«, sagte ich bewundernd. »Ich werde immer völlig verrückt, wenn ich in
einem Sessel zu schlafen versuche.«
    »Da bist du nicht der einzige«,
erwiderte Fran kurz.
    »Ich habe eine brillante Idee«,
sagte ich bescheiden. »Es wäre ein Jammer, Marie zu stören. Sie schlummert so
friedlich. Warum teilen wir beide uns nicht das Schlafzimmer?«
    Einen Moment lang waren ihre
Augen eisig, dann zog ein kleines zögerndes Lächeln über ihr Gesicht. »Dieser
Boyd!« murmelte sie. »Er kann es doch nicht lassen.«
    »Wie bitte?«
    »Dieser Sessel ist eine wahre
Folterbank.« Sie sprang graziös auf die Beine und huschte vor mir her ins
Schlafzimmer.

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