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Unscheinbar

Unscheinbar

Titel: Unscheinbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Stimmung nicht zu bemerken oder sie gekonnt zu ignorieren. Sie drückte Emma schlicht drei Teller in die Hand, türmte Besteck und drei ineinander gestellte Gläser darauf und schickte Emma in den hinter der weiss getäferten Trennwand liegenden Raum, wo der grosse Bruder des kleinen Küchentisches stand. Gehorsam deckte Emma den Tisch. Sie war gerade fertig, als Alice ein mit Konfitüre, Honig, Haselnussaufstrich, Butter, Müsli, Milch, Jogurt und vielen anderen Leckereien beladenes Tablett balancierend den Raum betrat.
    Hinter ihr folgte Ben mit einer Kanne duftendem Kaffee und dampfenden Spiegeleiern.
    „Oh! Die Brötchen fehlen!“ Alice rauschte wieder in die Küche und liess Ben und Emma alleine zurück.
    Peinlich berührt kratzte sich Emma an der Nase, während sie die Kaffeetasse anstarrte.
    Da fiel ihr ein, was sie auf dem Mini mit Ben getrieben hatte. Oder umgekehrt. Wie auch immer. Auf einmal merkte sie, wie lächerlich sie sich aufführte. Höchste Zeit, das zu ändern.
    „Wo sind eigentlich meine Kleider?“ Beiläufig griff sie nach der Tasse und goss sich frischen Kaffee ein.
    Ben, der in der Zwischenzeit aus dem Sideboard neben dem Tisch Servietten herausfischte, kehrte zum Tisch zurück. Konzentriert faltete er die Servietten und schob sie neben den Tellern unter die Gabeln. „Waschmaschine.“
    „Ich beanspruche eure Waschmaschine in letzter Zeit ziemlich oft, wie mir scheint.“ Emma drehte die Kaffeetasse in den Händen. „Und was war gestern Nacht?“
    Unbeeindruckt antwortete Ben: „Du hast im Becken des Wasserfalls geplanscht, nach deinem Exfreund gefragt und dann bist du hier in der Badewanne abgetaucht. Sehr gesund, so ein Wechselbad.“
    Exfreund? Emma kramte in ihrer Erinnerung, fand aber nichts Passendes. „Kam mir auch schon zu Ohren. Und was ist auf dem Weg ins Bett mit meinem Pyjama passiert? Als ich aus der Wanne kam, hatte ich ihn übergezogen. Ich weiss nicht mehr alles, aber das weiss ich noch. Ist das so ein selbstausziehendes Model?“
    Emma schaute Ben offen ins Gesicht. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, nahm sie einen Schluck Kaffee. Über den Rand der Tasse hinweg beobachtete sie seine Reaktion.
    Er bekam rote Ohren.
    Zuerst glaubte Emma, sich das einzubilden. Aber dann war sie sich ganz sicher. Die Scham trieb Ben die Röte nicht ins Gesicht. Sondern in die Ohren. So sehr er auch Mann war - was Emma spätestens bewusst war, seit er sie in der letzten Nacht gerettet hatte - das war einfach nur süss.
    Zum Glück war die Tasse vor ihrem Gesicht. Wie hätte er wohl reagiert, wenn er gesehen hätte, dass sie breit grinste?
    „So. Jetzt ist alles da. Setzt euch und greift zu.“ Alice kam wie ein Wirbelwind zurück in das Esszimmer gerauscht. Schwungvoll setzte sie einen zugedeckten Korb ab.
    Offenbar dankbar für die Ablenkung schlug Ben das Tuch über dem Korb zurück. Sofort verbreitete sich der Geruch nach warmen Brötchen.
    Emma lief das Wasser im Mund zusammen. Ablenken liess sie sich aber nicht.
    „Nun?“ Erwartungsvoll betrachtete sie Ben.
    „Du hast gefroren und ich habe dich gewärmt. Können wir das Thema jetzt abhaken?“
    Das Thema war ihm sichtlich unangenehm. Emma konnte sich aber nicht ganz erklären, weshalb. Eigentlich war doch nichts dabei. Natürlich, er mit ihr halbnackt in einem Bett nach allem, was war, war sehr speziell. Aber dass er gleich so abweisend wurde, musste eigentlich nicht sein.
    Das Mobiltelefon klingelte Emma aus ihren Gedanken. Da sie sich nicht gemerkt hatte, wo sie ihre Jacke deponiert hatte, erhob sie sich und folgte dem Klingeln.
    Emma fand die Jacke in der Garderobe. Fein säuberlich aufgehängt.
    Schnell öffnete sie sie und zog das Telefon heraus. Auf die Schnelle erkannte sie die Nummer auf dem Display nicht. Ahnungslos nahm sie den Anruf an.
     
    Alice wartete, bis sie Emmas Stimme hörte. Dann packte sie die Gelegenheit beim Schopf. „Was ist mit euch beiden los? Ihr benehmt euch wie zwei Teenager.“
    Mit gleichermassen fragendem Ausdruck erwiderte Ben Alices Blick. „Worauf willst du hinaus?“
    „Ich will definitiv keine Details, aber was war gestern Nacht los? Mir scheint, du hast die Aufgabe sie zu wärmen etwas zu ernst genommen und dir die Finger verbrannt.“
    „Mama, du fantasierst.“
    „Glaub ich nicht. Du hattest rote Ohren, als ich vorhin in den Raum zurückkam.“ Alice sah ihn triumphierend an.
    Spiel. Satz. Sieg.
    Ben wollte sich rechtfertigen. Aber dazu kam es nicht mehr.
    Emma kehrte zurück. Wie

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