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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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andere Wahl.”
    “Ich hätte früher versuchen können, mich zu ändern.”
    Ihr entging nicht die unterschwellige Andeutung, dass er sich geändert
hatte
, sie ging aber nicht darauf ein.
    “Die Wahrheit ist”, fuhr er fort, “dass ich mich ohne dich elend fühle.”
    Sie öffnete einen Schrank und stellte die Gläser hinein. “Das kann ich mir nicht vorstellen. Nach allem, was ich in der Zeitung lese, scheint es dir nicht an weiblicher Begleitung zu fehlen.”
    Er machte eine wegwerfende Geste. “Die Frauen, mit denen ich ausgehe, bedeuten mir nichts. Sie sind nur eine Ablenkung, sie könnten dich niemals ersetzen.”
    Julia seufzte, während sie das Küchentuch an einen Haken hängte. “Warum machst du das, Paul?”
    “Weil ich dich liebe. Ich werde dich immer lieben. Und weil es mir Leid tut, was ich dir angetan habe. Dass ich dir wehgetan habe.”
    “Für eine Entschuldigung ist es jetzt etwas zu spät.”
    “Es ist nie zu spät.” Überraschend ging er auf sie zu und fasste sie an den Schultern. “Heirate mich noch einmal, Julia”, sagte er mit tiefer und rauer Stimme. “Lass uns die Vergangenheit vergessen und einen neuen Anfang machen. Ich verspreche, dass ich diesmal alles richtig machen werde.”
    Einen Augenblick war Julia so verblüfft, dass sie ihn nur anstarren konnte.
    “Sieh mich nicht so an.” Sie konnte einen schmerzerfüllten Ausdruck auf Pauls Gesicht erkennen. “Das ist doch kein so abwegiges Ansinnen, oder? Jedenfalls nicht, wenn du weißt, was ich für dich empfinde.”
    Julia schüttelte ungläubig den Kopf. “Ich kann es nicht fassen, dass du mich bittest, dich nach all dem noch einmal zu heiraten, was du mir angetan hast. Die Schläge …”
    “Ich habe dir gesagt, dass ich heute ein anderer Mensch bin.”
    “Das bin ich auch.” Mit einem Schulterzucken befreite sie sich aus seinem Griff. “Und diese Julia liebt dich nicht mehr.”
    “Gibt es einen anderen?” fragte er schneidend.
    Wieder seufzte Julia gelangweilt. Auch nach einem Jahr verhielt er sich immer noch eifersüchtig. “Nein, es gibt keinen anderen. Aber selbst wenn es so wäre, geht dich mein Privatleben nichts mehr an.”
    “Ich weiß. Tut mir Leid.” Seine Stimme wurde sanfter. “Ich hätte dich nicht etwas so Dummes fragen sollen. Du bist eine wunderschöne Frau, Julia. Ich kann es keinem Mann verdenken, dass er dich haben möchte. Es ist nur …”, er strich mit dem Rücken seines Zeigefingers über ihre Wange, “… ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass dich ein anderer Mann berühren oder küssen würde.”
    Sie drehte den Kopf zur Seite. “Hör auf damit.”
    Er schien sie nicht gehört zu haben. “Du fehlst mir so sehr, Baby. Es gibt Nächte, da kann ich nur an dein Gesicht, an deinen Körper denken.”
    Bevor sie ihn stoppen konnte, riss er sie an sich und presste seine Lippen auf ihre, um sie auf eine vertraute und gleichermaßen abstoßende Weise zu küssen.
    Sie legte ihre Hände auf seine Brust, stieß ihn so kraftvoll von sich, wie es nur ging, und war kurz davor, ihm eine Ohrfeige zu geben. “Was ist mit dir los? Hast du den Verstand verloren?”
    “Sag mir ins Gesicht, dass du nichts empfunden hast.” Er atmete jetzt schneller, sein Blick verfinsterte sich und wurde durchdringender. Wieder zog er sie an sich. “Sag mir, dass dieser Kuss nicht alte Erinnerungen und alte Sehnsüchte in dir geweckt hat.”
    Diesmal verpasste sie ihm eine Ohrfeige. “Nein, hat er nicht”, herrschte sie ihn an. “Und mach so etwas nie wieder.”
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und für einen flüchtigen Moment blitzte dieser alte Zorn wieder auf, als wolle er jeden Augenblick explodieren. Doch dann war diese Wut so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Er strich mit der Hand über seine Wange. “Ich schätze, das habe ich verdient.”
    “Allerdings.” Sie machte ein paar Schritte nach hinten. “Und jetzt geh bitte. Andrew kommt bald nach Hause, und ich möchte ihm eine hässliche Szene ersparen.”
    “Du hast Recht.” Paul nahm sein Jackett und warf es über seine Schulter. “Aber unser Gespräch ist noch nicht beendet.”
    “Für mich schon.”
    Er lächelte wieder so strahlend, als hätten sie sich lediglich über einen Elternabend unterhalten. “Ich bin am Samstagmorgen hier. Sorgst du dafür, dass Andrew eine Krawatte trägt? Wir essen mit meinem Vater im Club zu Mittag.”
    “Was hast du gemacht?” Charles Bradshaw, ehemaliger Gouverneur von Kalifornien,

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