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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Punkt kam. “Ich dachte, die hätte etwas mit deiner Arbeit mit der Kommission zur Verbrechensbekämpfung zu tun .”
    “Hat sie auch. Zum Teil.”
    “Und was hat Julia damit zu tun?”
    Pauls Ausdruck nahm überlegene Züge an. “Da wirst du schon bis Samstag warten müssen, Dad.”
    Charles machte weiterhin ein besorgtes Gesicht. Es gefiel ihm nicht, wenn Paul Geheimnisse vor ihm hatte. Das erinnerte ihn zu stark an die vielen Ausrutscher,
kostspieligen
Ausrutscher, die der Junge sich über die Jahre geleistet hatte. Welche Erklärung Paul auch immer am Samstag herausgeben wollte, Charles wäre es lieber gewesen, wenn er zuerst mit ihm darüber gesprochen hätte.
    Paul nippte wieder an seinem Scotch und strich sich genussvoll mit seiner Zunge über die Lippen. “Übrigens habe ich eben erfahren, dass die Pressekonferenz im Fernsehen übertragen wird. Denk also dran, rechtzeitig einzuschalten.” Das selbstgefällige Lächeln wandelte sich zu einem frechen Grinsen. “Ich glaube, du wirst auf deinen Sohn stolz sein, Dad.”

2. KAPITEL
    J ulia parkte ihren schwarzen Volvo vor der Monterey Bank in der Alvarado Street und stellte den Motor ab.
    Ihren Gärtneroverall hatte sie gegen einen engen rosafarbenen Rock eingetauscht, der ihre schlanke Hüfte betonte, und eine einfache weiße Baumwollbluse, deren Ärmel sie bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte.
    Ihr fiel ein, dass sie keine Zeit gehabt hatte, um ihr Make-up aufzufrischen, also zog sie ein kleines Schminkset aus ihrer Handtasche, tupfte ein wenig Puder auf ihre sommersprossige Nase, trug eine dünne Schicht Lippenstift auf und fuhr sich mit der Bürste durch ihre Haare in dem Bemühen, das Gewirr aus blonden Locken zu bändigen. Nachdem sie sich für geschäftsmäßig genug aussehend hielt, stieg sie aus und ging zu dem einstöckigen Stuckbau, in dem eine der ältesten Banken von Monterey ihren Sitz hatte.
    Sie versuchte zwar, sich keine Gedanken zu machen, dennoch war sie ein Nervenbündel. Phil Gilmore hatte sie kurz zuvor angerufen und gebeten, in seinem Büro vorbeizuschauen. Den Grund hatte er ihr allerdings nicht gesagt. Als Eigentümer und Präsident der Bank war Phil der einzige Bankier in Monterey County gewesen, der ihr das Geld für die Instandsetzung der “Hacienda” gegeben hatte. Und als vor vier Monaten “Cliffside” seine Tore geöffnet und sich einen beträchtlichen Teil ihres Geschäfts einverleibt hatte, war Phil wieder ihre Rettung gewesen, da er sich damit einverstanden erklärt hatte, ihre Hypothekenrückzahlungen so lange auf zwei Beträge pro Monat zu verteilen, bis sich ihr Geschäft wieder erholt hatte.
    Phils Sekretärin saß an ihrem Schreibtisch und sah die Post vom Nachmittag durch. LuAnn Snider, die sonst freundlich und gesprächig war, blickte nur kurz auf, vermied es aber, Julia in die Augen zu sehen.
    “Sie können gleich durchgehen, Julia”, sagte sie und deutete auf die Tür links von ihr. “Phil erwartet Sie.”
    Der Bankier, ein kleiner, rundlicher Mann von Anfang fünfzig, erhob sich gerade, als Julia in sein Büro kam. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr, dass irgendetwas nicht stimmte.
    “Danke, dass Sie so schnell herkommen konnten, Julia.” Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte, dann nahm auch er wieder Platz.
    “Ist etwas nicht in Ordnung?” Julia verbarg ihre Angst nicht. Phils Verhalten machte sie nervös, weshalb sie sich wünschte, dass er ihr umgehend sagte, was ihm so sehr auf den Nägeln brannte.
    Etwas war ihm sichtlich unangenehm, da Phil einige Papiere auf seinem Schreibtisch hin und her schob. “Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist, aber ich versuche seit einiger Zeit, die Bank zu verkaufen.”
    “Sie wollen die Bank verkaufen?” Julia sah ihn verwirrt an, zumal sie nicht wusste, warum er ihr das sagte. “Sie ist doch seit über hundert Jahren in Familienbesitz.”
    “Ich weiß. Aber seit dem Tod meines Vaters ist nichts mehr so wie früher. Außerdem haben sich die Zeiten geändert. All diese Fusionen, große Banken werden immer größer, kleine Banken werden vom Markt verdrängt …” Er schüttelte den Kopf. “Ich müsste zu viel Zeit und Geld investieren, um mit allen anderen mitzuhalten.”
    “Das tut mir Leid.” Julia kaute nervös auf ihrer Unterlippe, da ihr klar war, dass Phils Entschluss, die Bank zu verkaufen, auch Auswirkungen auf ihren Tilgungsplan haben würde. War es das, was er ihr sagen wollte?
    “Bedauerlicherweise”, fuhr er dann fort, “habe ich

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