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Unschuldiges Begehren

Unschuldiges Begehren

Titel: Unschuldiges Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ein unglaublich attraktiver Mann, wenn einem der starke, dominante Typ gefiel. Sein gut geschnittenes Gesicht verströmte eine raue Männlichkeit, aber zugleich hatte ein sanftes Lächeln seinen Mund umspielt, als die Sprache auf seine Unsicherheit als Vater gekommen war. Und die Härte seiner Augen mochte furchteinflößend sein, sobald er allerdings seine Tochter anschaute, wurde seine Miene warm und weich.
    Sie selbst hingegen hatte er nicht freundlich oder auch nur im Entferntesten begehrlich, sondern feindselig und kritisch angesehen. Sie stieß ein leises Lachen aus. Natürlich war da dieser kurze Augenblick gewesen, in dem sein Blick bei der Lektüre ihres Namensschilds auf ihre Brust gefallen war, aber der zählte sicher nicht. Sie hatte sich bestimmt nur eingebildet, dass für das Entziffern ihres Namens eine ungewöhnlich lange Zeit erforderlich gewesen war.
    Und dann war da noch der flüchtige und zugleich endlose Moment gewesen, als er sie berührt hatte und als sein harter Daumen über ihren weichen Handballen geglitten war. Hatte er dabei vielleicht den rasenden Puls an ihrem Handgelenk gespürt?
    Ungeduldig kehrte sie ins Schlafzimmer zurück, schaltete die Nachttischlampe aus und hoffte, dass sich dadurch auch die lächerliche, erotische Bilderfolge, die vor ihrem geistigen Auge ablief, beenden ließ. Doch
die Dunkelheit vertrieb die Bilder nicht, im Gegenteil: Sie verstärkte sie eher noch. Schwitzend, als hätte sie Fieber, wälzte sie sich unruhig hin und her, und nachdem sie endlich eingeschlafen war, träumte sie, dass nicht die junge Faith, sondern sie selbst gestochen worden war und Tyler sie liebevoll verarztete. Die Berührung seiner Hand war sanft, aber elektrisierend, seine Augen drückten neben warmem Mitleid glühendes Verlangen aus, und sein Mund …
    Sie schlief in dieser Nacht so schlecht wie nie zuvor.
    Â 
    Der nächste Tag begann mit einer Reihe kleiner Katastrophen. Ein Geldbeutel wurde verloren und sofort wiedergefunden, und Hailey wurde unter Tränen für ihr umsichtiges Vorgehen bei der Suche gedankt. Zahlreiche verlorene Kinder wurden schon nach kurzer Zeit mit ihren verzweifelten Eltern wiedervereint, und die Krankenschwester meldete einen Patienten mit Kopfschmerzen sowie einen anderen, der ein aufgeschrammtes Knie hatte. Außerdem nahm Hailey persönlich die Rentnergruppe in Empfang, für die neben einem ausgedehnten Picknick auf dem Parkgelände ein Besuch sämtlicher Theateraufführungen sowie eine Karussellfahrt vorgesehen war, und rief im Namen der panischen Sozialarbeiterin, die die Gruppe begleitete, den für das Picknick zuständigen Partyservice an, der sich eine Stunde verspätet hatte, ihr aber versprach, in Kürze da zu sein.
    Aufgrund all dieses Treibens hätte der Morgen wie im Flug vergehen sollen, doch infolge ihrer von Minute
zu Minute zunehmenden Furcht vor dem Termin mit Tyler Scott zogen sich die Stunden endlos hin.
    Um zwölf Uhr dreißig übertrug sie die noch anstehenden Arbeiten Charlene und verließ ihr Büro. Es war noch immer drückend heiß, aber trotzdem zog sie ihren weißen Blazer an. Denn sie wollte auf jeden Fall möglichst professionell aussehen.
    Harmon Sanders, der Geschäftsführer des Parks, war nicht in seinem Büro, seine tüchtige Sekretärin grüßte Hailey jedoch freundlich, als sie in den mit einem dicken Teppich ausgelegten Vorraum kam. Hier drinnen war man meilenweit vom Lärm des Parks entfernt. »Hallo, Hailey.«
    Â»Hi, Nancy. Wo sind denn alle hin?« Für gewöhnlich gaben sich vor dem Büro von Sanders die Leiter der verschiedenen Abteilungen die Klinke in die Hand.
    Â»Sie halten sich alle bedeckt, weil …« Sie brach ab, nickte mit dem Kopf in Richtung der geschlossenen Tür und fügte im Flüsterton hinzu: »… ER da ist.« Dann winkte sie Hailey zu sich heran und beugte sich zu ihr über den Tisch. »Finden Sie es nicht auch unglaublich, dass er nach drei Jahren plötzlich auf der Bildfläche erschienen ist? Aber, Hailey, er sieht einfach fantastisch aus! Warten Sie, bis Sie ihn sehen! Mein Gott, mich hätte fast der Schlag getroffen, als er plötzlich durch die Tür kam und erklärt hat, wer er ist.« Sie atmete tief durch, da sie anscheinend diese Begegnung noch immer nicht ganz verdaut hatte.
    Â»Er hat mich gebeten, Sie gleich reinzuschicken,

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