Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Infekten der oberen Luftwege oder bei Bronchitiden und anderen Erkrankungen.
Das können Sie tun
● Sie können Ihr Kind weich lagern, um Verletzungen zu vermeiden. Versuchen Sie nicht, die krampfartigen Zuckungen anzuhalten.
● Öffnen Sie die Kleider, und wenn es möglich ist, bringen Sie Ihr Kind in eine sichere Seitenlage (siehe Abbildung > ). Sobald es geht, greifen Sie zu fiebersenkenden Maßnahmen (Fieberzäpfchen > , Aufdecken, Wadenwickel > ).
Wichtig!
Ist der Krampf nach 1 bis 2 Minuten beendet, rufen Sie Ihren Kinderarzt oder die nächste Klinik an. Überschreitet die Krampfdauer 1 Minute oder beginnt der Krampfanfall von Neuem, alarmieren Sie den Notarzt. Lassen Sie Ihr Kind dabei nicht unbeaufsichtigt.
● Nach einem ersten Fieberkrampf gehört jedes Kind zur Klärung der Ursachen in eine Klinik. Stellt es sich heraus, dass dieser Krampf wirklich eine Reaktion auf rasch ansteigendes Fieber war, so werden Sie von der Klinik über vorbeugende Maßnahmen aufgeklärt und entsprechend mit Medikamenten versorgt. Die Telefonnummer des Notarztes sollten Sie immer parat haben.
Gelbsucht
Die sogenannte Gelbsucht bei Neugeborenen – sie tritt bei rund 60% aller Neugeborenen auf – ist keine richtige Krankheit. Sie stellt eine Veränderung der Hautfarbe dar, auch das Augenweiß verfärbt sich hierbei gelb. Gelbsucht ist in der Regel ab dem 2. bis 4. Lebenstag zu beobachten, nimmt dann aber rasch an Intensität ab.
Die Ursache
Die gelbe Färbung beruht darauf, dass nach der Geburt ein Teil der roten Blutkörperchen des Kindes nicht mehr benötigt wird und entsorgt werden muss. Der darin enthaltene rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, wird zu dem verwandten Gallenfarbstoff, dem sogenannten Bilirubin, abgebaut, welches dann durch die Leber in die Gallenwege transportiert und im Darm ausgeschieden werden kann. Weil die Leberfunktion des Neugeborenen noch nicht voll eingespielt ist, kommt es zum Stau des auszuscheidenden Gallenfarbstoffs, der eine »Warteschleife« als gelbliche Hautablagerung verbringen muss. Binnen weniger Tage arbeitet die Leber den Stau ab, und die Hautfarbe normalisiert sich. Eigentümlicherweise machen gestillte Kinder die normale Gelbsucht stärker durch als nicht gestillte.
Was noch hinter einer Gelbsucht stecken kann
Um sicherzustellen, dass die Gelbsucht Ihres Kindes wirklich nur eine sogenannte »Muttermilchgelbsucht« ist und andere behandelbare Erkrankungen ausgeschlossen werden können, werden gleichzeitig mit der Blutentnahme zur Bestimmung des Bilirubinwertes auch andere Werte, wie zum Beispiel das Blutbild und das sogenannte CRP (ein Eiweißstoff, der Entzündungen anzeigt), bestimmt.
Sehr selten geht die Gelbsucht auf eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen der Mutter und dem Baby zurück, für die z.B. der sogenannte Rhesus-Faktor verantwortlich ist. Besteht dieses Problem, wird die betroffene Mutter bereits ab der Frühschwangerschaft darüber informiert. Vorbeugende Behandlung schafft diese Erkrankung zumeist aus der Welt.
Ärztliche Hilfe
Wissenschaftler in den USA haben die Neugeborenengelbsucht als non-disease, als »Nicht-Krankheit« bezeichnet. Trotzdem empfiehlt es sich, bei ausgeprägter Gelbfärbung der Haut den Wert des Gallenfarbstoffes (Bilirubin) im Blut messen zu lassen. Kommt es in der zweiten Lebenswoche zu einer starken Gelbfärbung der Haut und der Hornhaut an den Augen, müssen Sie mit dem Baby umgehend Ihren Kinderarzt oder die Ambulanz einer Kinderklinik aufsuchen und den Bilirubinwert bestimmen lassen. Dazu wird Ihrem Baby ein wenig Blut abgenommen, z.B. aus der Haut über der Ferse. Dies wird allerdings nicht von allen Kinderärzten in ihrer Praxis angeboten. Beobachten Sie bei Ihrem Baby eine zunehmende Gelbsucht, begleitet von zunehmender Schläfrigkeit, Trinkunlust, Fieber und etwa Steifmachen, dann müssen Sie sofort den Kinderarzt benachrichtigen oder eine Kinderklinik aufsuchen.
Nachts und zu ungünstigen Zeiten (Wochenende, Feiertag) scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Baby zur Entbindungsabteilung zu fahren. Dort wird man für Klarheit sorgen und Ihnen sehr schnell sagen können, ob der Bilirubinwert zu hoch ist. Empfehlungen, Ihr Kind dem Sonnenlicht auszusetzen, wie auch andere abstruse Empfehlungen, sind absolut falsch und gefährden Ihr Baby.
● Stellt sich der Bilirubinwert tatsächlich als zu hoch heraus, gibt es eine ganz einfache Methode, den Gallenfarbstoff rasch und nachhaltig zu verringern: durch die sogenannte
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