Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
es etwa in der Stunde?
● Bewegen sich die Nasenflügel bei der Atmung?
● Hat Ihr Baby, Ihrem Eindruck nach, zunehmend Atemnot?
● Sieht es im Gesicht blass oder rot aus?
● Wie klingt der Husten: trocken, bellend, heiser, verschleimt?
● Läuft die Nase?
● Hat es Fieber – haben Sie es gemessen?
Infekte der oberen Luftwege
Sie sind wohl die häufigste Ursache für gestörtes Wohlbefinden im ersten Lebensjahr. Zum Glück sind diese Infekte meist harmlos. Man muss nur mit ihnen umzugehen lernen.
Wichtig!
Auch bei harmlosen Virusinfekten sind Komplikationen möglich.
● Anhaltendes Schreien Ihres Babys kann auf eine beginnende Mittelohrentzündung hindeuten.
● Bei Säuglingen bis zu 6 Monaten ist Fieber über 38,5 °C immer ein Grund, den Kinderarzt aufzusuchen.
● Unruhe und Kurzatmigkeit könnten z. B. eine »obstruktive Bronchitis« ( > ) oder eine Lungenentzündung ankündigen.
Typische Symptome
Typische Krankheitszeichen sind oft nicht gleich zu erkennen. Es sei denn, Eltern oder Geschwister haben gerade einen Schnupfen oder Husten hinter sich, dann fällt es nicht schwer, an das Richtige zu denken. Oft ist der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, das Baby will nicht mehr trinken und nicht vom Löffel essen. Erbrechen ist zu Beginn der Krankheit nicht selten (Infekterbrechen). Nicht immer ist ein Schnupfen gleich sichtbar, und Husten lässt manchmal tagelang auf sich warten. Fieber fehlt häufig ganz. Beginnt der Infekt jedoch mit Fieber, so stellen sich Husten und Schnupfen meist ebenfalls bald ein.
Die Ursache
Fast immer sind Viren die Erreger solcher Infekte (siehe > ). Dabei ist es typisch für das Säuglingsalter, dass die Krankheitszeichen nicht auf die oberen Luftwege beschränkt bleiben. Je jünger das Kind, desto schlechter kann es eine Infektion eingrenzen. So kommt es nur allzu oft neben den Krankheitszeichen im Nasen-Rachen-Raum auch zu Durchfällen. Schon die häufige Störung des Tag-Nacht-Rhythmus und die Nahrungsverweigerung können zum Beispiel so erklärt werden.
Meist ist es aber eine Rachenentzündung, die Schluckbeschwerden auslöst und die Nasenatmung beeinträchtigt. Die Nase mag nur verstopft, die Nasenatmung blockiert sein, sie kann aber auch richtig laufen. Was herauskommt, ist klar oder sogar eitrig-gelb. Husten gehört zu einem Infekt fast immer dazu, selbst wenn die Bronchien nicht befallen sind. All diese Infekte dauern etwa eine Woche, mit zunehmendem Alter möglicherweise auch länger. Dann klingen sie meist von selbst wieder ab.
Das können Sie tun
Bei leichten Infekten ohne Fieber und ohne Erbrechen brauchen Sie nur selten einzugreifen.
● Wenn Ihr Baby Nahrung verweigert:
Wird es noch gestillt, sollten Sie es unbedingt weiter anlegen – etwas kürzer, aber häufiger. Bekommt es Flaschennahrung, sollten Sie zunächst nur Fencheltee mit Traubenzucker (5%) anbieten. Wenn dieser »drin bleibt«, können Sie die Flaschennahrung zur Hälfte mit Tee und Traubenzucker verdünnt anbieten. Löffelkost erst gar nicht anbieten, bis es dem Kind besser geht.
● Wenn Fieber auftritt:
Zuallererst Fieber messen (siehe > ). Ist das Baby beeinträchtigt, blass, etwas hinfällig, sollten Sie Wadenwickel anlegen (siehe > ) oder ein Säuglingszäpfchen Ibuprofen oder Paracetamol einführen (siehe > ).
● Wenn es Schnupfen hat:
Ist die Nasenatmung noch nicht beeinträchtigt, abwarten. Ist die Nase aber zu und muss Ihr Baby durch den Mund atmen, führen Sie ihm Kochsalztropfen oder schleimhautabschwellende Nasentropfen ein (Präparate > , Technik > ).
Der plötzliche Säuglingstod: Fakten und Vorbeugung
Früher kam es deutlich häufiger zum plötzlichen Säuglingstod als heutzutage, vor allem bei Babys im Alter von 2 bis 4 Monaten. Besonders bedroht sind Frühgeborene, Babys mit Atemstörungen oder Herzkrankheiten sowie Babys, in deren Umgebung geraucht wird oder deren Mütter während der Schwangerschaft nikotin- oder drogenabhängig waren. Diese Risikofaktoren stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Vorsorgemaßnahmen.
Forschungsergebnisse zeigen, dass mit folgenden relativ einfachen Vorsorgemaßnahmen das Risiko des plötzlichen Säuglingstodes um mehr als 60 % deutlich gesenkt werden kann (weitere Informationen zu dem Thema bei GEPS > ):
● Rückenlage anstatt Bauchlage
● Schlafzimmertemperatur um 18 °C
● Schlafen des Babys in seinem eigenen Bett, nah bei den Eltern
● Stillen anstatt Säuglingsnahrung
● Honig und Ahornsirup vermeiden, auch nicht die
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