Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
stellen dann mit Staunen fest, wie fröhlich ihr »Kolikbaby« plötzlich sein kann.
Typische Symptome
Meist beginnen die Blähungen, wenn das Baby etwa 2 bis 3 Wochen alt ist, vorwiegend am Nachmittag. Das Kind wird unruhig, schreit viel, hat einen deutlich geblähten Leib. Es versucht, die Winde hinauszudrücken, zieht die Bauchdecke dabei ein und hat einen hochroten Kopf. Auch mit Milch oder Löffelnahrung ist es nicht zu beruhigen. Manchmal gehen nach Stunden Winde ab, und oft erst gegen Abend beruhigt sich das Baby allmählich.
Die Ursache
Blähungen entstehen durch Gasbildung im Darm. Der Milchzucker in Muttermilch und Flaschennahrung – also ein natürlicher Bestandteil jeder Säuglingsmilch – kann, wenn er von den im Darm anwesenden Bakterien vergoren wird, Blähungen verursachen. Blähende Speisen in Ihrer Nahrung während der Stillzeit können eine ähnliche Wirkung beim Baby verursachen. Und sollten Sie aus einer Allergikerfamilie stammen, kann es sogar sein, dass Bestandteile von Kuhmilcheiweiß, die Sie in Ihrer Nahrung aufnehmen, in Ihre Milch übergehen und bei Ihrem Baby heftige Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Blähungen verursachen. Kinder, die viel schreien, schlucken auch viel Luft und werden häufiger Blähungen haben.
Das können Sie tun
Es wird nicht immer so dramatisch wie bei den Koliken werden, doch in irgendeiner Form muss jedes Baby Blähungen ertragen lernen.
● Oft hilft leider nichts außer Herumtragen, am besten bäuchlings auf Ihrem Unterarm liegend (Fliegerposition > ).
● Bei leichteren, unregelmäßig auftretenden Blähungen können Sie den Leib Ihres Babys rund um den Bauchnabel mit der flachen Hand sanft im Uhrzeigersinn kreisend massieren und beim Windelwechseln mit beiden Händen beide Knie Ihres Babys wiederholt leicht an seinen Bauch drücken.
● Fencheltee (siehe > ) mit Carminativum fürs Baby hilft manchmal zwischendurch, den Magen zu beruhigen. Carminativum-Tropfen sollen in Magen und Darm die Gasbildung vermindern. Sie sind nicht verschreibungspflichtig (Apotheke). Man kann sie auch während der Mahlzeit geben.
● Wenn Sie stillen, sollten Sie bei Ihrer eigenen Ernährung darauf achten, ob Ihr Kind anschließend evtl. mit Bauchschmerzen o. Ä. reagiert.
● Wenn Sie aus einer Allergikerfamilie stammen und Ihr Baby stillen, kann der Versuch, hochallergene Nahrungsmittel, wie Kuhmilch, Fisch, Ei und Nüsse für 3 Tage von Ihrem Speisezettel zu streichen, manchmal erfolgreich sein.
● Bei anhaltenden Blähungen oder Koliken sollten Sie sich jedoch auch mit dem Kinderarzt über eine eventuelle HA-Nahrung (siehe > ) beraten. Vielleicht verträgt Ihr Flaschenkind seine Babymilchnahrung nicht. Und wenn Ihr Baby und die ganze Familie mit ihm leiden muss und nichts so recht helfen will, hier ein schwacher Trost: Oft ist in 3 bis 4 Monaten der Spuk plötzlich vorbei!
Bronchitis
Aus einem Infekt der oberen Luftwege (siehe > ) kann sich auch einmal eine Bronchitis entwickeln.
Wichtig!
Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Kinderarzt um Rat. Er muss entscheiden, wie die Behandlung zu gestalten ist: ob Antibiotika, Inhalationen, antiallergische Medikamente oder alle drei Maßnahmen bei Ihrem Baby eingesetzt werden sollten.
Typische Symptome
Ein eher lockerer Husten, gelegentlich Fieber. Bevorzugt bei Kindern aus Allergikerfamilien kann die Bronchitis an ein Asthma erinnern und durch eine etwas erschwerte, manchmal ein wenig rasselnde Atmung auffallen (»obstruktive Bronchitis«).
Das können Sie tun
● Sorgen Sie für kühle, angefeuchtete Zimmerluft.
● Senken Sie das Fieber mit Ibuprofen- oder Paracetamol-Zäpfchen (Dosierung durch den Kinderarzt): Die Gabe von 3 Säuglingszäpfchen innerhalb von24 Stunden ist erlaubt. (Zäpfchengabe siehe > ).
Brustdrüsenschwellung
Manche Neugeborene, vor allem wenn sie ein wenig übertragen, also nach dem errechneten Termin geboren sind, haben ab dem 2. oder 3. Tag eine Schwellung der Brustdrüsen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. In seltenen Fällen sondern die Brustdrüsen sogar ein paar Tropfen Milch ab, die sogenannte »Hexenmilch«.
Es handelt sich um ein seltenes, aber dennoch ganz normales Geschehen, welches durch die mütterlichen Hormone ausgelöst wird. Diese werden nicht mehr, wie während der Schwangerschaft, über die Plazenta entsorgt und entfalten nun vorübergehend ihre Wirkung im Körper des Babys.
Das können Sie tun
● Abwarten heißt hier die
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