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Unser Vertrag

Unser Vertrag

Titel: Unser Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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gab keine Peitsche. Es gab keine Seile oder Fesseln. Nur seinen Mund, seine Hände und mein Vergnügen. Er verlangte nichts von mir, aber … er erlaubte mir auch nicht, ihn zu berühren. Es ging immer nur darum, dass er mich berührte – nicht dass ich mich darüber beklagen kann. Ich habe mich noch nie so gefühlt wie gestern Nacht. Jedes Lecken, von meinen Brustwarzen bis zu meiner Klitoris, war eine sanfte, köstliche, verführerische Berührung, die mir das Innerste nach außen stülpte.
    Allerdings verabschiedete er sich in den frühen Morgenstunden und ließ mich allein im Bett zurück. Es war scheußlich. Allein zu sein, war immer ein sicheres Gefühl gewesen, kein unangenehmes. Ich weiß nicht recht, was ich von dieser Veränderung halten soll.
    Vielleicht sind es die Albträume, die mich durcheinanderbringen. Vielleicht ist es meine schlimmste Angst – dass ich verlernen könnte, allein sein zu können. Doch hat er mich nicht eindringlich daran erinnert, dass ich allein bin?
    Schlimmer noch, ich habe zugestimmt zu lernen, devot zu sein, habe aber keine Ahnung, wann ich meine erste Lektion bekommen werde. Er hat versprochen, sich zu melden. Ich bin ihm vollkommen ausgeliefert.
    Er sagt, ich hätte die ultimative Kontrolle. Aber so fühlt es sich nicht an.
    Montag, 17. März 2011
    Fast Mittag …
    Nach einer schlaflosen Nacht bin ich ins Café gegangen, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit machte. Ava war redselig. Wann immer sie mich sieht, will sie über Männer und Privatangelegenheiten reden, und mir hat es noch nie gefallen, mit Bekannten über so was zu sprechen. Ich ziehe es vor, meine Gedanken aufzuschreiben. Das Schreiben lässt mich über das nachdenken, was ich fühle, ohne dass mich jemand anders beeinflusst. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Allmählich entwickle ich den Wunsch, das Café zu meiden. Innerhalb von zehn Minuten hat Ava mich nach Ricco, Mark, Chris und einem anderen Künstler ausgefragt, der anscheinend manchmal in die Galerie kommt, aber nicht dort aufgetaucht ist, seit ich dort arbeite.
    Während ich noch da war, rief mich die Klientin, die ich zu Riccos privaten Ausstellungsräumen gebracht hatte, auf dem Handy an. Sie wollte wissen, ob sie mit einem Verwandten vorbeikommen könne, um sich ein Werk anzusehen, das sie vielleicht kaufen wolle. Ava achtete genau auf meine Reaktion, was ich grauenhaft fand, und wollte wissen, was nicht stimme.
    Ich erzählte es ihr nicht. Sie war wirklich einfach nur freundlich, aber ich teile meine Kümmernisse nicht einmal mit alten Freunden. Außerdem ist sie zauberhaft und gelassen, zehn Jahre älter als ich und stammt anscheinend aus einer wohlhabenden Familie, nach dem, was sie heute erzählt hat. Was haben wir also gemeinsam?
    Oh, richtig. Die Männer in unserem Leben, die sie gut kennt und die ich nicht gut kenne. Es wird mir nicht weiterhelfen herauszufinden, dass sie mit allen geschlafen hat oder es getan haben könnte. Im Gegenteil, es würde mich nur verrückt machen. Ich möchte es lieber nicht wissen.
    Als ich in die Galerie kam, brauchte ich eine halbe Stunde, bis ich den gefürchteten Anruf bei Ricco tätigte. Ich musste ihn fragen, ob ich mit meiner Kundin vorbeikommen dürfe. Die ganze Zeit dachte ich daran, dass Mark mir erklärt hatte, Ricco stimme privaten Besichtigungen niemals zu. Meine Frage würde ihm wahrscheinlich sehr aufdringlich vorkommen.
    Und wenn er nun ablehnte? Ich würde eine unzufriedene Kundin haben und einen unzufriedenen Künstler dazu, was bedeutete, dass auch Mark unzufrieden wäre. Ein unzufriedener Mark stand nicht auf meinem Arbeitsplan, ebenso wenig wie der Wunsch, Riccos Zeit abermals zu verschwenden. Und so war ich erleichtert, als ich nur Riccos Mailbox erreichte und gezwungen war, eine Nachricht zu hinterlassen.
    Aber was mich dazu veranlasst hat, gerade jetzt mein Tagebuch zu öffnen, ist Mary. Sie nervt mich über ihre übliche Zickigkeit hinaus, und heute ist etwas sehr Merkwürdiges mit ihr passiert. Sie war ungefähr fünfzehn Minuten in Marks Büro und ist dann ziemlich aufgeregt an meinem Zimmer vorbeigestürmt. Anscheinend ist sie außer Haus, und niemand weiß, wo. Am Anfang dachte ich, dass ihr Job auf dem Spiel stünde, aber inzwischen nötigt es mir Respekt ab, wie gut sie die verschiedenen Veranstaltungen organisiert. Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie sie organisieren will. Vielleicht wurde die neue Praktikantin, die heute angefangen hat, eingestellt, um diesen Teil ihres

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