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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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Beim ersten Versuch aufzustehen, durchfuhren ihn irrsinnige Schmerzen im rechten Bein. Die Knie gaben nach, er sank auf den Boden zurück und ihm wurde kurz schwarz vor Augen.
    Laras Herz, das er die ganze Zeit wie das sanfte Schlagen einer Uhr in seinem Ohr wahrnahm wurde schwächer.
    Das gab den letzten Ausschlag.
    Er schwor sich, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Entweder überlebte er mit Lara oder gar nicht.
    Noch einmal stand er auf, biss angesichts der rasenden Schmerzen die Zähne zusammen, sodass sie knirschten. Dann zog er Lara behutsam an seine Brust und marschierte mit eisernem Willen los.
    Schritt für Schritt quälte er sich vorwärts, unsicher, taumelnd, jeder Schritt die reinste Hölle. Aber es war die einzige Chance für sie beide.
    Nicht an die Schmerzen denken!
    John konzentrierte sich auf den Boden unter seinen Füßen und den Klang von Laras Herzen. Alles andere versank in Bedeutungslosigkeit.
     
    Allein und in gesundem Zustand wäre der Rückweg ein Kinderspiel gewesen. Selbst mit ihr in seinen Armen hätte er rennend lange Strecken bewältigt. Aber so? Vor ihm lag unebenes, schwieriges Gelände ohne jeden Pfad, und mit dem verletzen Bein war er kaum in der Lage, sicher aufzutreten. Die Entfernung zum Jeep konnte er nicht abschätzen. Wenigstens fiel es ihm leicht, sich zu orientieren, da der Rückweg am Flussufer entlang führte.
    Einen Schritt nach dem anderen, von Herzschlag zu Herzschlag marschierte er voran, bot seine allerletzten Reserven auf. John hatte einen eisernen Willen, aber letztendlich verweigerte ihm sein Körper den Dienst.
    Er brach zusammen.
     

Kapitel 3
    Elia suchte aus der offenen Helikoptertür die Gegend nach seinem besten Freund ab. Er, der kleine Schreiber, mit den dunkelblonden Wuschelhaaren, der sonst immer gute Laune verbreitete, blickte mit ernster Miene zum heller werdenden Horizont. Asche, dachte er, wir werden nur noch seine Asche finden, wenn wir zu spät kommen.
    Sarah, seine Gefährtin, die den Hubschrauber flog, schob die schwarze, fast blickdichte Scheibe zwischen Pilotensitz und Passagierbereich zurück und schaute zu ihm. Mit dem Pilotenhelm, aus dem ihre glatten, blonden Haare noch bis auf die Schulter flossen, wirkte seine ansonsten eher zarte Sarah richtig taff. Doch auch ihr stand die Sorge um John ins Gesicht geschrieben.
    „ Ich habe die GPS-Koordinaten von seinem Wagen erreicht und kreise jetzt über der Stelle. Könnt ihr da unten irgendetwas entdecken?“
    Er schüttelte den Kopf, genau wie Quint, der auf der anderen Seite, bei ebenfalls aufgeschobener Tür, auch die Gegend absuchte.
    In jedem Fahrzeug der Wächter befand sich ein Sender. Als der Sonnenaufgang nahte und sie John nicht erreichten, aber seinen Jeep fern ab in der Natur orteten, hatten sie beschlossen, ihn zu suchen.
    „ Doch da! Ich hab seinen Jeep entdeckt.“
    Quints wilde, feuerrote Locken peitschten um sein verhärtetes Gesicht während er auf eine Stelle neben dem Fluss, mitten zwischen den Bäumen zeigte.
    „ Ich kann da unten nicht landen, da steht Baum an Baum.“ Sarahs ängstlicher Blick glitt zu Quint.
    „ Ist er drin? Kannst du ins Wageninnere sehen?“
    „ Blöde Frage, von hier oben sehe ich nur das Dach! Warte, ich spring runter!“
    „ Nein! Wir verlieren kostbare Zeit falls John nicht im Wagen ist und ich dich wieder aufsammeln muss. Achtung! Haltet euch fest!“
    „ Oooh, Scheiße!“, rief Quint und Elia bekam mit, dass er sich gerade noch rechtzeitig festgehalten hatte, als Sarah den Hubschrauber in extreme Seitenlage brachte, um eine enge Kurve zu fliegen. Er grinste genüsslich, während Quint die Augen weit aufriss.
    „ Hey, entspann dich, Mann, du bist unsterblich.“
    „ Wenn mir die Rotorblätter den Kopf abtrennen, ist es damit auch vorbei.“
    Knapp über dem reißenden Fluss ließ Sarah den Helikopter schließlich professionell in der Luft beinahe stillstehen. Sie blickte kurz nach hinten und lächelte.
    „ Na, kriegt ihr etwa kalte Füße da hinten?“
    Elia zwinkerte ihr zu. „Noch ein bisschen tiefer und wir können uns die Füße waschen.“
    Quint hielt das Mikro seines Helms zu, ohne das Sarah sie bei der Lautstärke nicht verstehen konnte.
    „ Mann, Elia, kaum steuert deine Sarah den Heli, ist sie wie ausgewechselt.“
    „ Das ist meine Sarah in der Luft“, sagte Elia stolz.
    Und ohne dieses Schwein Lucius, der in blindem Wahn versucht hatte, auf grausame Art ihre Liebe zu erzwingen, wäre sie auch am Boden ein anderer Mensch,

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