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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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irgendein Halbling, eine Frau glaube ich.«
    »Ja, ich habe die Bilder gesehen. Sie ist irgendwie … Mist. Du glaubst doch nicht –«
    »Ich fürchte doch. Letzte Woche habe ich von einem Angestellten aus dem State Department gehört, dass Benesserai An’Cholai Interesse geäußert habe, bei einer Demonstration meines Prototyps dabei zu sein. Wir haben ein Treffen für den 2. Januar ausgemacht.«
    Mist, Mist, Mist. »Sag mir nicht, dieser Beness-was-auch-immer sei ein Sidhe-Fürst.«
    »Ben-ess-ar-ai. Betonung auf der letzten Silbe.«
    »Benessarai«, wiederholte sie ungeduldig. »Ist er ein Sidhe-Fürst?«
    »Er ist sicher ein Sidhe – ein Elf – aber kein Fürst. Sagte zumindest meine Quelle.«
    »Wäre er imstande, Magie so zu sehen wie du? Manche Sidhe können das doch, oder? Und woher weiß er überhaupt von dem Prototyp?«
    »Ausgezeichnete Fragen, und wenn du Antworten darauf hast, würde ich sie sehr gern wissen.«

17
    Dass nun eventuell dieser Sidhe – ein Sidhe, egal welcher – mitmischte, änderte die Sache erheblich. Lily rief Ruben noch auf dem Weg zum Flughafen an, um ihm die Neuigkeit mitzuteilen. Sie stellte das Telefon auf Lautsprecher. So zu tun, als wäre es ein vertrauliches Gespräch, war ohnehin sinnlos. Dazu hatten Lupi zu gute Ohren.
    Ruben machte befriedigt »Ah«. »Es gibt da einen Zusammenhang«, sagte er bestimmt. »Ich weiß nicht welchen, aber einer oder zwei dieser Sidhe haben etwas mit dem Diebstahl zu tun. Damit ist deine Ermittlung mit einem Mal wichtiger geworden, aber auch sehr viel heikler. Die politischen Folgen lass ruhig meine Sorge sein – doch der Handelsdelegation wurde zeitweilige diplomatische Immunität zugesichert.«
    Lily schnitt eine Grimasse. »Dann kann ich sie also nicht festnehmen, selbst wenn sie eindeutig schuldig sind.«
    »Der Zusammenhang ist vielleicht ganz harmlos. Im Moment sehe ich zwar nicht, wie der aussehen könnte, aber das muss nichts heißen. Konzentriere dich vorerst darauf, herauszufinden, wer alles in die Sache verwickelt ist und warum sie den Prototyp wollten, und ich mache mir derweil Gedanken darüber, wie wir eine Verhaftung vornehmen, wenn sie denn gerechtfertigt ist. Ich habe so ein Gefühl, dass das ›Warum‹ noch wichtig sein wird. Oh, und erinnere Cullen daran, dass er diese Verabredung einhält. Ich würde wirklich gern wissen, warum Benessarai sich so für einen Prototyp interessiert, dass er dafür quer durchs Land fliegt.«
    Cullen drehte sich zu ihnen herum – er saß auf dem Sitz vor ihnen – und schnaubte. »Ich auch. Die Sidhe wissen, wie man echte Artefakte herstellt. Außerdem würde ich gern wissen, woher er überhaupt von dem Prototyp Kenntnis hatte. Aber das herauszufinden wird nicht so einfach sein, denn die Sidhe geben nur sehr ungern etwas preis. Für sie ist Verschwiegenheit eine Kunstform. Buchstäblich.« Cullen seufzte. »Es ist auch durchaus möglich, dass Benessarai gar nicht kommt, vor allem wenn er sich eigentlich nur über das primitive kleine Gerät des Barbaren amüsieren wollte.«
    Lily fragte Ruben, ob er alles mitgehört habe. Als er ihr versicherte, dass er das meiste verstanden habe, sagte sie: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Elf so weit fliegt, nur um sich über deinen Prototyp lustig zu machen.«
    Cullen schüttelte den Kopf. »Elfen sind keine Menschen. Sie organisieren ihr Leben nicht so wie wir – und mit ›wir‹ meine ich Lupi genauso wie Menschen, denn wir beide teilen die Welt in Gut und Böse ein. Elfen tun das nicht, und zwar auf einer ganz fundamentalen Ebene. Ihr höchster Wert ist
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, was grob übersetzt Wissen und Schönheit bedeutet. Das sind für sie nicht zwei getrennte Konstrukte, eher verschiedene Schattierungen derselben Farbe oder zwei Linsen derselben Brille. Belustigung ist ein Teil von
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. Und ich verstehe nicht, warum das so ist, aber es ist so, und das ist auf eine Art wichtig für sie, die uns frivol oder absurd erscheinen mag. Du weißt, dass ich einmal einen Sidhe-Lord traf, der auf Wanderschaft war?«
    »Du hast mir von ihm erzählt.«
    »Er verstieß gegen ein wichtiges Verbot, um in unsere Welt zu kommen. Er verließ sein Land und sein Volk und trennte sich von sehr viel Macht – er war ein Sidhe-Fürst, du erinnerst dich, mit einer Bindung an sein Land und allem, was dazugehört. Und das alles tat er, weil er dachte, es würde amüsant werden.«
    »Wenn Elfen so verschwiegen sind, woher weißt du dann so viel über ihn?«
    »Wir haben

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