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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ersten Fall gehen wir trotzdem rein. Im zweiten werden wir vorgewarnt. Was haben wir zu verlieren?«
    »Du hast die dritte Möglichkeit vergessen«, sagte Drummond säuerlich. »Die, wenn ich das Richtige tue.«
    »Deswegen sagte ich ja ›wenn‹.«
    Rule sah nicht aus, als sei er einverstanden, aber er protestierte nicht. Cullen blickte von Lily zu der Stelle, wo Drummond stand. Oder schwebte. Was auch immer. Er murmelte etwas und machte eine Bewegung mit der Hand.
    Drummond drehte sich um und sah ihn wütend an. »Scheiße! Sag deinem unheimlichen Freund, er soll das lassen. Das brennt.«
    »Du nennst ihn unheimlich?« Lily sah zu Cullen. »Was hast du gemacht? Drummond sagt, es hätte gebrannt.«
    »Eine Variante eines Findezaubers. Mit dem man nach Geistern sucht.« Er grinste. »Hat funktioniert.«
    »Konntest du dich nicht einfach auf mein Wort verlassen?« Lily schüttelte den Kopf. »Egal.« Sie wandte sich wieder Drummond zu. »Bist du bereit, dich in dem blauen Haus in der Mitte der Straße umzusehen? Nummer 1129. Jasper Machek müsste eigentlich drin sein. Er ist dreiundfünfzig Jahre alt, eins fünfundachtzig groß, ungefähr siebenundsiebzig Kilo schwer, dunkle Haare, dunkle Augen. Wir müssen wissen, ob jemand bei ihm ist.«
    »Das müsste innerhalb meiner Reichweite liegen, wenn auch knapp. Geh nicht weiter weg.« Damit löste er sich auf, oder fast. Ein dünner Nebelhauch schoss den Gehweg hinunter.
    »Es ist so seltsam, dass ihr ihn nicht hören oder sehen könnt«, sagte Lily.
    »Vielleicht kann ich es ja«, sagte Cullen. »Ich muss ein bisschen basteln, aber wenn mein Findezauber bei ihm wirkt, müsste ich es eigentlich schaffen, ihn sichtbar zu machen. Zumindest für kurze Zeit und nur für mich«, fügte er hinzu. »Und hören kann ich ihn dann immer noch nicht.«
    »Sind Geister nicht an den Äther gebunden?« In der Lehre der Wicca gab es fünf Elemente – Luft, Erde, Feuer, Wasser und Äther. Äther unterschied sich von den anderen vier. Feuer, Erde, Luft und Wasser waren magische Energien, aber Äther war etwas anderes oder mehr. Was, wusste Lily nicht, und bisher hatte es auch niemand für sie definieren können, aber diese »andere« Qualität war der Grund, warum sie Drummond sehen und hören konnte. Ihre Gabe blockierte Äther nicht. »Ich dachte, deine Magie habe keine Wirkung auf Äther?«
    »Das hat sie auch nicht, aber wenn ich … willst du wirklich, dass ich das erkläre?«
    »Jetzt, da du fragst: Nein.«
    »Lily.«
    Sie sah Rule an, der mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck den Gehweg hinunterstarrte. »Was ist?«
    »Ich habe es gesehen. Ihn. Für einen Moment sah es aus, als würde sich ein Stückchen Nebel über das Pflaster bewegen.«
    »Das ist fast noch seltsamer, als wenn du ihn nicht gesehen hättest.«
    »Das muss am Band der Gefährten liegen, meinst du nicht auch? Irgendwie zeigt es mir, was du siehst, wenn auch nicht alles. Das hat es schon lange nicht mehr getan.«
    Nicht seitdem sie von den Stellvertretern der Großen Alten gefangen genommen worden waren. »Damals war das Band noch neu. Ich dachte, das sei der Grund gewesen, warum sich unsere Kräfte eine Zeit lang überlappten.«
    »Die Neuheit machte es möglich. Die Dame hat es bewirkt. Warum sollte die Dame wollen, dass ich Drummond sehe?« Er runzelte die Stirn. »Ich glaube, du musst noch einmal mit der Rhej der Etorri sprechen.«
    »Das habe ich gerade. Was soll ich sie denn noch fragen?«
    »Es geht mehr darum, dass du ihr etwas sagen sollst. Drummond behauptet, er könne sich nicht auf dem Clangut manifestieren. Das hast du mir doch gesagt, nicht wahr? Deswegen frage ich mich, ob er vielleicht durch
sie
kontaminiert ist. Wenn er ihr Stellvertreter ist, dann wirkt das Clangut wie eine Sperre auf ihn.«
    »Würde es denn dein Vater nicht merken, wenn es so wäre?« Wenn jemand, der von ihrer Energie kontaminiert war, das Gelände des Clangutes betrat, würde die Clanmacht Isen alarmieren. So sollte es zumindest sein.
    »Gilt das auch für einen Geist? Ich habe keine Ahnung. Du?« Wenn er es nicht wusste, dann sie erst recht nicht. »Dann sollte ich sie wohl lieber anrufen. Aber nicht«, sagte sie mit einem Blick die Straße hoch, »jetzt sofort.« Ein heller Nebelschwaden zog schnell über den Gehweg auf sie zu. Sie wartete bis er bei ihnen war und sagte dann: »Das ging aber schnell.«
    Der Nebel formte sich zu Drummonds allzu vertrauter Gestalt. »Es dauert ja auch nicht lange, wenn ich nur die Lebenden

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