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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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provozieren. »Abtrünnige zählen nicht.«
    Sie sah ihn mit starrer Miene an. Es war wirklich zu schade. Ihr Lächeln hätte den Raum erleuchtet, doch sie würde ihm keines schenken. Na schön … Glücklicherweise machte das nichts. Er brauchte nur ihren Körper, ihre Seele und ein paar Worte.
    Nessa fing sich jedoch schnell wieder und holte sprichwörtlich zum Gegenschlag aus. »Rufen Sie die MVD an«, befahl sie und setzte sich aufrecht hin. »Die werden sich schon darum kümmern.«
    »Die können nichts tun.« Das war noch nicht einmal gelogen, sondern schlichtweg die Wahrheit. M Citys Polizeiabteilung für Paranormales, kurz MVD , konnte in dieser Sache nichts ausrichten, besaß weder genügend Personal noch eine ausreichende Anzahl an geeigneten Waffen. Die MVD mochte vielleicht dazu taugen, die Leichen einzusammeln, aber nicht dazu, Abtrünnige niederzustrecken. Die Mitglieder der Sondereinheit konnten deshalb von Glück sagen, dass er und die anderen Gefallenen auf sie aufpassten. »Du bleibst hier bei uns.«
    »Sie Dreckskerl!« Nessa griff nach einem der Kissen, die auf dem Bett lagen. Er fragte sich, ob sie es nach ihm werfen würde, denn man konnte ihr regelrecht ansehen, wie sie darum rang, wieder Herr der Lage zu werden. Sie auf seinem Bett liegen zu haben gefiel ihm. »Bringen Sie mich wieder zurück. Sofort!«
    Doch trotz allem blieb sie sitzen, wo sie war, was er mehr als aufschlussreich fand. Rein körperlich hatte sie sich also schon damit abgefunden, dass sie nicht an ihm vorbeikommen würde, lediglich ihr Verstand schien das noch nicht so recht verarbeitet zu haben.
    Zer schüttelte den Kopf und verschränkte erneut die Arme vor der Brust, während er sie eingehend betrachtete. Obwohl sie total zerzaust und wütend war, sah sie bezaubernd aus. Ihr Haar hatte sich inzwischen völlig aus dem strengen Knoten gelöst, sodass die weichen Wellen ihr Gesicht umrahmten. Sie war schön, und ihm gefiel der rosige Schimmer, der auf ihre Wangen trat, wenn sie ihn ansah.
    »Ich habe es dir doch gesagt.« Normalerweise wiederholte er sich nicht gern und brauchte es auch nicht, aber bei ihr machte es ihm komischerweise nichts aus, denn es stachelte sie an. Damit mochte er vielleicht ein Mistkerl sein, aber er fand es verdammt sexy, wie sie sich gegen ihn sträubte. Und da sie sich nicht mit ihm verbünden wollte, war er der Meinung, zumindest eine kleine Gegenleistung dafür verdient zu haben, dass er sie in den Club geschafft hatte. Also würde er ihre Entrüstung über ihn genießen und in sich aufsaugen, wenigstens ein bisschen. Dennoch fragte er sich, wie sie es wohl fände, wenn sie wüsste, dass er ihre Wut schmecken konnte, sie war einfach köstlich. »Du bleibst hier.«
    Sie bedachte ihn mit einem lodernden Blick, und er trank noch mehr. Weibliche Empörung und ein Hauch von – nein, nicht von Angst, von Unbehagen. Während der Autofahrt hatte sich etwas zwischen ihnen verändert. Neugier … Erregung … Er beugte sich vor. »Du wirst dich mit einem meiner Brüder verbünden. Du musst nur auswählen, mit wem.«
    Zer sprach die kleine Notlüge aus, ohne zu blinzeln. Die Menschen wussten von den Verbündeten. Verflucht, sie standen sogar regelrecht Schlange, weil sie auch
dazugehören
wollten. Die Seelenverwandtschaft indes war ein sorgsam gehütetes Geheimnis. Kaum ein Mensch hatte eine Ahnung davon, denn die Gefallenen hielten sie unter Verschluss, da das Wissen darum eine schwere Bürde darstellte – und gleichzeitig das ultimative Druckmittel war.
    Außerdem bestand solch eine Seelenverwandtschaft für die Ewigkeit. Nessa St. James zeigte sich schon jetzt unmutig – wie sehr würde es ihr also widerstreben, wenn sie erst erführe, dass sie ihr ganzes Leben eintauschte und nicht bloß ein paar Tage, Wochen oder Monate? Dazu käme es zwangsläufig, wenn es so weit war, ein Bündnis einzugehen, und dann könnte sich sein Bruder damit herumschlagen und nicht Zer.
    »Ist Ihnen eigentlich klar«, wandte sie mit einem kühlen, beherrschten Tonfall ein, der so gar nicht zu ihrem derangierten Äußeren passte und bei dem er sich fragte, wie sie wohl klang, wenn sie einen Orgasmus hatte, »dass ich Forschung betreibe? Ich habe ein Labor zu leiten. Wenn Sie mich hier festhalten, machen Sie monatelange Arbeit zunichte.« Sie schnaufte und griff sich unwillkürlich ins Haar, um ihre völlig aufgelöste Frisur zu richten. »Ich würde wahrscheinlich eher nukleare Sprengköpfe ins Weiße Haus schmuggeln. Und

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